Ich bekam Anfang August aus dem Nichts die Diagnose Feigwarzen.Ich suchte wegen anhaltenden Durchfalles und Wundwerden am Po meinen Hausarzt auf, der mich ohne Inaugenscheinnahme des Afters gleich ins Enddarmzentrum überwies. Im Enddarmzentrum wurde dann de Diagnose Feigwarzen gestellt. Ohne Wenn und aber machte man mir deutlich, dass ich eine Operation benötigen würde. Gegen den Durchfall sollte ich Mucofalk einnehmen, gegen die Schmerzen im Afterbereich bekam ich gar nichts. Aufgrund der Urlaubssituation meines Operateurs wurde der OP-Termin auf den 04.09. festgesetzt, stationäre Aufnahme auf der Darmstation eines Klinikums. Informationsblätter bekam ich nachhause mit. Nachdem ich sie gelesen hatte, war ich richtig schockiert, denn ich hatte zwar schon von Warzen gehört, aber nichts von der Einordnung als Geschlechtskrankheit geahnt (hätte sicher sonst in der Praxis noch die ein oder andere Frage gestellt) und auch über die Ansteckungsgefahr bin ich nur via Papier aufgeklärt worden.
Der Durchfall ging im August weiter, ich nehme 4-6 Lopedium am Tag und so ließ es sich leben. Mit meinem Freund habe ich über die Erkrankung gesprochen, wir sind seit zwei Jahren zusammen und er erinnerte sich, dass er vor ca 10 Jahren mal eine Feigwarze am Penis hatte, die damals per Tinktur vom Urologen entfernt wurde.
Er machte ebenfalls einen Termin beim Urologen aus.
Da ich keine weiteren Medikamente vom Darmzentrum verschrieben bekam, ließ ich mich in der Apotheke beraten und bekam eine schmerzstille Salbe, überwiegend anzuwenden bei Hämorhiden, sie betäubt lokal. Zusammen mit dem Lopedium hielten sich die Schmerzen im Rahmen.
OP:
Am Vorabend der OP sollte ich abführen. Dazu bekam ich ein einzelnes Zäpfchen mit nachhause, sollte zwischen 22 und 24 Uhr abführen und morgens um 7:30 nüchtern im Krankenhaus antreten. Ich habe in meinem Leben noch kein Abführmittel benutzt, also Packunsgbeilage des Präparates gegoogelt und gelesen 15-30 Minuten nach einführen setzt die Wirkung ein. Bei mir gings nach 2 Minuten los. Aufgrund der Tatsache, dass die ganze Analregion vom Durchfall gereizt war, hatte ich die ganze Nacht brennende Schmerzen und konnte mich nur damit trösten, dass es nach der Op besser werden würde.
7:30 Antritt im Krankenhaus. Bitte abführen, ich bekam ein Zäpfchen gereicht. Alleine das Einführen tat höllisch weh, und was rauskam auch. Dann sollte ich die Region spülen und fönen (dazu gabs ne Vorrichtung direkt am Klo, man hatte eine Fernbedienung und konnte Temperatur und Druck regulieren). Nachdem man das von mir verlangt hatte, kippte ich um. Irgendwer hat mich gereinigt und wieder ins Bett gelegt. Dort lag ich nun, ca 8:30 Uhr und gegen 13 Uhr sollte ich in den OP kommen. Meiner Bettnachbarin war nach Quasseln in gebrochenem Deutsch, ich konnte es nicht haben und war irgendwie im Dämmerzustand. Irgendwann gings dann los, Scheissegaltablette bekommen und Vorbereitung für die Narkose. Man hatte mir zu einer Spinalanästäsie geraten, weil die schonender für den Körper ist, und ich sollte was zum Schlafen bekommen. DIe Art der Narkose wird ins Rückenmark gespritzt und man ist von Bauchnabel bis zu den Fußsohlen betäubt. Das hat geklappt. Nicht geklappt hat die Schlaftablette, vermutlich war ich viel zu aufgeregt. So bekam ich also alles Drumherum mit, die Geräusche, die Gespräche der Schwestern und Ärzte, die Tatsache, dass die im OP sogar Radio hören. Auch die Uhr hatte ich im Auge, der Eingriff dauerte dann 10 Minuten. Ich wurde gelasert, die Summe der entfernten Warzen wurde mir nicht genannt, dürften so 20 gewesen sein, 3 davon waren nicht rund um den After, sondern am Damm.
Nach der OP wurde mir mitgeteilt, dass man alles entfernen konnte und ich nun in den Aufwachraum käme und dann bald auf Station.
Eine Anmerkung zur Station: Sie umfasst bei Vollbelegung 30 Betten, alles Darmpatienten. Es gibt fünf Toiletten auf der Staion, alle auf dem Flur und nicht geschlechtergetrennt. Diese werden 2x pro Tag gereinigt. Jeder Patient ist angehalten, vor Benutzung alles zu desinfizieren. Nach meiner Entlassung zog die Station in einen Naubau des Klinikums um, und die Zustände sollen sich verbessert haben. (Wir haben aufgrund des Umzuges nur zu sechst auf der Station gelegen)
Aufwachraum, alles in Ordnung, inzwischen war es 14 Uhr. Ich kam auf die Station und durfte bis zum völligen Abklingen der Narkose nichts trinken, weil man noch keine Blasenkontrolle hat. Ich hatte nunmehr 11 Stunden nichts getrunken und sollte noch weitere 4-5 ohne aushalten. Es ging, irgendwie. AufStation bekam ich dann Mittagessen, Vollkost, ballaststoffreich (war auch wirklich korrekt).
Fortsetzung folgt...