Gestern kam noch mein Carrageenpulver aus Holland an. Ich hab es gleich ausgepackt und unter die Lupe genommen und da viel mir gleich auf das bei der Artikelbeschreibung Carrageen E407A steht. Ich hab noch nie hinter dem E407 ein A stehen sehen, was das wohl bedeutet? Ich habe daraufhin direkt gegoogelt.
Dieses Carrageen wurde nicht aus der Rotalge gewonnen sondern aus Seegras. Eucheuma Seegras nennt sich das. Ein natürliches Polysaccharid, welches von verschiedenen Seegräsern der Familie Rhodophyceae In den USA und Japan produziert wird.
Euchema Algen sind ihrem Aufbau dem Carrageen sehr ähnlich, deswegen werden ihm die selben Eigenschaften zugeschrieben. In Einzelfällen sind Euchema Algen allergieauslösend. Sie werden durch den Körper nicht aufgenommen , sondern unverdaut ausgeschieden. Allerdings ist dieser zusatzstoff in der Lage, die Aufnahme andere Lebensmittelinhaltstoffe zu vermindern. Im Tierversuch wurden durch Carrageen Immunzellen beeinflusst , entsprechenede Studien beim Menschen fehlen bislang.
Mhhh jetzt bin ich etwas unsicher, ob das nun wirklich das richtige Pulver ist. Naja wohl einfach mal anrühren und ausprobieren.
Dann habe ich noch das gefunden. Auch sehr interessant, bezüglich der verschiedenen Arten und erhitzungsarten um Gele daraus zu machen. Bei einem kann man es ganz klar auch mit kaltem Wasser machen
Auch wenn nur ?-, ?- und ?-Carrageen von kommerziellem Interesse sind, kommen in den Algen auch andere Typen vor. Zwei – der neben den kommerziell vorkommenden – Typen sind ?- und ?-Carrageen, die als Vorstufen zu ?- und ?-Carrageen betrachtet werden können und bei der Extraktion weitestgehend in diese Typen umgewandelt werden. Der Anteil der Carrageentypen im fertigen Carrageen ist also sowohl von der verwendeten Algenart, als auch von dem Herstellungsprozess abhängig. Aus diesem Grund handelt es sich bei kommerziellen Carrageenen auch nie um absolut reine einzelne Typen.
?-Carrageen
?-Carrageen geliert mit Kalium-Ionen zu einem festen und spröden und mit Calcium-Ionen zu einem festen, elastischen und synäresearmen Gel. Es ist nur als Natriumsalz in kaltem Wasser löslich. Als Calcium- oder Kaliumsalz werden deutlich höhere Temperaturen benötigt, um das Carrageen vollständig zu lösen. Bei der Abkühlung geht das Carrageen von der Knäuelform in eine Helixstruktur über. Bei weiterer Abkühlung kommt es unter Wechselwirkung mit den Calcium- oder Kaliumionen zur Zusammenlagerung der Helices und dadurch zur Ausbildung eines Netzwerkes. ?-Carrageen besitzt zudem eine hohe Milchreaktivität. Aus diesem Grund reichen bereits geringe Mengen Carrageen aus, um Schokoladen- / Kakaogetränke zu stabilisieren und einen Absatz der Kakaopartikel zu verhindern. Diese Milchreaktivität ist auf Wechselwirkungen des negativ geladenen Hydrokolloids mit bestimmten Teilen des Casein zurückzuführen.
Unterhalb des isoelektrischen Punktes des Proteins verändert sich dessen Ladung, und das Carrageen wird von dem Protein ausgefällt. Aus diesem Grund finden sich so gut wie keine saurenMilchprodukte, die mit Carrageen stabilisiert sind. Neben den Wechselwirkungen mit Milchprotein zeigt ?-Carrageen Synergismen mit Tara Gum, Johannisbrotkernmehl und Konjac Gum. Dabei kommt es im Allgemeinen zu einer Verstärkung der Gelstruktur und zu Schmelz- und Gelpunkten, die zu höheren Temperaturen verschoben sind.
?-Carrageen
?-Carrageen geliert mit Calcium und wird vielfach für Dressings oder weichere Gele eingesetzt. Auch ?-Carrageen ist nur als Natriumsalz kaltlöslich und benötigt als Calcium- oder Kaliumform ebenfalls höhere Temperaturen. Bei der Abkühlung der heißen Carrageenlösung kommt es (ähnlich wie beim ?-Carrageen) zur Helixbildung, wobei diese Helices über Calciumbrücken ein Netzwerk ausbilden.
