fast durch Zufall bin ich mal wieder im Forum unterwegs. Ich hatte gerade kurz darüber nachgedacht, noch etwas längeres zum Thema Schulmedizin vs. Selbstheilungsversuche zu schreiben, weil mich der Thread von Julie1985 etwas erschrocken hat. Nach den letzten zwei Jahren bin ich jedenfalls ziemlich davon überzeugt, dass man erstmal mit sehr viel Geduld die herkömmlichen Therapien ausprobieren sollte, bevor man sich z.B. an die WSM wagt. Zudem scheinen mir immer noch viele Menschen hier ein fast gefährliches Bild dieser Erkrankung zu zeichnen, obwohl Einzelne natürlich immer wieder darauf hinweisen, dass wir es nur mit Warzen zu tun haben...
Wie dem auch sei, ich hole nicht weiter aus, sondern möchte hier nur darauf hinweisen, dass ich in der letzten Zeit (nach einem Warzen-Rückfall zu Beginn des Jahres) erfolgreich mit Zyklara behandle. Dabei handelt es sich um "die kleine Schwester" von Aldara, die den Wirkstoff Imiquimod in geringerer Konzentration enthält. Das gute ist, dass ich kaum Nebenwirkungen spüre, während Aldara mich regelmäßig ziemlich schlapp gemacht hat. Ich habe auch lange nicht so krasse Hauterscheinungen wie bei Aldara, die Behandlung ist sehr angenehm. Anders als bei Veregen schmiert nichts, es gibt keine "Krater", kein Blut etc. Durch die geringere Wirkstoffkonzentration ist auch eine relativ großflächige Behandlung machbar, hat mir auch mein Arzt in der Hautklinik versichert, der die Salbe schon länger Patienten empfiehlt, die Probleme mit Aldara oder Veregen haben. Dadurch, dass man nur jeden zweiten Tag behandeln muss, denkt man auch nicht so oft an die Warzen, was mir sehr entgegenkommt.
Zyklara ist eigentlich nicht für die Behandlung von Condylomen gedacht, aufgrund des gleichen Wirkstoffes wie Aldara ist ein so genannter off-label-use hier aber kaum problematisch.
ZitatIch hatte gerade kurz darüber nachgedacht, noch etwas längeres zum Thema Schulmedizin vs. Selbstheilungsversuche zu schreiben, weil mich der Thread von Julie1985 etwas erschrocken hat.
Ich wäre auf Deine Ausführungen und eine Diskussion sehr gespannt gewesen!
ZitatNach den letzten zwei Jahren bin ich jedenfalls ziemlich davon überzeugt, dass man erstmal mit sehr viel Geduld die herkömmlichen Therapien ausprobieren sollte, bevor man sich z.B. an die WSM wagt.
Geduld hast Du wohl wirklich... und dem Anschein nach sehr großes Vertrauen in die Schulmedizin. Die hat Dir aber leider bisher - wie man liest - nicht helfen können. Im Gegensatz dazu gibt es aber sehr viele Beispiele von ehemals Betroffenen, die mit alternativen Behandlungsmethoden zum Ziel gekommen sind. Natürlich gibt es auch Patienten, denen von der Schulmedizin geholfen wurde. Und zu guter Letzt hat auch eine Kombination von beiden Möglichkeiten zum Ziel geführt.
Von daher kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, wieso Du ständig gegen alternative Behandlungsmöglichkeiten wetterst. Sie führen nachweislich ebenso (oder oft sogar besser) zum Ziel als sämtliche, ärztlich verordnete Behandlungsmethoden. In letzter Zeit liest man sogar häufig von staunenden Ärzten, wenn diese die Erfolge der WSM zu Gesicht bekommen...
ZitatZudem scheinen mir immer noch viele Menschen hier ein fast gefährliches Bild dieser Erkrankung zu zeichnen, obwohl Einzelne natürlich immer wieder darauf hinweisen, dass wir es nur mit Warzen zu tun haben...
Es gibt einige wenige Menschen, denen die Feigwarzen so zusetzen (oder zugesetzt haben), dass sie die Erkrankung nicht mehr rational einordnen können. Es gibt viele Menschen, die dann darauf aufmerksam machen, dass es letztendlich nur Feigwarzen sind.
ZitatWie dem auch sei, ich hole nicht weiter aus, sondern möchte hier nur darauf hinweisen, dass ich in der letzten Zeit (nach einem Warzen-Rückfall zu Beginn des Jahres) erfolgreich mit Zyklara behandle.
