Hallo an alle,
ich bin männlich, 26 Jahre alt und ...tusch: Feigwarzenpatient. Und Arschpatient. Das schon seit ein paar Jahren, aber nie wirklich schlimm. Ich habe eine Art Reizdarm und dadurch wohl vergrößerte Hämorrhoiden, die verödet wurden und danach war alles in Ordnung. Durch öfteren dünnen Stuhl hatte ich dann eine Fissur (ein Haarriss) im Schließmuskel und dadurch Schmerzen. Heilte aber durch Salbe von selbst ab. Dann bemerkte ich etwa im März ein "Hautanhängsel" am After. Machte aber nicht viele Beschwerden. Ab und zu bißchen Blut und Brennen beim Stuhlgang. Zum Proktologen gegangen, der diagnostizierte eine Vorpostenfalte, man könnte sagen eine Erweiterung der Narbe von der Fissur. Wurde ambulant entfernt, völlig unproblematisch. 2-3 Wochen später juckte mein After und schmierte immer öfter. Ich dachte mir nichts bei, schob es auf die OP. In der Zwischenzeit wurde es heftiger, aber war nie so schlimm, dass ich direkt zum Arzt ging. Vor 3 Wochen fühlte ich so gerstenkornartige Huppel am After, also als ob mehrere Gerstenkörner, vielleicht auch kleiner, eingekapselt seien. Bin also letzte Woche wieder zum Proktologen, um mich zu beschweren, dass die Vorpostenfalte schon wieder aufgetaucht sei, und wie oft das denn operiert werden müsse, vor allem da es auch eine Privatleistung sei. Er klärte mich auf, dass es eine ausgeprägte Feigwarzen seien. Er untersuchte auch meinen After und sah, dass ich auch innen welche hatte. Er selber könne das nicht operieren, auch da mein Schließmuskel zu sehr unter Spannung sei.Ich wurde zum Enddarmzentrum überwiesen, wo auch wieder erstaunlich viel junge Patienten im Wartezimmer saßen. Am nächsten Tag hatte ich die ambulante OP in einer Klinik. Mir wurde eine Spinalanästhesie gemacht. (Der Horror! im Nachhinein: Der Himmel, schmerzfrei!!)
Wohlgemerkt, vor der OP hatte ich kaum oder keine Schmerzen. Auf jeden Fall wurden die Feigwarzen verbrannt und abgetragen, innen und außen. Seitdem habe ich beim Stuhlgang tierische Schmerzen, kann dabei kein Wasser lassen und lege mich direkt auf den Boden im Bad und bete, dass die Schmerzen aufhören. Ein bißchen Blut ist immer auf dem Toilettenpapier. Ich bin am Unterleib so verspannt, auch vor Schmerzen und der Angst davor, dass ich abwechselnd Durchfall und harten Stuhl habe, trotz Mucofalk. Ich soll den Po 3-4 mal für 3 min abduschen und nach jedem Stuhlgang. Ich mache es seltener, weil die Schmerzen und das Brennen zu schlimm sind. Vor Schmerzen laufe ich verkrampft, mein Rücken tut weh und ich bin am Hintern überall wund. Ich soll mich auch regelmäßig mit Panthenol-Salbe eincremen und eine Kompresse in die Ritze legen. (In vielen Beiträgen liest man, die Wunde solle trocken sein, aber davor hätte ich tierisch Angst -> noch größere Schmerzen). Ich war am Anfang 3 Tage nicht auf Toilette, dann dafür mehrmals hintereinander, immer wenig, Schmerzen zum Durchdrehen, mit Schweißausbrüchen. Ich habe Voltaren von Anfang an verschrieben bekommen, auch wegen der Schwellung, habe jetzt wegen der starken Schmerzen auch Novalgin. Wenn es gar nicht geht, nehme ich auch Tilidin, die ich noch von ehemaligen Rückenschmerzen über habe. Nur dann laufe ich rum wie ein Zombie. Dann habe ich mir noch Xylocaingel gekauft und es bisher 2 mal aufgetragen. Hilft wenigstens ein kleines bißchen. Seit 2 h geht es. Aufstehen und hinsetzen und ne Position finden ist sehr mühselig. Ich habe bei manchen langen Leidensgeschichten eine tierische Angst. Hoffe, dass es nicht so lange dauert. Gehe in 3 Tagen für nen halbes Jahr ins Ausland und dort nochmal operieren, wenn wieder welche auftauchen, wäre für mich der Horror!!! Nicht die OP, sondern das danach. Würde gerne wieder am öffentlichen Leben teilhaben, Sport machen und auch Sex haben. Ist erst ne Woche, ich weiß, aber die Aussichten und die Schmerzen, die ich in diesem Ausmaß nicht kannte, rauben mir die Hoffnungen. Kann mich jemand aufbauen? Hatte jemand auch ne OP wie ich? Oder alle nur Salbe?
LG Damian