Moin zusammen,
Zu allererst möchte ich darum bitten, dass dieser Thread in ein anderes Forum verschoben wird, wenn er hier nicht passen sollte.
Ich habe nun seit 11 Tagen meine 2. Operation (mit Elektroskalpell) hinter mir.
Mein Befund war leider so groß, dass man die Operation nicht auf einen Tag erledigen konnte, da man mir dann einen künstlichen Ausgang hätte legen müssen. So hat man mich innerhalb von 4 Wochen 2mal operiert. Einmal von 6-12 und bei der 2. dann von 12-6 und ebenfalls innerlich (dort aber "nur" 2 Stück).
Die Operation selber habe ich jedes mal gut vertragen und anfangs gar keine Schmerzen gehabt. Lediglich beim Stuhlgang, Niesen, Husten und starkes Lachen waren extrem schmerzhaft.
Die Schmerztherapie nach der ersten OP bestand aus Ibuprofen (600) morgens und abends sowie Novalgin (nach Bedarf). Novalgin habe ich ganz schnell abgesetzt, da ich keine Linderung nach der Einnahme verspürt habe. Zusätzlich habe ich neben dem "normalen" Ausduschen nach dem Stuhlgang noch weitere 2-3mal am Tag ausgeduscht und danach jeweils ein Sitzbad mit Tannolact durchgeführt. Dafür gibt es beim Sanitätsbedart ja entsprechende Wannen, die man auf jedes handelsübliche WC basteln kann. Je nachdem wie hoch die Schmerzen waren, habe ich die empfohlene Menge Tannolact verwendet, oder die halbe Dosis.
Nach der 2. Operation begann wieder alles wie beim ersten Mal. Direkt nach dem Aufwachen so gut wie keine Schmerzen, sondern nur starkes Druckgefühl am Damm. Ich habe dann nach dem ersten Stuhlgang, der nicht angenehm war, aber erträglich das Krankenhaus verlassen. Wieder mit einem Rezept für Ibuprofen sowie Novalgin. Ibuprofen sollte ich 3 ml am Tag nehmen. Und Novalgin wieder nach Bedarf und max. 4 am Tag. Wieder habe ich nur bei Ibuprofen eine Linderung der Beschwerden festgestellt. Am 4. Tag nach der Op brach dann allerdings die Hölle los. Ich hatte solche Schmerzen beim Stuhlgang, dass mir schwarz vor Augen würde und ich fast vom Klo gekippt wäre, obwohl der Stuhl weich war.
Daraufhin bin ich sofort zum Hausarzt, der großes Verständnis für meine Situation hatte. Er hat mir zusätzlich ein Morphiumplaster und Morphiumtabletten (die im Mund zergehen) verschrieben. Das Plaster zur Grund-Schmerztherapie und die Tabletten vor jedem Stuhlgang, gegen den Durchbruch-Schmerz. Die Tabletten helfen fast so schnell wie eine Spritze. Da mein Stuhlgang täglich ca. 15 min nach dem Aufstehen kommt, konnte ich das gut steuern. Wach werden, Tablette rein und dann auf Klo. Damit ließ es sich einigermaßen aushalten. Wichtig dabei ist dann allerdings, dass man etwas gegen die Nebenwirkungen des Mophins unternimmt. Mir hilft da Movicol recht gut, welches den Stuhl weich hält und keine, zumindest nicht bei mir, abführende Wirkung hat. Mit dem Arzt abgesprochen nehme ich dann noch 2mal täglich meine Ibuprofen.
Was mir ebenfalls sehr gut geholfen hat ist Xylocain Gel 2% welches man rezeptfrei in der Apotheke bekommt. Dieses hilft/half mir sehr gut, wenn sich der Fibrin-Belag löste. Dieses betäubt die Stelle zumindest für ca. 20-30 Minuten ganz gut.
Wenn sich der Fibrin-Belag löst habe ich dann noch mit Bepanthen oder Hametum Wund/Heilsalbe behandelt und "bade" mindestens 3 mal am Tag mit Tannolact.
Ich hoffe, dass ich hier behilflich sein konnte und Hilfestellungen für alle geben konnte, die noch eine OP vor sich haben.
Meinem Empfinden nach sind die ersten 14. Tage nach der OP mit Schmerzen verbunden. Danach hat man das Schlimmste überstanden und es wird tagtäglich deutlich besser.
Obwohl ich eher ein rechtes Weichei bin, was Schnerzen angeht, empfand ich die Schmerzen beim Gehen und Stehen recht erträglich. Nur beim Sitzen schmerzte es schon sehr. Ein Sitzring bringt einem viele Schmunzler und blöde Fragen ein, hilft aber ungemein.
Den Stuhlgang allerdings hätte ich ohne Schmerzmittel nicht durchgestanden. Ebenso bringt es nichts weniger zu Essen. Ganz im Gegenteil. Das habe ich einen Tag mal probiert, mit dem Erfolg, dass ich am nächsten Tag fast nur Magensäure ausgeschieden habe, was an einer offenen Wunde extrem schmerzhaft ist. Seitdem esse ich regelmäßig (auch wenn ich keinen Hunger habe) zumindest eine Kleinigkeit.