Hallo zusammen,
klasse, dass es ein nun ein Forum für dieses Thema gibt. Das hätte ich damals gebrauchen können. Bei mir traten um 2001 Feigwarzen auf. Ein paar am Hodensack, einige am Penisschaft und ein paar im perianalen Bereich.
Ich habe diverse Hautärzte aufgesucht und bin verzweifelt. Obwohl schon damals das grüne Podophyllin in der Theraphie überholt war, fiel keinem etwas besseres ein, als damit die Warzen zu betupfen. Zunächst fielen sie auch ab, kamen aber nach 2 Wochen wieder und waren danach theraphieresistent. Aldara habe ich monatelang benutzt, es wirkte überhaupt nicht. Soll aber bei Männern nicht ungewöhnlich sein (um die 30% Erfolgsquote).
Ich war dann im AK St. Georg und habe die perianalen Warzen mit dem Elektrokauter unter örtlicher Betäubung wegbrennen lassen. Danach wurde ein Spreizer in den Anus eingeführt, um auf innere Feigwarzen prüfen zu können. Ich war sicher, dass da nichts sein kann, denn ich bin nicht schwul. Außer den Stielen von Hämmorhoidensalben war da nie etwas in meinm Hintern. Umso größer der Schock: massive innere Feigwarzen. Die habe ich dann im UKE in Eppendorf unter Spinalanästhesie entfernen lassen. Dort verwendete man den Elektrokauter, da mit dem Laser angabgegemäß keine Vorteile verbunden sind. 1 oder 2 Wochen nach der OP (ich war 4 Tage stationär im Krankenhaus) bekam ich ein Rezept für Aldarazäpfchen, die eine bestimmte Apotheke in Hamburg gefertigt hat. Obwohl Aldara nicht immer der Lage ist, die Warzen verschwinden zu lassen, ist es wohl sehr gut geeignet, um Rezidiven vorzubeugen.
Obwohl ich Horrorgeschichten über die Rezidivquote gehört hatte und mich darauf eingestellt hatte, dass mehrere Nach-OPs nötig sind, hatte ich Glück. In allen Nachkontrollen ist bis heute der Enddarm warzenfrei. Die perianalen Warzen, die als erstes weggekautert wurden, sind auch nicht wiedergekommen. Jedoch kam immer mal wieder die eine oder andere neue perianale Warze im Laufe der Jahre dazu. Seit etwa 2 Jahren ist jetzt Ruhe, aber auch wenn nochmal eine kommen sollte: das macht mich nicht mehr übermäßig fertig.
Nun komme ich zu dem Punkt, warum ich dies hier schreibe:
Meines Erachtens sollte man gar nicht lange mit diversen nutzlosen Medikamenten oder sonstigen Experimenten herumdoktern, sondern die Warzen einfach entfernen lassen. Man braucht einen guten Hausarzt, der einen Elektrokauter hat und auch bereit ist, diesen anzuwenden. So einen habe ich in Dr. Thomas Dettke am Jungfernstieg gefunden. Es gibt einen kleinen Pieks mit der Betäubungsspritze, dann spürt man kaum noch, wie der Elektrokauter die Warze wegschmort. Die entstehende Verletzung heilt in 1-2 Wochen vollständig ab. Es ist wesentlich angenehmer als wochenlange Nebenwirkungen von irgendwelchen Salben zu ertragen. (Veregen habe ich zwischendurch auch mal probiert, aber außer Hautschäden hat es nichts gebracht.)
Dr. Dettke hatte mich auch in mehreren Sitzungen von den Kondylomen am Penisschaft und Sack befreit. Das waren Stellen, die zuvor der Oberarzt im AK St. Georg für Talgdrüsen hielt. Auch ein Urologe in Harburg, der auf seinem Schreibtisch sitzen blieb und nur rüberschaute, wie ich da mit runtergelassener Hose vor ihm stand, sagte nur "ich kann nichts sehen". Dr. Dettke ist sehr gründlich und erkennt auch kleinere Kondylome.
Für intraanale Warzen ist meine Empfehlung die Proktologiepraxis von Dr. Holger Moritz in Harvestehude. Einzelne Warzen, die nicht zu tief drin sitzen, werden da ggf. auch ambulant weggekautert.
Ansonsten: Versucht gesünder zu leben, gebt das rauchen auf, und vermeidet Streß. Eine 100%ige Heilung für immer scheint es nicht zu geben (Lippenherpes kommt ja auch gerne wieder), aber mit dem richtigen Arzt ist es durchaus möglich, sehr schnell warzenfrei zu werden