Hallo,
ich habe hier ja schon viele Leidens- und Erfolgsgeschichten gelesen und ich muss sagen, ich bin sehr froh, dass es dieses Forum, aber vor allem dieses Unterthema gibt.
Ich habe mir wahrscheinlich irgendwann vor einigen Jahren bei jemandem HPV eingefangen. Meine Ärztin sagte irgendwann, dass mein Abstrich auffällig sei und wir den beobachten müssen. Da wusste ich aber überhaupt nicht, was das bedeutet. Jetzt habe ich so im April, Mai diesen Jahres eine Warze an meiner Scheide gehabt. Ich wusste nicht, was das ist und habe einfach gedacht, es ist ein eingewachsenes Haar und habe sehr sehr ausgiebig dran gefummelt und gedrückt. Ich denke, genau das hätte ich nicht tun sollen.
Danach begann eine lange Leidensodyssee. Ich war grad beruflich extrem unglücklich und das wirkte sich sehr auf meinen seelischen und psychischen Zustand aus, der zu der Zeit auch sehr labil war. Es kam wie es kommen musste, die Warzen verbreiteten sich, aus einer wurden viele. Ich ging innerhalb von 2 Wochen zur Ärztin, sie bestätigte die Diagnose und gab mir Veregen. Seit der Diagnose habe ich versucht Alkohol und Rauchen zu vermeiden. Habe beides eh nicht viel gemacht, aber jetzt so gut wie gar nicht mehr.
Ich habe die Salbe wirklich gewissenhaft verwendet. Dann war sie nach ca. 10 Tagen alle. Ich hatte aber kein neues Rezept. Dann habe ich Teebaumöl verwendet, bis meine Vagina quasi komplett aufgewundet war. Ich hatte immer da Gefühl, es wird grade besser, und dann kamen direkt 2-3 neue Warzen.
Dann habe ich mir ein neues Rezept besorgt und nochmal Veregen verwendet, aber die Ärztin nicht gesehen, weil keine Termine frei. Wieder gewissenhaft benutzt und wieder leer gemacht, hielt wieder nur ca. 10 Tage bis 2 Wochen.
Dann folgte der nächste Termin bei der Ärztin. Inzwischen war meine Vagina nur am Jucken, es war unerträglich. Ich konnte vor Juckreiz nicht schlafen, mein neuer Freund und ich konnten keinen Sex haben, weil die Warzen einfach überall waren und ich es so eklig fand, dass ich nicht die Hose runtermachen wollte. ALso Besuch bei Ärztin: Schock. Warzen haben sich soweit ausgebreitet, dass eine Behandlung mit Salben nicht mehr in Frage kommt. Ich hatte welche nicht nur auf dem äußeren und inneren Schamlippen, sondern auch am After und am Eingang der Harnröhre, z.T. im Scheideneingang drin. Tränen. OP-Empfehlung. Nun habe ich wirklich viele Horrorstories zu OPs gelesen. Wunden verheilen nicht, Narben bleiben, Warzen kommen wieder...
Ich habe mich für eine OP entschieden, in der Zwischenzeit wieder Veregen verwendet, aber meine Psyche war auch am Ende. Ich hab es nicht mehr regelmäßig verwendet. Nun zur OP:
- Ich habe einen Termin in einer Tagesklinik bekommen. Mein Freund begleitete mich und ich ging danach zu ihm.
- Die OP selbst war schmerzfrei, es war eine Lasertherapie, wo die Warzen weggelasert werden.
- Ich habe danach Schmerzmittel und eine antibiotische Salbe bekommen, die ich täglich 2x anwenden musste.
- Ich wurde eine Woche krankgeschrieben.
Danach:
- 2 Tage blieb ich beim Freund. Aufstehen war sehr schwer, die Wunden suppten und taten bei jeder Berührung weh. Es juckte manchmal sehr. Ich konnte keine Unterhose oder Hose tragen. Ich lag letztendlich regelrecht mit einem Handtuch um die Hüften breitbeinig den ganzen Tag auf dem Sofa. Wasserlassen schmerzte, es brannte.
- Die Wunden sahen schrecklich aus. Wirklich eklig. Man muss die Wunde mit Wasser säubern, aber es tut sehr weh. Duschen nicht möglich, nur ein wenig mit Wasser abspülen, ganz leicht.
- Am 3. Tag konnte ich mich anziehen und nach Hause mit Schmerzmitteln. Die Wunden müssen abheilen, daher muss Luft ran. Daher so wenig angezogen bleiben wie möglich. Schmerzen waren erträglich. Die Wunden suppen immer noch. ICh muss dicke Slipeinlagen tragen.
- An Tag 6-7 ging ich zur Arbeit, das Sitzen schmerzte, die geschlossenen Wunden öffneten sich z.T. wieder, wegen den Schürfungen beim Sitzen/Gehen oder schlossen sich gar nicht erst, weil Haut auf Haut traf. Das ist sehr schmerzvoll und es juckt.
- Tag 14: Die Wunden schließen sich weiter. Nachkontrolle bei der Ärztin: Es sieht gut aus.
- Riesenwunde am After schließt sich auch nach 18 Tagen nicht. Stattdessen: Wandelt sich zu einer dicken Geschwulst, ca. 5 mm dick in der Fläche einer Fingerkuppe. Ich habe Angst, dass es zur einer Fleischnarbe wird.
- Narben: Insgesamt überall dunkle braune Flecken nach der Wundheilung. Sie fühlen sich dick an, als wären es dicke Pickel. Z.T. knallrot. Ich habe Angst, dass es Warzen sind und nicht Pickel, machmal jucken sie.
- 6 Wochen danach: Fast alle Narben verheilt, ich sehe nur noch wenige Spuren. Narben am After verheilen langsamer, es kam zu keiner Fleischnarbe, auch die Wunde ist verheilt, nachdem ich öfter Zinksalbe aufgetragen habe.
- Sichtkontrolle: Keine Warzen, keine Anzeichen. Meine Vagina sieht überall ganz gut aus, ich kann seit 3 Wochen wieder Sex haben.
- In zwei Wochen Kontrolle bei der Ärztin. Mir gehts super.
Was ich jetzt mache:
- Regelmäßige Selbstkontrolle
- Ernährung umgestellt
- Achte auf Stärkung der Abwehrkräfte
- Stresssituation auf der Arbeit hat sich entspannt
Ich bin sehr froh, dass ich die OP durchgeführt habe. Es war bei Gott nicht einfach und ich habe lange gedacht, das wars, ich werde nie wieder Sex haben, mein Freund wird sich trennen, meine Vagina wird eine Seuchenhöhle sein. Aber mit viel seelischer Unterstützung auch durch die Ärztin, Geduld und Ruhe hab ich es geschafft. Ich fühle mich so gut und habe keine Angst vor neuen Warzen. Ich vertraue Veregen immer noch, aber mein Stadium war einfach schon zu weit fortgeschritten. Bei der nächsten Warze, direkt Veregen drauf.
Teebaumöl empfehle ich nicht. Die Handhabung war kompliziert und es hat einfach so sehr gebrannt und gejuckt über einen zu langen Zeitraum. Die ganze Haut war irgendwann aufgerissen und dann konnte ich nichts mehr verwenden. Bis alles abgeheilt war, waren neue Warzen da.
Ich wünsche allen viel Erfolg! Durchhalten