Aldara löst eine Immunantwort aus, da muss doch dann auch irgendetwas sein, worauf das Immunsystem antwortet...oder? Eine leichte Reizung der gesunden Haut halte ich für denkbar. Aber es würde nicht so heftig an vereinzelten Stellen anschlagen, wenn da nichts mehr wäre, das glaub ich nicht. Überall anders passiert ja auch nichts, nur da, wo die Warzen saßen/sitzen. Mal sehen, wie es in 6 Wochen aussieht. Langsam ist das Ende ja absehbar!
Es gibt ja auch Menschen die überhaupt keine Reaktion auf Aldara zeigen obwohl sie sichtbare Feigwarzen haben. Ebenso kann ich mir vorstellen daß Aldara auch bei anderen, unmerklichen Dingen die sich in den Hautschichten tummeln oder durchzirkulieren lokal eine gewisse Reaktion auslösen kann. Was sagt der Beipackzettel? Reagiert Aldara auch sonst noch auf was?
Aldara reagiert auf Tumore, deren Vorstufen und Viren. Ich hab mal gegoogelt und sogar Artikel gefunden, die relativ verständlich waren. Z.B. hier: Der Erfolg von Imiquimod beruht auf lokaler Stimulation der Zytokinproduktion Prof. Stephan Grabbe (Münster) erläuterte im Rahmen des Kölner Symposiums den Wirkmechanismus von Imiquimod. Auf gesunder Haut sei nahezu keine Wirkung nachweisbar. Anders bei einem Virus- oder Tumorbefall: Hier erfolge eine Stimulation sowohl der angeborenen als auch der zellvermittelten Immunität. Grabbe: ” Zielzellen von Imiquimod sind Monozyten / Makrophagen, dendritische Zellen und Keratinozyten. Wir messen bei ihnen eine deutliche Stimulation der Zytokinproduktion.” Diese lokale Aktivierung des Immunsystems empfehle Imiquimod u.a. für eine Behandlung verschiedener kutaner Viruserkrankungen, von Präkanzerosen und angeborenen oder erworbenen Defekten der Immunabwehr.
Quelle: Gesundheit.com
Zytokine sind Proteine, die u.a. die Differenzierung von Zellen dienen. Diese können dann gezielt an Ort und Stelle produziert werden und angreifen, falls es da was zum Angreifen gibt. So verstehe ich das. Aus der Packungsbeilage wird man nicht schlau, da steht nur, das Aldara das Immunsystem aktiviert, aber nicht die Viren selbst angreift. Wie? Steht da nicht...
So gut erklärt wie hier, habe ich das noch nie gelesen. Die Frage hat sich häufiger gestellt und wird auch sicherlich in Zukunft immer wieder auftauchen. Ich muss mir diesen Beitrag gut merken, damit ich ihn dann wiederfinde.
LG Schweini
http://www.warzenschwein.bplaced.net - "Menschen mit einer neuen Idee gelten solange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat." (Mark Twain)
Wer es noch genauer wissen will: Imiquimod, ein heterozyklisches Amin, stimuliert die Produktion von Zytokinen durch Makrophagen und andere immunkompetente Zellen. Dabei wird in erster Linie die Bildung von Interferon a, aber auch von Tumor-Nekrosefaktor a (TNF-a) und von Interleukin-12 (IL-12) angeregt. Ausserdem fördert Imiquimod die Umwandlung von naiven T-Helferzellen in Th1-Effektorzellen. Letztere produzieren Interferon. Aus diesen verschiedenen Effekten ergibt sich eine (im Tierversuch nachgewiesene) antivirale und Antitumor-Aktivität.(1) Eine direkte antivirale Wirkung hat Imiquimod nicht. Beim Menschen wurde das antivirale Potential zuerst gegen die Warzen im Genital- und Perianalbereich geprüft. Es ist möglich, dass Imiquimod noch bei verschiedenen anderen viralen oder neoplastischen Krankheiten wirksam ist. So finden sich in der Literatur Berichte zu günstigen Imiquimod- Wirkungen bei gewöhnlichen Warzen, Lentigo maligna, Molluscum contagiosum, Bowen’scher Krankheit, extramammärer Paget’scher Krankheit, Xeroderma pigmentosum, kutanem TZell- Lymphom, Keloiden, Hämangiomen bei Kleinkindern, squamösen Nasenpapillomen, vaginalen Karzinomen und Dysplasien der Cervix uteri. Auch Fälle von metastasierendem Melanom sollen von Imiquimod vorteilhaft beeinflusst worden sein. Zu allen diesen Erkrankungen liegen jedoch bisher keine kontrollierten Studien vor. Herpes genitalis soll sich nach einzelnen Berichten mit Imiquimod behandeln lassen; die einzige Studie bei Herpes genitalis hat aber ein negatives Resultat ergeben. Wenn die Imiquimod-Crème versehentlich an andere Körperstellen gelangt, so können auch dort Hautreaktionen auftreten. Quelle: Infomed.ch
Wir alle wissen ja daß das Virus in verschiedenen Stellen der Haut sitzen kann. Warum sollte es also keine Reaktion geben an Stellen an denen vorher keine Warzen sichtbar waren. Wenn sich das Virus schon ohne Zutun von Vorne nach Hinten oder bis auf die Oberschenkel ausbreiten kann, (HPV, Human stehet da ja nicht ohne Grund) möchte ich wahrscheinlich gar nicht wissen wie leicht man damit am ganzen Körper Reaktionen hervorrufen kann die bisher in jedweder Art und Weise unaufällig waren.
Ich wette, würde ich meine Handrücken mit Aldara einreiben dürfte die Reaktion auch nicht von schlechten Eltern sein da ich als Kind immer wieder Warzen an den Händen hatte. Heute sieht man davon nichts mehr. Aldara würde das dann gewiss ändern.
Und Danke @Käferchen für die kleine Exkursion. Das war eine wirklich schöne, prägnante und verständliche Zusammenfassung der Wirkweise.
Morgen beginnt Woche Nummer 8! Am 23.1. muss ich wieder zur Kontrolle, hoffentlich ist Ruhe in mir drin. Mittlerweile sehe ich auch nicht mehr paranoid überall Warzen, aber gesund sieht mir das alles immernoch nicht aus, vielleicht auch nur von Aldara? Ich bin gespannt und hoffe auf das baldige Ende der Warzenpest und entgültige, lebenslange Warzenfreiheit!