?-Carrageen
?-Carrageen bildet keine Gele und ist sowohl kalt als auch heiß sehr gut löslich. Dieses Carrageen wird vielfach im Bereich der Instantprodukte eingesetzt, bei denen keine Erhitzung stattfinden soll. ?-Carrageen bildet keine Helixstrukturen beim Abkühlen aus.
'Carrageenans are a family of hydrocolloids used to thicken, stabilize and gel solutions. They are vegetarian and particularly effective with proteins so they are commonly used with dairy products. There are three basic types: Iota Carrageenan, Kappa Carrageenan and Lambda Carrageenan. In the presence of calcium, Iota Carrageenan forms a soft gel and Kappa Carrageenan forms a stiff and brittle gel. But in the presence of potassium salts, Kappa Carrageenan forms very firm and elastic gels. Lambda Carrageenan will not form a gel, but can be used as a thickener'...
Ich denke das E 407A scheint nicht das Mittel zu sein, was wir suchen, oder? Die Rede war ja hier immer von Carrageen aus dieser Rotalge, und davon scheint es drei Arten zu geben ( Iota, Kappa, Lambda/ griechisches Alphabet), die unterschiedliche Konsistenzen erzeugen: Kappa macht relativ harten Pudding, Iota macht ein weiches Gel, Lambda scheint ein dünnes Gel zu formen. Leider habe ich nur eine Bezugsquelle für Kappa, was ja für unseren Fall etwas unpraktisch hart wird und nur warm angewendet werden kann...www.dragonspice.de
Ich hoffe, diese Infos helfen Euch weiter! LG Paul/ Palimpalim
Hei, ich habe wohl auch das Kappa-Carrageen. Nun stellt sich mir die Frage, ob sie sich auch in der Wirkungsweise unterscheiden?
Wer von Euch hat den relativ dünnes Gel und was für Erfolge habt ihr damit erzielt? Wer hat eher das pudding-artige Carrageen und was für Erfolge wurden damit erreicht? Frau Antje meinte ja, dass das Lota-Carrageen besser sei? Ist dem so?
Die Frage stellt sich auch, ob sich nun alle Carrageen-Sorten mit allen Zutaten mischen lassen? Mit dem Kappa-Carrageen ging es z.B. sehr gut, eine WSM herzustellen oder auch ganz einfach Salz beizumengen.
O.k., das wußte ich nicht. Wenn's bei Frau Antje den beschriebenen Erfolg hatte, würde ich es natürlich auch mal ausprobieren...Vergesst bitte nicht von Euren Anwendungen hier zu berichten...bin sehr gespannt!
Also dieses "Carrageenpulver" E407A was ich jetzt habe ist dem richtigen Carrageen sehr ähnlich. Sie haben die gleichen Eigenschaften. Ob es nun das gefährlichere Pulver ist, weiß ich natürlich auch nicht.
Ich habe es heute morgen angerührt und direkt wieder in die Tonne gekloppt denn es war fester als wackelpudding. Das Carrageen was ich vorher hatte, wurde überhaupt nicht fest und war immer flüssig. Jetzt bin ich gerade bei der zweiten Mischung, mal gucken ob die auch wieder so fest wird.
Ich bin gerade selber etwas überfragt und verunsichert. Ich muss es einfach ausprobieren.
Palimpalim: In dem Bioglide Safe Gleitgel ist definitiv das Carrageen aus der Rotalge drin. Chondrus Crispus.
Schweini, das denke ich nicht, dass es das Giftige ist. Es ist von einer Seite die lauter natürliche Sachen verkauft und wird zur Gelantinenherstellung verkauft, da darf es nicht giftig sein, geschweige denn als E407(A) beschrieben werden.
Hey Wegdamit hatte Frau Antje nicht mal berichtet das ihr Carrageen immer flüssig war? Also das was ich habe ist schon eher wie Wackelpudding. Ich hatte sowas noch nie im Schritt, aber irgendwann ist immer das erste mal
Ich hatte vorhin eine wilde duskussion mit meinem Freund. Denn man weiß ja nicht ob wirklich alles natürlich ist und nicht Krebserregend. Wir haben alle keine Ahnung über Carrageen und experimentiereny damit herum. Er ist der Meinung vielleicht machen wir es damit nur schlimmer, weil die Flüssigkeit bei uns Frauen ja auch in den Scheideneingang läuft. Wer weiß was wir innerlich damit anrichten. Mein Freund ist nur noch genervt und will das ich weitere Ärzte aufsuche. Oh man.