Was genau heißt denn "in letzter Zeit" und "erfolgreich"?
ZitatDabei handelt es sich um "die kleine Schwester" von Aldara, die den Wirkstoff Imiquimod in geringerer Konzentration enthält. Das gute ist, dass ich kaum Nebenwirkungen spüre, während Aldara mich regelmäßig ziemlich schlapp gemacht hat. Ich habe auch lange nicht so krasse Hauterscheinungen wie bei Aldara, die Behandlung ist sehr angenehm. Anders als bei Veregen schmiert nichts, es gibt keine "Krater", kein Blut etc. Durch die geringere Wirkstoffkonzentration ist auch eine relativ großflächige Behandlung machbar, hat mir auch mein Arzt in der Hautklinik versichert, der die Salbe schon länger Patienten empfiehlt, die Probleme mit Aldara oder Veregen haben. Dadurch, dass man nur jeden zweiten Tag behandeln muss, denkt man auch nicht so oft an die Warzen, was mir sehr entgegenkommt.
Das finde ich sehr interessant und dürfte für einige Betroffene sicherlich ein sehr guter Tipp sein. Vielen Dank dafür!
ZitatZyklara ist eigentlich nicht für die Behandlung von Condylomen gedacht, aufgrund des gleichen Wirkstoffes wie Aldara ist ein so genannter off-label-use hier aber kaum problematisch.
Was ist denn ein "Off-Label-Use"? Für die Nicht-Mediziner unter uns... Es ist doch der gleiche Wirkstoff, nur in verringerter Konzentration? Nicht jedes Medikament, dass einen verringerten Wirkstoff hat, dürfte ein "Off-Label-Use" sein, oder?
ZitatVielleicht hilft es dem ein oder anderen ja.
kev!n
Ich freue mich schon auf Erfolgsmeldungen hier im Forum!
LG Schweini
http://www.warzenschwein.bplaced.net - "Menschen mit einer neuen Idee gelten solange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat." (Mark Twain)
Zyclara ist in Deutschland nur für die Behandlung aktinischer Keratose zugelassen, jedoch nicht für Condylome. Das ist glaube ich deshalb der Fall, weil der Zulassungsprozess hier nicht an Wirkstoffen, sondern an einzelnen Medikamenten hängt. Aus diesem Grund jedenfalls handelt es sich um "off-label-use", also um einen Gebrauch, der so eigentlich nicht auf dem "Label" des Medikaments steht^^
Mein Vertrauen in die Schulmedizin kommt daher, dass diese - genau wie die Alternativen - mit den gleichen Mechanismen arbeitet. Es geht m.E. immer darum, das Immunsystem irgendwie auf die Viren aufmerksam zu machen. Naja, und ich finde jetzt z.B. Zyclara (und selbst Aldara) einfach deutlich angenehmer zu benutzen als bspw. die WSM mit ihrem Essiggeruch. Darüber hinaus erscheint mir die Möglichkeit der Aufklärung und Beobachtung von Komplikationen bei schulmedizinischen Verfahren einfach deutlich besser zu tun - da verätzt man sich bei sachgemäßer (!) Behandlung nicht ganz so leicht den Intimbereich. Aber wie gesagt, ich will keine Diskussion vom Zaun treten, soll jeder machen wie er/sie meint, mir ist das gleich^^
Kurz zum Behandlungsverlauf noch: Ich war Anfang Januar in der Hautklinik, weil ich nicht sicher war, ob es sich bei meinen neuen Hauterscheinungen um Condylome handelte. Der Arzt verneinte, verschrieb mir aber eben zur Sicherheit Zyclara. Das habe ich nicht benutzt und habe dann Anfang März nach längerer Zeit den Drang verspürt, mich zu rasieren^^ (noch nicht mal nass, aber trotzdem sehe ich darin irgendwie den Fehler ) Dazu kam dann eine Grippe, sehr viel Stress privat und auf der Arbeit - das beste Setting für Condylome. Es bildete sich eine verhältnismäßig kleine Warze (vielleicht auch daneben noch ein paar recht kleine, aber da bin ich mir nicht sicher, das hätten auch Talgdrüsen o.ä. sein können), vielleicht im Durchmesser wie eine Bleistift-Mine. Die konnte ich tatsächlich mit Zyclara innerhalb einer Woche beseitigen.
