Hallo zusammen,
auch ich möchte einen Bericht schreiben, nachdem mir dieses Forum während meiner HPV-Erkrankung immer wieder neuen Mut gemacht hat – auch wenn ich in dieser Zeit nur „stille Leserin“ war.
Hier nun meine Geschichte. …
Ende Oktober 2015 hatte ich eine Blasenentzündung – wohlgemerkt die 4. in dem Jahr. Hierunter habe ich schon immer sehr gelitten, doch auch dafür habe ich inzwischen mein „Wundermittel“ entdeckt – dazu später mehr, da es hier ja eigentlich um ein ganz anderes Thema geht.
Nachdem ich die BE mal wieder 1 Woche lang mit Antibiotikum behandelt hatte, verspürte ich im Unterleib ein ständiges Jucken. Da ja bekannt ist, dass Antibiotikum, welches für Harnwegsinfekte eingesetzt wird, schnell auch mal einen Pilz auslösen kann, hatte ich mir aus der Apotheke eine Creme dagegen besorgt. Hiermit hatte ich dann mind. 2x täglich fleißig meine Vagina eingeschmiert. Der Juckreiz wurde aber auch nach einigen Tagen nicht besser, sondern eher noch schlimmer. Dann fielen mir auf Mal auch Erhebungen/Wölbungen an den Schleimhäuten auf. Da habe ich mich natürlich erschrocken und mir kurzfristig einen Termin beim Frauenarzt geben lassen, wo ich dann auch schon 2 Tage später saß.
Die Untersuchung war für mich sehr schockierend. Die Erhebungen stellten sich als Kondylome heraus. Meine Frauenärztin klärte mich dann erst mal in aller Ruhe über HPV auf.
Da die Schleimhäute durch den Einsatz der Pilzcreme extrem gereizt war, hatte meine Ärztin auch erstmal nicht behandelt, sondern sagte ich solle jetzt erst einmal eine Woche lang gar nichts daran machen, damit die Haut sich erholen kann und dann würden wir uns wiedersehen. Auch sagte sie mir ich solle mir keinen Kopf machen – wir würden das Ganze schon wieder in den Griff kriegen, auch wenn wir uns dafür jetzt ein paar Mal mehr sehen müssten. Außerdem wies sie darauf hin, dass Geschlechtsverkehr während der Behandlungsdauer unbedingt(!) nur mit Kondomen erfolgen sollte und mein Partner sich ebenfalls zeitnah beim Urologen durchchecken lassen sollte.
Ich kann heute schon gar nicht mehr beschreiben was mir alles durch den Kopf ging, nachdem ich die Praxis verlassen hatte. Ich fühle mich jedenfalls richtig mies, hatte auch große Angst vor der Reaktion meines Freundes – da wir zu dieser Zeit erst knappe 1 ½ Monate zusammen waren.
Ich glaube ich habe mich – nachdem ich es über Google entdeckt hatte – erstmal den halben Tag in diesem Forum aufgehalten. Gelesen, gelesen … und gelesen.
Einerseits haben mich einige Beiträge auch ziemlich beunruhigt, andere aber auch wieder etwas aufgebaut und mir Mut gemacht.
Es war halt einfach Neuland für mich. Ich hatte zuvor nie etwas von HPV gehört.
Nach 1 Woche hatte ich dann den nächsten Termin beim Frauenarzt. Meine Ärztin sagte mir, dass sie erst einmal die Behandlung mit Trichloressigsäure beginnen möchte – im Idealfall würden die Kondylome dadurch schon zurückgehen. Diese Behandlung fand 1x wöchentlich über insg. 4 Wochen statt. Ich muss sagen, dass die Horrorszenarien, die ich im Voraus über die Säurebehandlung im Internet gelesen hatte, absolut nicht zutrafen. Meine Frauenärztin war immer sehr vorsichtig und hat stets darauf geachtet, dass nur die befallene Haut mit der Säure in Berührung kommt. Gut, es hat vielleicht die ersten 10 Minuten nach der Behandlung leicht gebrannt, aber das war es dann eigentlich auch schon. 1-2 Tage nach der Behandlung waren die Stellen dann immer noch weiß durch die Säure – was ganz normal ist.
Nach 4 Wochen Behandlung mit der Trichloressigsäure stellte meine Ärztin dann fest, dass die Kondylome zwar schon zurückgegangen sind, an den Schleimhäuten allerdings doch hartnäckiger seien und ich nun die Behandlung mit Aldara fortsetzen solle. Auch hierüber hatte ich natürlich schon genügend im Internet gelesen… Die Angst/Panik stieg also wieder ein wenig an ?
