RE: Und noch ein Schwein :)

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#31 | RE: Und noch ein Schwein :) datum

31.01.2014 20:22

Zitat von Tomi-fw

Was uns beide nun echt fertig macht, ist die blöde Ungewissheit was man jetzt machen soll. Meiner Meinung, ist die Anwendung viel zu lasch und man sollte sofort alle Waffen in Form von GTB und WSM einschalten. Aber es ist nur eine !? Was meint ihr? Wirklich erstmal nur Condylox und 4 Wochen warten??
Die Ärztin zeigte sich auch wieder völlig unbeeindruckt und tat so, als wäre es das normalste der Welt. Machen wir uns zuviel Panik?

Hallo Tomi,

zunächst zum Verhalten der Ärztin: Völlig normal. Ärzte machen nicht viel Aufheben, wenn es um Feigwarzen geht. Das war wohl schon immer so, ist so und wird sich wohl auch nie ändern.

Deine Fragen sind durchaus berechtigt und vermutlich mit dem derzeitigen Wissensstand nicht abschließend zu beantworten. Ich denke ehrlich gesagt sogar, dass sich bisher kaum jemand überhaupt darüber Gedanken macht. Zumindest kaum ein Arzt... der sieht halt nur Warzen und weiß, dass diese durch ein Virus verursacht werden und weg müssen. Behandelt werden in den allermeisten Fällen nur die Feigwarzen an sich. Wenn man Glück hat, bekommt man Aldara oder Veregen verschrieben und soll damit die sichtbaren Warzen behandeln. Unsereiner weiß aber mittlerweile, dass das Virus großflächig in der Haut sitzt und sich meist auch an Stellen befindet, wo es keine sichtbaren Feigwarzen gibt. Also ist eine großflächige Behandlung notwendig (und ich meine wirklich GROSSflächig), um das Virus ganz ausradieren zu können. Ob das überhaupt möglich ist, das weiß mit dem Stand von heute wohl auch niemand. Ich selbst denke, dass es zumindest große Chancen gibt, dass es gelingen könnte.

Die Frage der Fragen: Macht es überhaupt Sinn, das Virus komplett vernichten zu wollen? Aus einer Feigwarzen 1000 Stück zu machen, wenn man großflächig behandelt? Auch das weiß niemand. Was ich allerdings weiß: Die Wahrscheinlichkeit, sich das Virus irgendwann und irgendwie wieder einzufangen - selbst wenn man es vorher wirklich komplett ausradiert haben sollte - ist mehr als groß, vermutlich sogar sehr wahrscheinlich.

Vielleicht (aber auch nur vielleicht) muss man einfach lernen, mit dem Virus zu leben? So nach dem Motto: "Ich lasse Dich in Ruhe, wenn Du mich auch in Ruhe lässt und keine Feigwarzen produzierst?". Vielleicht sollte man dem Virus einfach mal klarmachen, dass es ohne seinen Wirt keine Chance hat?

Um mal meine ureigenen Gedanken zu Deinen Fragen zu äußern:

Es ist eine wirklich sehr schwierige Frage, die bei weiterem Nachdenken weitere Fragen nach sich zieht. Wie groß ist der Virenbefall? Wo sitzen die Viren? Ist vielleicht Ruhe, wenn die einzelne Feigwarze weggeätzt wurde? Oder ist der Virenbefall so stark, dass sich später neue Feigwarzen bilden? Breitet sich der Virenbefall weiter aus, wenn man nicht sofort umfangreich behandelt?

Wird jetzt mit einem Rundumschlag behandelt, kann es durchaus passieren, dass sich etliche weitere Schläfer bilden. Wie wirkt sich das auf die psychische Verfassung Deiner Freundin aus? Auch das ist durchaus bei einer Behandlung zu berücksichtigen. Angeschlagene Psyche - schlechtes Immunsystem - gute Bedingungen für die Viren (Teufelskreis...).

Du siehst... da tun sich 1000 Fragen auf, je mehr man darüber nachdenkt.

Ich selbst hatte ja nach einem Jahr einen Rückfall in Form einer einzelnen Feigwarze. Das hat dazu geführt, dass ich im Laufe von mehreren Monaten sicherlich 100? 200? 300? neue Feigwarzen dem Erdboden (resp. dem Hautboden ) gleichmachen musste, weil ich intensiv und großflächig behandelt habe. Hätte ich nur die einzelne Feigwarze behandelt, wäre diese sicherlich schnell weg gewesen. Wie sich jedoch im Laufe der folgenden Behandlung gezeigt hat, saß das Virus wirklich überall im Intimbereich. Ob und wann wieder eine Feigwarze (mehrere Feigwarzen?) herausgekommen wären? Keine Ahnung. Wahrscheinlich ja?!? Ich denke, das ist oftmals der Grund, warum bei Betroffenenn wieder und wieder Feigwarzen auftreten und einfach kein Ruhe einkehren will. Es wurde nicht großflächig behandelt. Aber es mag auch Menschen geben, die mit vielen HP-Viren gut leben können und keine Feigwarzen entwickeln.

Je mehr ich jetzt darüber nachdenke, würde ich persönlich jetzt aus dem Bauch heraus folgenden Rat geben: Die eine Warze behandeln und schauen, ob sie verschwindet. Falls ja... HPV HPV sein lassen. Gibt es aber im Laufe der Zeit mehrmals Rückschläge, dann ist wohl letztendlich nur eine intensive und wirklich großflächige Behandlung sinnvoll.

Letztendlich muss Deine Freundin natürlich für sich selbst entscheiden, wie sie behandeln möchte. Ich denke und hoffe, dass meine Zeilen bei der Entscheidungsfindung etwas nützlich sein können. Es gibt (wie gesagt) leider viele offene Fragen (und auch Fragen, die wohl noch keiner gestellt hat, weil sie nicht bedeutend erscheinen). Im Moment bleibt Deiner Freundin nur die Wahl, sich ein wenig (mit Deiner Unterstützung) ins Thema einzuarbeiten und zu versuchen, eine für sich selbst schlüssige Antwort zu geben.

Dir und Deiner Freundin gute Besserung!
Schweini

http://www.warzenschwein.bplaced.net - "Menschen mit einer neuen Idee gelten solange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat." (Mark Twain)

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