Mir scheint halt prinzipiell die Wirkweise von Imiquimod recht schlau zu sein. Hier wurde halt immer wieder kritisiert, wie krass und gravierend die Nebenwirkungen sind. Da sehe ich halt den großen Vorteil bei Zyclara... obwohl ich natürlich sagen muss, dass mein Körper vielleicht schon an den Wirkstoff gewöhnt ist oder so, keine Ahnung.
Letztes Jahr wurde ich bereits wegen aktinischer Keratose behandelt. Zum einen ist Zyclara auch deswegen interessant, zum anderen Frage ich mich, ob jedes Medikament gegen aktinische Keratose auch gegen Genitalwarzen hilft. Der Mechanismus ist ja immer der gleiche, das Immunsystem erkennt durch das Medikament die erkrankten Zellen und leitet deren "Selbstmord" (Apoptose) ein.
Ich wurde mit Solaraze behandelt. Das arbeitet mit dem Wirkstoff Diclofenac, kennt man von diversen Mitteln gegen Rheuma und Sportverletzungen. Werde bei meinem nächsten Termin mal den Hautarzt dazu befragen.
Lg Doc
Du bekommst vom Leben eine Lektion so lange, bis Du sie gelernt hast.
Zitatfast durch Zufall bin ich mal wieder im Forum unterwegs. Ich hatte gerade kurz darüber nachgedacht, noch etwas längeres zum Thema Schulmedizin vs. Selbstheilungsversuche zu schreiben, weil mich der Thread von Julie1985 etwas erschrocken hat
Wie meinst Du das?
ZitatWie dem auch sei, ich hole nicht weiter aus, sondern möchte hier nur darauf hinweisen, dass ich in der letzten Zeit (nach einem Warzen-Rückfall zu Beginn des Jahres) erfolgreich mit Zyklara behandle.
Hast Du da etwas mehr Info, was das genau für ein Medikament ist und wie es sich von Aldara unterscheidet? Gibt es denn schon Langzeiterfahrungen? Ich bin da immer etwas skeptisch.
ZitatZyklara ist eigentlich nicht für die Behandlung von Condylomen gedacht, aufgrund des gleichen Wirkstoffes wie Aldara ist ein so genannter off-label-use hier aber kaum problematisch.
Das macht mich wiederum auch etwas nachdenklich. Ich persönlich habe schlechte Erfahrungen mit Aldara gemacht. Nicht nur die NW, es hat auch eine Pigmentierung (die Farbe ist wie ein Muttermal) auf meiner Haut hinterlassen. Dadurch ist bei mir der Eindruck entstanden, dass der Wirkstoff die Zellen langfristig verändert hat. Das finde ich schon etwas bedenklich. Deswegen mute ich meinem Körper lieber Hausmittel zu, wenn diese auch helfen (statt Chemie). Was ich spannend finde, ist das der Wirkstoff in geringerer Konzentration auch zu wirken scheint?
Danke für den spannenden Bericht. Es wäre interessant, wenn Du noch mehr Details hättest.
nochmal kurz einige wenige Sätze zu Schulmedizin vs. Hausmittelchen: Meiner Erfahrung und Beobachtung nach ist es so, dass viele die Berichte darüber lesen, dass Schulmedizin anscheinend nicht hilft (Berichte darüber gibt es ja natürlicherweise viel mehr als Berichte darüber, dass sie funktioniert) und sich dann dafür entscheiden, Hausmittel auszuprobieren. Wenn man das dann ohne die Begleitung durch einen Arzt macht, kann man sich eben furchtbar schnell einfach mal den gesamten Genitalbereich verätzen. Deshalb stehe ich den Selbstversuchen sehr skeptisch gegenüber. Zu deiner Skepsis gegenüber "chemie": Essig ist ja nichts anderes als eine Substanz, die auf deiner Haut chemische Reaktionen hervorruft^^
Zurück zum Thema: Zyklara unterscheidet sich, wie gesagt, nur in Bezug auf die Wirkstoffkonzentration von Aldara. Es werden sogar die gleichen Beutelchen benutzt. Aufgrund der schlechten Erfahrung mit Aldara und der guten mit Zyklara habe ich ja diesen Thread hier erstellt - ich hatte ja selber die krassen Nebenwirkungen bei Aldara und dachte, dass der Hinweis auf Zyklara vielleicht für viele hilfreich sein kann. Eventuell könnte man darauf auch in der Behandlungsübersicht zu Aldara hinweisen. Eigentlich ist Aldara ja nur der Medikamenten-, nicht der Wirkstoffname, d.h. die Behandlungsmethode ist ja ohnehin die gleiche (Imiquimod).