Sie sagte ich solle so cremen, wie ich es aushalte. Es würde nichts bringen, wenn ich immer strikt nach Anleitung cremen würde, dafür sich aber mein Körper/Immunsystem nicht gut fühle. Nach 3 Wochen Anwendung sollte ich dann wiederkommen, damit sie einmal schauen kann wie die Behandlung mit Aldara bei mir anschlägt.
Außerdem sollte ich mir aus der Apotheke Thuja-Kügelchen besorgen, hiervon morgens und abends nach dem Zähneputzen jeweils 3 Stck. auf der Zunge zergehen lassen und mind. 1 Stunde danach nichts trinken/essen. (Diese nehme ich auch heute noch zur Vorbeugung ein. Sie sind auf pflanzlicher Basis – ich denke mal das kann nicht schaden )
Da ich die Biester unbedingt loswerden wollte, fing ich natürlich gleich abends mit der Aldara-Behandlung an (ich habe die Creme im übrigem nie mit dem Finger aufgetragen und einmassiert, sondern hierfür immer einen Q-Pad verwendet – fühlte mich so irgendwie besser. Das ist denke ich einfach eine Kopfsache!).
Naja, jedenfalls cremte ich nun also 3x wöchentlich (Mo., Mi., Fr.) die Schleimhaut und die äußerlich befallene Haut mit Aldara ein. Ein Sachet verwendete ich 2x – wobei ich auch locker 3x hätte damit cremen können. Das war dann aber wieder eine Kopfsache bei mir – ich hatte einfach ein besseres Gefühl wenn die Creme-Beutel nicht zu lange offen waren, da es ja eigentlich hieß dass man ein Sachet nach der Anwendung sofort wegwerfen solle, da es nach dem Öffnen angeblich an Wirkung verliert (sicher nur Geldmacherei des Herstellers, aber gut…).
Ich muss sagen, meine 1. und auch 2. Aldara-Woche verlief eigentlich ohne irgendwelche Auffälligkeiten. Ich hatte schon Sorge, dass die Creme bei mir nicht wirkt.
In der 3. Woche verspürte ich dann allerdings allmählich ein Jucken, welches aber auch noch auszuhalten war und die Schleimhäute sowie die umliegende Haut färbten sich allmählich rötlich. Meine Ärztin bestätigte mir dann auch, dass dies ein gutes Zeichen sei, die Creme springe an – allerdings kann es auch schon bis zu 4 Wochen dauern, bis man wirklich einen Fortschritt bemerkt. Ich solle geduldig sein und so weitermachen und in 4 Wochen wiederkommen.
Also cremte ich in den darauffolgenden Wochen fleißig weiter.
In der Zwischenzeit wurde der Juckreiz auch extremer. Ich wurde teilweise nachts dadurch wach und konnte nicht mehr richtig einschlafen. Trotz allem habe ich die Creme immer die vorgeschriebene Zeit auf der Haut belassen und mich erst nach Ablauf dieser abgeduscht. Ich muss schon zugeben, die Creme bewirkte bei mir ziemlich viel. …
Teilweise juckte mein Unterleib auch wenn ich auf der Arbeit war, das war natürlich dann sehr unangenehm weil man sich nichts anmerken lassen will. Dann fühlte ich mich plötzlich immer schlapper und nicht mehr wohl in meiner Haut, hätte mich am liebsten in dieser Zeit verkrochen. Ich fühlte mich kraftmäßig nicht mehr in der Lage auch noch nach der Arbeit zum Sport zu gehen. Bekam unreine Gesichtshaut und an Gewicht verlor ich auch ein wenig, weil ich gerade ab Mitte der Anwendungszeit weniger Hungergefühl verspürte. Und natürlich war mein Unterleib extrem gereizt, zum Schluss hin war es so empfindlich, dass ich es schon beim Laufen merkte wie alles spannte, teilweise auch einriss und schmerzhaft stach. Aber ich hab trotzdem weitergecremt – ich wollte die Biester einfach so schnell wie möglich wieder loswerden.
Die Creme aktiviert halt das eigene Immunsystem sich gegen den HPV-Virus zu wehren und ihn zu bekämpfen. Ich denke daher mal, dass die „Nebenwirkungen“ daher bei jedem anders und unterschiedlich ausfallen können. Trotzdem muss ich sagen, dass sich die Behandlung mit Aldara wirklich gelohnt hat und ich würde es auch immer wieder so machen! Denn mit einer OP ist einem am wenigsten geholfen. Die Chance, dass die Kondylome bzw. Feigwarzen dann wiederkommen ist meiner Meinung nach viel höher, da der Körper ja nie gelernt hat selbst gegen das Virus vorzugehen bzw. es überhaupt erstmal zu erkennen.
