Hallo zusammen, erstmal danke für das tolle Forum, es hat mir als "stummen Mitleser" viel geholfen.
Als Dank an alle und zur Hoffnung für die Betroffenen möchte ich meine Geschichte erzählen.
Zu mir: damals 20 Jahre alt, Sexualpartner 5. Davon waren 2 Jungfrauen.
Alles fing vor genau einem Jahr an, ich war lange angeschlagen. Zu dieser Zeit trennte ich mich auch von meinem damaligen Freund. Ich denke, dass ich das von ihm bekommen habe, da er eine sehr umtriebige Exfreundin hatte, von der er mir viel erzählt habe. Meine vorherigen Freunde kommen nicht in Frage, da diese Jungfrau waren. Meine Erkältung erstreckte sich über 1,5 Monate, davon war ich ca 1 Woche komplett tot und konnte weder gehen noch essen. Die Erkrankung war wesentlich, denn durch die Schwächung des Immunsystems kam es wahrscheinlich zu den vielen FWs. Während und nach der Erkrankung, fielen mir plötzlich Pünktchen in Intimbereich auf, besonders der Schamhügel wies kleine rötliche Punkte auf. Ein Blick in den Spiegel zeigte mir schlimmeres, größere, ca 3 mm große "Warzen" am Poansatz. Nach der obligatorischen Befragung von Dr. Google wusste ich bescheid. Ich besuchte also die Frauenärztin meines Vertrauens. Sie war etwas geschockt über das Ausmaß und verschrieb mir "Veregen". Ich war nicht gerade ein Verfechter pflanzlicher Mittel(jetzt schon) und ergoogelte mir so darum auch Alternativen. Ich fand die WSM. Ab diesem Zeitpunkt, das war Mitte Juli, schmierte ich 3x täglich meinen Intimbereich mit der stinkenden Lösung ein. Ich benutzte ein Wattepad und rieb richtig fest über die Warzen, das Salz peelte die Haut und die Säure des Essigs brannte höllisch. Die gesunde Haut wurde jedoch nicht in Mitleidenschaft gezogen, nur die FWs reagierten. Ich wendete die AE-Lösung auch an den inneren Schamlippen an, zuerst brannte es stark, irgendwann nicht mehr. Veregen schmierte ich da aber nicht gerne hin, davon schälte sich dort die Haut ein biscchen, aber nicht schmerzhaft. Anschließend cremte ich abwechselnd mit Veregen oder Zinksalbe ein. Meine Haut war quasi immer in Behandlung, nach dem Duschen behandelte ich immer wieder. Achtung Gefahr für Unterwäsche, Veregen färbt alles ein und geht nicht mit Waschen raus, deshalb trug ich in dieser Zeit nur schwarze Unterwäsche. In der Woche verbrauchte ich durch die große Anzahl ca eine Tube Veregen. Schläfer gabs bei mir nicht, es färbte sich nichts weis. Ich zählte ca 110 Warzen. Die reichten vom Po, über Schamlippen, Schamhügel, Bikinizone bis fast bis zum Bauchnabel. Und das bin ich selbst schuld, denn bis zum Zeitpunkt der Diagnose rasierte ich mich mehrmals wöchentlich, ich denke dadurch war meine Haut gereizt und eröffnete den Viren viele Möglichkeiten. Ab da trimmte ich die Haare, um die einzelnen Biester besser sehen zu können. Mein Intimbereich glich einem Schlachtfeld. Die behandelten Warzen vergrößerten sich etwas und "öffneten" sich (kein Blut), zu sehen war eine Art Deckel, da schmierte ich dann Propolis drauf. Der Deckel löste sich und das Ungeheuer verschwand. So killte ich in ca 2 Monaten den größten Teil. Besondere Spezialisten, die außerhalb des "Unterhosenbreiches" lagen, behandelte indem ich in mit Veregen beschmiertes Pflaster drauf klebte und einen Tag drauf lies. Ich brauchte ca 7 Tuben Veregen. Einige hartnäckige kleine Warzen waren zwischen innerer und äußerer Schamlippe geblieben. Diese behandelte ich weiter, es wurde 4 riesige Pickel mit "deckeln" die Dinger taten richtig weh und ich fuhr in Urlaub. Nach dem ganzen Salzwasser waren die "Deckel" gelöscht und fielen einfach ab. Es blieben furchtbare Krater und ich befürchtete Narben. Doch die Schleimhäute regenerieren sich ja bekanntlich schnell und man sieht heute nichts mehr. Ich bin seit ca 1.10 warzenfrei (geplantes Ziel war Silvester) und gehe regelmäßig zum FA,bezüglich Gebärmutterhalskrebs sind da wohl keine Auffälligkeiten gewesen. Innere FWs hatte ich auch keine, selbst kontrolliere ich meinen Intimbereich beinahe wöchtenlich mit dem Spiegel. Ab und zu reibe ich die Gegend mit einem Wattepad mit AE ein, ich denke das tut der Haut gut. Außerdem rasiere ich mich seit der Diagnose nicht mehr, ich habe es auch früher nicht vertragen und rote Pickelchen bekommen, mit dem Trimmen geht es mir viel besser. Die Warzen waren eine starke seelische Belastung, ich habe meiner Mutter und Schwester davon erzählt, da ich Personen zum Austausch brauchte, die mich nicht dafür verurteilen. Dem Exfreund habe ich nichts erzählt.
Jetzt denke ich aber ganz oft darüber nach, dass Frauen idR alle 3 - 6 Monate zur Frauenärztin gehen müssen und Männer nie zum Urologen. Dadurch fallen viele Erkrankungen wahrscheinlich gar nicht auf. Und was denkt ihr? Ist man nach einer Erkrankung immun oder kann ein anderer Partner einen reinfizieren?
Der Text ist etwas lang und enthält viel nebensächliches, aber meine Kernaussage bleibt "JEDER kann betroffen werden" und "Ihr schafft das, ich habe über hundert Warzen erledigt und gebt die Hoffnung nicht auf."