Zu meinen Erfahrungen: Gestern nochmal aufgetragen; von der einen Warze sieht man quasi nichts mehr, die ist einfach so zurückgegangen, die Haut ist allerdings noch ein bisschen rau/spröde an der Stelle. Keine Rötung o.ä.
nochmal kurz einige wenige Sätze zu Schulmedizin vs. Hausmittelchen: Meiner Erfahrung und Beobachtung nach ist es so, dass viele die Berichte darüber lesen, dass Schulmedizin anscheinend nicht hilft (Berichte darüber gibt es ja natürlicherweise viel mehr als Berichte darüber, dass sie funktioniert) und sich dann dafür entscheiden, Hausmittel auszuprobieren.
Hallo Kevin,
das möchte ich nicht so dahingestellt lassen.
Es gibt hier im Forum genügend Berichte darüber, dass auch die vom Arzt verordneten Mittel helfen. Und das sind nicht wenige!
Hingegen dazu gibt es aber nur ganz ganz wenige Fälle, in denen zunächst sofort eine alternative Behandlungsmethode ausprobiert wurde. In den allermeisten Fällen ist es so, dass die Behandlung beim Arzt (oder sogar bei mehreren Ärzten) ohne Erfolg war.
ZitatWenn man das dann ohne die Begleitung durch einen Arzt macht, kann man sich eben furchtbar schnell einfach mal den gesamten Genitalbereich verätzen.
Genau das kann Dir aber auch in "Begleitung" eines Arztes mit den dafür vorgesehenen Wirkstoffen passieren. Ich will an dieser Stelle nur mal Veregen oder Condylox als Beispiel anführen. Wie die "Begleitung" der meisten Ärzte aussieht, weißt Du sicherlich. Es wird was verschrieben und einen Monat später nachgeschaut, ob es wirkt. In der Zeit kann der Patient genügend Unsinn anrichten.
Bei beiden Behandlungsformen (sowohl der Schulmedizin als auch alternativ) wird hier im Forum eine Art gegenseitiger Begleitung angeboten. Die kann - natürlich - nicht den Arzt ersetzen, ist aber durchaus hilfreich und hat sich bewährt. Denn während der Behandlung von Feigwarzen gibt es 1000 Fragen und wir wissen mittlerweile nur zu gut, wie viele Ärzte mit dem Thema umgehen..
Nicht umsonst wird das Forum hier so häufig genutzt! Es existiert schon fast zweieinhalb Jahre und mir ist noch kein einziger Fall bekannt geworden, in dem sich jemand mit einer alternativen Behandlungsmethode "den ganzen Intimbereich verätzt hat". So "furchtbar schnell" kann das nun also doch nicht gehen...
LG Schweini
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Zitatnochmal kurz einige wenige Sätze zu Schulmedizin vs. Hausmittelchen: Meiner Erfahrung und Beobachtung nach ist es so, dass viele die Berichte darüber lesen, dass Schulmedizin anscheinend nicht hilft (Berichte darüber gibt es ja natürlicherweise viel mehr als Berichte darüber, dass sie funktioniert) und sich dann dafür entscheiden, Hausmittel auszuprobieren. Wenn man das dann ohne die Begleitung durch einen Arzt macht, kann man sich eben furchtbar schnell einfach mal den gesamten Genitalbereich verätzen. Deshalb stehe ich den Selbstversuchen sehr skeptisch gegenüber. Zu deiner Skepsis gegenüber "chemie": Essig ist ja nichts anderes als eine Substanz, die auf deiner Haut chemische Reaktionen hervorruft^^
Ich verstehe nicht, warum es denn Schulmedizin vs. Komplementärmedizin sein muss. Eigentlich bin ich der Meinung, dass sich diese beiden Methoden keines Falls ausschliessen und eigentlich viel mehr zusammenarbeiten müssten. Denk mal darüber nach...
Ich denke, die Selbstversuche sollten natürlich mit Vorsicht (und das wird ja auch immer wieder betont) angewendet werden. Ja, Essig ätzt, jedoch hatte ich dabei nie das Gefühl, dass es sonst Nebenwirkungen hat.