Äußerlich gingen die Kondylome bei mir schon ab der 4. – 5. Woche zurück und waren dann relativ zügig auch ganz verschwunden. Die Kondylome an den Schleimhäuten waren in der Tat hartnäckiger, aber nach insg. 7 Wochen cremen waren dann auch diese endlich verschwunden – was meine Frauenärztin bei meinem nächsten Termin feststellte bzw. bestätigte. Da alles extrem entzündet und gereizt war, sagte sie ich solle nun 4 Wochen lang gar nichts machen, außer zu pflegen. Sie gab mir eine Probe-Packung von Linola (Schutz-Balsam) mit, welche ich täglich auftragen sollte um der Haut beim Regenerieren zu helfen. Außerdem empfahl sie Kamille(-sitz)bäder zu machen. Nach 4 Wochen sollte ich dann zur Kontrolle wiederkommen.
Die Haut hatte sich nach den 4 Wochen schon ganz gut erholt, wobei sie immer noch ein wenig empfindlich war – was lt. meiner Ärztin aber normal ist, da die Creme die Haut auch dünner werden lässt und es daher nun mal auch seine Zeit braucht bis sie sich wieder vollständig aufgebaut/erholt hat.
Aber das aller Wichtigste: Die Kondylome waren weg – es war auch nach der Anwendung mit Aldara nichts zurückgekommen! Meine Ärztin nahm dann nur noch vorsorglich einen Abstrich vom Gebärmutterhals und sagte, dass sie mich nun erst in einem halben Jahr zur Kontrolle wiedersehen müsse. Das zu hören war echt ein unglaublich befreiendes Gefühl !
Mir ging es während der Behandlungszeit wirklich teilweise nicht sehr gut – aber mein Freund hat mich während dieser Zeit immer wieder von Neuem aufgebaut und mir Kraft/Halt gegeben. Seelisch bzw. psychisch ging es mir also während dieser Zeit immer gut – was denke ich auch ein wichtiger Punkt ist um die Biester loszuwerden. Denn wenn der Körper und/oder das Immunsystem nicht auf der Höhe sind, dann bringt vermutlich auch die Behandlung nicht sehr viel. Ich habe mich auch versucht bewusster zu ernähren – soll heißen, dass ich meinem Körper täglich Obst und so wenig wie möglich an Fertignahrung zugeführt habe (was ich davor aufgrund der Arbeit unter der Woche eher selten getan habe – nun aber wieder dauerhaft tue! Denn man merkt schon einen Unterschied. Man fühlt sich dadurch gleich viel fitter) und habe auch extrem auf die Signale meines Körpers geachtet, was wiederum heißen soll, dass ich z.B. nur noch zum Sport gegangen bin wenn ich mich kraftmäßig auch wirklich danach gefühlt habe (obwohl Sport an sich ja gut ist!), ich meinem Körper ausreichend Schlaf gegönnt habe, ich meine Wochenenden während dieser Zeit eher zur Erholung genutzt habe, als auszugehen. …..
Ich bin wirklich froh, dass Kapitel nun endlich hinter mir lassen zu können und hoffe auch, dass es wirklich abgeschlossen ist und auch nach einiger Zeit nichts zurückkommt.
Außerdem bin ich froh, dass bei meinem Freund bis heute keine Anzeichen für einen Ausbruch des Virus vorhanden sind. Natürlich ist uns beiden bewusst, dass das Virus weiterhin „da“ ist und vermutlich auch nicht mehr ganz weg geht. Aber wenn man gut auf seinen Körper Acht gibt, sollte sich ein erneuter Ausbruch doch sicherlich verhindern lassen.
Wir sind jedenfalls positiv gestimmt ?
Und um noch kurz auf meine anfängliche Erwähnung eines „Wundermittels“ gegen BE’s zurückzukommen…
Ich hatte damals über das Internet in einigen Foren von D-Mannose (in Pulverform, nicht Kapseln) gelesen und darüber, wie wirkungsvoll es doch gegen Blasenentzündungen sein soll. Da ich darunter sehr litt dachte ich mir, es sei einen Versuch wert und habe es mir einfach mal bestellt. Seit dem ich dieses vorbeugend nehme, wenn ich meine es stünde mal wieder eine BE an (zusammen bzw. in Verbindung mit Angocin), habe ich nie wieder diesbezügliche Beschwerden gehabt! Für mich also wirklich mein „Wundermittel“, denn die ständige Antibiotikaeinnahme war auch mehr als ungesund und schwächt den Körper nur.
Ich hoffe ich konnte mit meinem Beitrag ein wenig Mut machen, nicht den Kopf hängen zu lassen. Denn es kommen ganz bestimmt wieder gute Zeiten !