Hallo an alle,
nach langem Überlegen habe ich mich in diesem Forum angemeldet. Hauptgrund ist, um ehrlich zu sein, dass ich Aufmunterung und Hoffnung benötige.
Letztes Jahr April wurde ich wegen einer Analfissur behandelt und dabei wurden Feigwarzen bei mir festgestellt, ein paar einzelne im äußeren Bereich und einige Beete im Inneren. Zu jenem Zeitpunkt war ich viel feiern und hatte auch viele wechselnde Sexualpartner. Mit einem von ihnen hatte ich dummerweise auch ungeschützten Geschlechtsverkehr, weswegen ich mich auch schon damals ziemlich selber fertig gemacht habe, aber nun gut.
Mein Proktologe hat die Feigwarzen operativ entfernt. Zu dem Zeitpunkt hatte ich mich allerdings noch nicht mit dem Thema HPV und Immunsystem auseinandergesetzt. Ich habe also weiterhin viel geraucht und auch getrunken, hatte aber zu mindestens schon einmal meine Ernährung umgestellt.
Einen Monat später fand mein Arzt eine einzige Stelle außen. Da das Rezidivrisiko am Anfang ja eh groß ist, hatte ich das schon irgendwie erwartet. Die FW wurde operativ entfernt.
Wieder einen Monat später: Ein neues kleines Bett im Inneren. Außen war alles okay. OP Nummer 3 folgte. Es war dieser Punkt, an dem ich schweren Herzens aufhörte zu rauchen und auch komplett auf Alkohol und Feiern verzichtete. Gesundheitlich ging es mir so gut wie lange nicht. Ich nahm dazu regelmäßig Orthomul Immun, Zink und Folsäure um mich zu stärken. Psychisch ging es mir weniger gut: Ich vermisse Analverkehr so sehr.
Nun ja, OP Nummer 4 folgte trotzdem. Mittlerweile hatte ich mir alles über HPV und Feigwarzen angelesen und tat wirklich alles, um mein Immunsystem zu stärken. Es war einen Monat nach OP 4, dass ich das erste Mal keine Befunde hatte. Außen schon lange nicht mehr, aber nun zum ersten Mal auch im Innern.
Ich war so happy. Mein Arzt riet mir nun mit der Aldara-Behandlung anzufangen, die ich auch gut vertrage (bis auf die gängigen Nebenwirkungen). Ich trank wieder ab und zu ein bisschen Alkohol, erlaubte mir auch hier und da eine Zigarette - fühlte mich aber immer wieder sehr schlecht, weil ich das Gefühl hatte, mein Immunsystem zu betrügen und dem HPV die Türe zu öffnen.
Dann, 4 Wochen nach dem Start von Aldara und 8 Wochen nach der OP: Wieder eine kleine Stelle Im Inneren. Das war Anfang November. Mein Arzt bestärkte mich, weiter Aldara zu nehmen, was ich weitere 10 Wochen tat. Heute hatte ich die Nachuntersuchung und wieder fand er eine kleine Stelle im Inneren, die er direkt wegoperierte. Zugegebenermaßen hatte ich viel geraucht stressbedingt und an Silvester auch zum ersten Mal einen Kater gehabt.
Mein Arzt sagt, dass ich mich auf das positive konzentrieren solle: Das die Zeiträume länger werden, in denen sie auftauchen und die Stellen nur noch beschränkt auf kleine Orte im Inneren sind. Aber trotzdem - ich will wieder dahin zurück wo ich all diese Sachen wie mit Freunden ausgehen wieder genießen kann ohne ständig an das HPV zu denken. Außerdem vermisse ich Sex, sehr sogar, und ich merke wie mein Selbstbewusstsein da auch schwindet.
Wie dem auch sei...ich beende die 16 Wochen Aldara, dazu weiterhin Orthomul Immun, Zink und Folsäure und gesundes Essen- und hoffe dass es mit dieser OP vorbei ist. Aber diese Hoffnung hatte ich schon sechs verdammte Male. Ich würde mich freuen, wenn ihr den langen Text lest und mich einfach aufmuntert - gerade habe ich nämlich große Angst, dass das Ganze noch Ewigkeiten weiter geht und ich sitze an der Sache ja schon fast ein Jahr.
Gibt es Dinge, die ich noch zusätzlich einnehmen kann, vielleicht Dinge für Schleimhäute oder so?
Morgen lasse ich mich nach einem Jahr wieder tättowieren, eine andere Leidenschaft von mir. Klar auch nicht das Beste für das Immunsystem - aber ich möchte einmal nicht verzichten sondern das HPV kurz vergessen und was für meine Seele tun.
Und die Lektion habe ich gelernt - nie mehr ohne Gummi haha
Danke fürs Lesen, ihr Lieben