Und zum Thema Ärzte...sorry, aber ich musste meiner Gyn. erklären, wie sich die Warzen verbreiten und sie meinte Veregen sei mit Teebaumöl... Es war eine Oberärztin im Ambulatorium des Krankenhauses (also eine gut ausgebildete Frau sollte man meinen). Da ich im Krankenhaus in Betreuung bin, waren es auch verschieden Ärztinnen, die eigentlich alle keinen Plan hatten. Also meine ärztliche Betreuung war gleich 0.
Wie gesagt, bin finde ich aber spannend, was Du berichtest. Ich fand Deine Äusserungen gegenüber den komplementären Methoden einfach nicht so cool.
Zitat Eigentlich ist Aldara ja nur der Medikamenten-, nicht der Wirkstoffname, d.h. die Behandlungsmethode ist ja ohnehin die gleiche (Imiquimod).
Also gibt es keine Unterschiede zu Aldara, ausser die geringere Wirkstoff-Konzentration?
kurz auch mein Senf zum Thema "Schulmedizin" vs. "Alternativmedizin" und "Komplementärmedizin": Bei letzerer sollte man vielleicht Unterscheiden zwischen Methoden, die offensichtlich eine Wirkung zeigen, also meinetwegen GTV, WSM, Ingwer bei Erkältung/Halsproblemen oder vielleicht Johanniskraut bei leichten Depressionen, und Methoden/Verfahren/Medikamenten, die klar als Schwachsinn einzustufen sind, weil sie chemisch-biologisch keine Wirkung entfalten können, auf esoterischem Schwachfug aufbauen oder gar gefährlich sind. Zu solchen würde ich Homöopathie, anthroposophische Medizin, Schüssler Salze, Bachblüten, Schröpfen, aber auch viele Diagnosemethoden, die Heilpraktiker so anbieten, also z.B. Iris- und Antlitzdiagnostik, zählen. Gefährlich wird es dann bei kolloidalem Silber und Miracle Mineral Supplement (Natriumchlorit). Diese lehne ich ab. Da brauch man auch keinen "Dialog" zwischen Medizin und Alternativmedizin einfordern usw. Ein anderes Problem ist, wenn man statt eine vernünftige Therapie zu wählen mit Globulis und co experimentiert und sich Krankheiten verschleppen. Dass viele "ganzheitliche" Methoden einen Placeboeffekt haben und ein ausführliches Gespräch mit dem Heilpraktiker im Vergleich zur oftmals zügigen Abfertigung beim Arzt gut tun kann, will ich damit gar nicht bestreiten, aber ein etwas kritischerer Umgang mit der Thematik fände ich manchmal schon wünschenswert. Und nein, wenn man gehört hat, dass die Nachbarin von Tante Uschi gehört hat, dass Klaus von nebenan total tolle Erfahrungen mit Eigenurintherapie gemacht hat, ist das kein Beweis, dass etwas medizinisch sinnvoll ist
Wer sich mal ein bisschen kritischer mit der Thematik auseinandersetzen möchte, dem kann ich übrigens folgende Bücher wärmstens empfehlen: Simon Singh/ Edzard Ernst - Gesund ohne Pillen - was kann die Alternativmedizin? Ben Goldacre - Bad Science
Ansonsten finde ich übrigens Zyklara einen spannenden Ansatz. Kann es sein, dass es trotz geringer Wirkstoffkonzentration teurer als Aldara ist?
Wir "erfinden" also ein neues Medikament mit weniger Wirkstoff. Ganz einfach etwas mehr weiße Vaseline in Aldara reinpacken, dem ganzen einen neuen Namen geben und teurer verkaufen.
Wer zuhause Aldara, weißes Vaselin und eine feine Waage hat, der bekäme das selbst hin!
Und ganz kurz zu den Zweifeln über die Wirksamkeit der Homöopathie: Sie wirkt sogar bei (Haus)Tieren. Und ich glaube kaum, dass ein Hund schon mal was von einem Placebo-Effekt gehört hat...
LG Schweini
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sicher gibt es auch bei Tieren einen Placebo-Effekt. Wikipedia hat einen netten Beitrag zum Thema. Außerdem: Der Hund oder das Pferd krank, macht sich der Besitzer sorgen und kümmert sich stärker um das Tier. Durch Zuwendung und evtl. natürliche Abschwächung der Symptome geht's dem Tier besser und vor allem sein Besitzer beruhigt sich. Da schreibt man schnell den Globuli eine Wirkung zu. Ändert nichts daran, dass der Wirkmechanismus hinter der Homöopathie Quatsch ist. Gleiches mit gleichem heilen, indem man es solange verdünnt, bis kein Wirkstoff mehr vorhanden ist. Brechnuss c30 gegen Übelkeit z.B.