Achja und Warpunzel du hast ja gefragt welche Erfolge man erzielen konnte mit dem dickeren Carrageen und mit der flüssigeren Variante. Also Paula und ich haben das selbe Carrageenpulver benutzt was flüssig war und ihre Warzen sind weg, meine nicht. Ich denke es kommt vielleicht auch mehr auf den befall an, wie stark die Warzen schon ausgeprägt sind und wo sie sitzen. Ich finde nämlich das die Warzen auf den Schleimhäuten viel schwieriger zu behandeln sind. Und meine sitzen ausschließlich nur da. Du scheinst mit der dickeren Variante ja auch schon gute Erfolge erzielt zu haben.
Hm sorry, jetzt wird's hier aber ziemlich verwirrend: Flüssig oder fest, ist eher sekundär die Frage hier, oder?
Das E407a wird aus der Euchema- Alge, einer hauptsächlich in Asien gezüchteten Gattung der ROTALGE, hergestellt. Es ist dem 'normalen' Carrageen aus der Rotalge sehr ähnlich und es werden ihm ähnliche Eigenschaften zugeschrieben. Daher wird es von der Lebensmittelchemie als Dickmacher benutzt. E407a ist ein langkettiges Kohlenhydrat, verboten sind in Deutschland jedoch kurzkettige Carrageene. Sie stehen im Verdacht die Darmwand zu durchdringen, sich da festzusetzen und so so Krebs zu erzeugen...Ich glaube eher nicht, daß diese Information für unsere äußere Anwendung relevant ist, allerdings werde ich auch nicht wirklich schlau aus den Infos, die man dazu findet. Sind diese kurzkettigen Carrageene nur in der Lebensmittelindustrie/ Verarbeitung verboten, oder ist auch ihr Vertrieb in Deutschland?
Bei den Carrageenen wird die Festigkeit von der Art des Carrageens bestimmt: Kappa ist fest, Iota bleibt gel-ähnlich und Lambda bleibt flüssig. Leider wird dieses Zeug im Internet manchmal verkauft, ohne dass es entsprechend ausgezeichnet ist. Ob jetzt die eine oder andere Variante für unsere Zwecke besser ist, wissen wir nicht wirklich, oder? Allerdings scheint das flüssige oder gelee-artige etwas leichter anzuwenden zu sein, finde ich zumindest...
Der Verzehr von Carrageen bleibt wohl insgesamt umstritten, egal ob dieses Zeug nun von Bioläden oder ähnlichem vertrieben wird, da es nicht verdaut werden kann. Vegetarier benutzen es manchmal als Gelatine-Ersatz, die Lebensmittelindustrie verwendet es in allen erdenklichen Produkten, die eigentlich kaum zu vermeiden sind.
So, hab mal zusammengetragen, was ich zu diesem Thema so gefunden habe... Lg Paul/Palimpalim
Zitat von PalimpalimHm sorry, jetzt wird's hier aber ziemlich verwirrend: Flüssig oder fest, ist eher sekundär die Frage hier, oder?
Hallo Palimpalim,
das sehe ich auch so. Hauptsache man kann es irgendwie auftragen und nutzen. Wichtig ist schlichtweg, dass es wirkt. Wenn jedoch alle Arten gleich gut wirken, dann sind die verschiedenen Konsistenzen sicherlich von Bedeutung.
Zitat Das E407a wird aus der Euchema- Alge, einer hauptsächlich in Asien gezüchteten Gattung der ROTALGE, hergestellt. Es ist dem 'normalen' Carrageen aus der Rotalge sehr ähnlich und es werden ihm ähnliche Eigenschaften zugeschrieben.
Also doch aus einer Rotalge und nicht aus Seegras?
ZitatBei den Carrageenen wird die Festigkeit von der Art des Carrageens bestimmt: Kappa ist fest, Iota bleibt gel-ähnlich und Lambda bleibt flüssig.
Okay. Das war mir bisher noch nicht klar. Gut zu wissen!
ZitatSo, hab mal zusammengetragen, was ich zu diesem Thema so gefunden habe... Lg Paul/Palimpalim
Das finde ich klasse und sorgt für einen kleinen Überblick!
An der Stelle jetzt noch eine Frage: Im Bioglide Safe-Gel ist als Carrageen ja "Chondrus Crispus" zu finden. Ist das jetzt "Kappa", "Iota" oder "Lambda"?!?
LG Schweini
http://www.warzenschwein.bplaced.net - "Menschen mit einer neuen Idee gelten solange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat." (Mark Twain)