Zitatsicher gibt es auch bei Tieren einen Placebo-Effekt. Wikipedia hat einen netten Beitrag zum Thema.
Das macht mich neugierig. Bitte mal den Link.
ZitatAußerdem: Der Hund oder das Pferd krank, macht sich der Besitzer sorgen und kümmert sich stärker um das Tier. Durch Zuwendung und evtl. natürliche Abschwächung der Symptome geht's dem Tier besser und vor allem sein Besitzer beruhigt sich. Da schreibt man schnell den Globuli eine Wirkung zu.
Das Gleiche gilt aber auch für alle Substanzen die von der Pharmaindustrie hergestellt werden und nicht homöopathisch sind, oder? Da kannst Du ebenso alle Medikamente in Frage stellen.
ZitatÄndert nichts daran, dass der Wirkmechanismus hinter der Homöopathie Quatsch ist.
Was für ein tolles Argument. Für DICH, lieber Blumenkohl, ist es Quatsch.
ZitatGleiches mit gleichem heilen, indem man es solange verdünnt, bis kein Wirkstoff mehr vorhanden ist. Brechnuss c30 gegen Übelkeit z.B.
Deine Meinung. Ich habe eine andere. Andere vermutlich auch.
ZitatSchönen Tag euch allen!
Der Blumenkohl
Dankeschön und ebenso!
LG Schweini
http://www.warzenschwein.bplaced.net - "Menschen mit einer neuen Idee gelten solange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat." (Mark Twain)
hast du dich schon mal mit der Geschichte und den Wirkmechanismen der Homöopathie auseinandergesetzt? Was sind deine Argumente für Homöopathie, außer ich glaube dran und wer heilt hat recht?
Ich kann ja mal ein bisschen weiter ausholen. In meiner Kindheit und Jugend bis zum Anfang des Studiums habe ich zu Hause häufig homoöpathische Medikamente gegen diverse Sachen verabreicht oder empfohlen bekommen (in der Regel natürlich Erkältungen, blaue Flecke oder ganz dramtisch: Liebeskummer), also entweder Globuli oder Medikamente wie Meditonsin oder Bryonia Cosmoplex. Dann irgendwann eine Frau kennengelernt mit Kind, die ordentlich Globuli verzehrt hat. Irgendwann kam das Interesse, mich damit auseinanderzusetzen, nicht zuletzt weil ein Freund gerne mal eine Spruch bezüglich Meditonsin und co rausgehauen hat. Dadurch bin ich extrem skeptisch gegenüber der Homöopathie geworden. Die wissenschaftliche Beurteilung ist im Großen und Ganzen ziemlich eindeutig, d.h. ich behaupte nicht einfach so, dass der Wirkmechanismus Quatsch ist. Wie in meinem letzten Post geschrieben, das Buch von Edzard Ernst ist da wirklich empfehlenswert.
Zu den "schulmedizinischen" Medikamenten: Im Idealfall sollten diese im Vergleich zu Placebos eine höhere Wirkung haben. Deshalb werden ja Studien durchgeführt. Niemand bestreitet, dass die Medizin auch den Placeboeffekt mitnimmt. Sie wäre schön blöd, wenn Sie dies nicht täte.
Aber weisst du was, letztlich will niemanden bekehren. Von mir aus soll jeder sein Geld für Globuli und co ausgeben. Lustig wird es nur dann, wenn Homöopathen ohne Grenzen in Afrika an Malaria oder Ebola rumpfuschen. Da sollt tatsächlich eingegriffen werden.
Kurz zu deiner Meinung über zyklara schweini: die Konzentration des Wirkstoffes ist bei vielen Medikamenten entscheidend. Dazu muss ein neues Medikament zugelassen, d.h. Mit Studien getestet werden. So einfach sollte man es sich also nicht machen finde ich. In den aldara Studien wurde übrigens hingewiesen, dass man es zuerst mit 10 oder 7,5% imiquimod probiert hat und dann bei 5 als wirksame und quasi noch erträgliche Konzentration stehen blieb.
Nochmal: wegen der geringeren Nachwirkungen ist zyklara m.e. eine super Alternative, für deren Wirkung es sogar wissenschaftliche Erklärungen gibt. Die ideologischen Streitigkeiten spielen hier einfach keine Rolle für mich.