Ich schreibe hier (nach langem Mitlesen, wie so Viele...) bewusst in dieses Unter-Forum, denn das WIRD noch eine Erfolgsgeschichte, auch wenn es noch keine ist...
Im August, also vor ca. 5 Monaten, hatte ich eine sehr ungute vaginale Schwellung und Rötung, die nicht mehr weg ging. Dazu hatte ich eine komische Hautfalte am Damm und 1-2 Pünktchen vaginal kurz vorm Damm. Ich hatte einen Verdacht, was das ist, aufgrund der Entzündung dachte ich aber noch, es ist vielleicht was anderes. Da ich bei meiner FA keinen schnellen Termin bekam, ging ich in eine Spezialambulanz eines Spitals (Rudolfsstiftung in Wien).
Erste Diagnose: Eine Entzündung die mit starken Antibiotika behandelt wurde. Zwei Wochen später Kontrolle: Entzündung weg. Befund des routinemäßigen Abstrichs inkl. HPV-Test war noch nicht da, aber der Arzt diesmal (Ambulanz -> immer wer anderer) kam auf die gute Idee mit dem Essig-Test und siehe da... Feigwarzen. Mist. Warum man das nicht schon beim ersten Mal gemacht hat... keine Ahnung,
Also: Condylox, und neuer Termin in zwei Wochen.
Das hat erst mal gut gewirkt und sehr schnell die wenigen sehr kleinen "Pünktchen" weggeätzt. War nicht ganz angenehm, aber aushaltbar.
Kontrolltermin 2: Neue Ärztin. Leider doch nicht alles weg. Ehrlich gesagt hab ich nichts mehr gesehen, aber bin ja froh, wenn jemand so genau schaut. Also kautern. Ich fands gar nicht schlimm. Obwohl di Stelle (hinterstes Vagina-Ende am Übergang zum Damm) sicher nicht angenehm ist, fand ich di Spritze aushaltbar und auch danach hatte ich eigentlich keine Schmerzen. Juhu! Dann hieß es verheilen lassen, Kontrolle in einer Woche.
3. Kontrolltermin. Diesmal blieb ich bei der Ärztin. Alles gut verheilt, um sicherzugehen, und weil durch das Kautern ja nur die sichtbaren Kondylome weggehen, aber nicht der Befall an sich Start mit Aldara. Anweisung war: Drei Tage schmieren, dann einen Tag Pause.
Nachdem ich schon hier ausführlich mitgelesen hatte war ich mehr als zuversichtlich. Die Warzen waren erst mal weg und die Ärztin hat mit gleich die teure Aldara einfach so verschrieben.
Direkt am Tag danach hatte ich dann endlich einen Termin bei meiner Gynäkologin. Hat sich alles angeschaut, ja, sieht gut aus, alles erst mal weg, Aldara ist super, wenns Probleme gibt, wieder kommen.
Behandlungsstart. Die ersten drei Tage waren ok. Am dritten Tag hat es schon recht gebrannt, aber ging noch. Ein Tag Pause. Und wieder von vorne... Aber dann. Seit dem war ich total wund, rund, offen. Und das ist auch nie wieder richtig besser geworden. ich war ja froh, liest man ja überall dass die Entzündung ein gutes Zeichen ist. Ich bin dann von drei-Tage-Schmieren umgestiegen auf die Empfehlung im Beipackzettel (also ein Tag cremen, einer nicht) und musst auch von nachts auf tagsüber wechseln. Denn in der 2. oder 3. Wochen ging es los, dass ich nicht schlafen konnte. Und damit meine ich: Gar nicht. Ca. 3-4 Stunde nach dem Auftragen wache ich auf und es juckt so schlimm, dass ich keinesfalls mehr einschlafen kann. Auch Abwaschen hat nicht mehr geholfen.
Ich hab mich also wochenlang gequält. Wirklich gequält. Irgendwann war das Jucken sogar tagsüber so unerträglich, dass es gar nicht mehr ging. Dazu sind in den Behandlungs-Pausen zwar tlw. noch die offenen Stellen verheilt, aber die Rötung ging gar nicht mehr weg.
Um es irgendwie aushalten zu können habe ich zunächst Bepanthen geschmiert. Später habe ich hier mal gelesen, dass das keine so gute Idee ist, weil die Salbe zu wässrig ist. Ich habe dann eine Windelcreme gefunden, die ohne Wasser und dafür mit Zink ist. Das hilft ein wenig.
Erfolge gab es schon auch. Aber es kamen immer wieder neue Feigwarzen nach. Auch da dachte ich: Ist ja gut so, das soll ja so sein. Aber mühsam ist es eben auch.
Irgendwann ist das Jucken so schlimm geworden (und ich habe keine Feigwarzen mehr gesehen) dass ich beschlossen habe, dass ich eine Pause einlegen muss. Das war jetzt vor zwei Wochen. Außerdem dachte ich, dass es mir vielleicht gut tut, wenn ich mich nicht mehr so viel damit beschäftige (weil das macht man zwangsläufig, wenn man dauernd am cremen ist und noch viel mehr, wenn man gar nicht mehr schlafen kann und nur die Wände hochgehen will vor lauter Jucken, stundenlang).
Die Rötung ging nicht mehr weg. Ich habe nun also seit zwei Wochen nichts mehr verwendet, und trotzdem habe ich an den Stellen, die auch auf Aldara immer reagiert haben (insb. am After, am untersten Vagina-Ende Richtung Damm und auch in einer Falte zwischen inneren und äußeren Schamlippen), nach wie vor tlw. sehr starke Rötungen. Es juckt auch ein wenig (aber alles aushaltbar). Und: Ich habe nicht nur am meiner "Hauptstelle" 1-2 Feigwarzen sondern - und das nervt am allermeisten - auch an einer ganz neuen Stelle, ganz am anderen Ende der Vagina. Ich war so, so froh, dass meine Vagina an sich verschont war. Bisher ;-(
Also was tun?
Zunächst versuche ich heute Nacht wieder mit Aldara zu beginnen. Mal sehen, ob ich es aushalte. Ich kann halt nicht 3-4 mal die Woche nicht schlafen, ich muss ja auch arbeiten ...
Und ich schaue dass ich ganz bald zu meiner Gynäkologin gehen kann. Bezüglich der Rötungen habe ich fast die "Hoffnung", dass das was anderes ist, irgendeine andere Entzündung. Und wegen mir kann man alles wegkautern was da ist...
Ich denke ich mache ansonsten (fast) alles, wie es sein soll. Ich hab einen Bodygroomer besorgt, statt zu rasieren. Ich ernähre mich ohnehin immer schon recht gesund mit sehr viel Gemüse und Obst, ich esse kein Fleisch und nur wenig Fisch. Ich mach Sport, 3-4 Mal die Woche. Ich gehe auch viel an der frischen Luft, auch im Winter. Ich rauche nicht. Ich nehme jede Menge Vitamine, Zink, etc., obwohl ich das wahrscheinlich nicht bräuchte (siehe gesunde Ernährung).
Auf der Negativliste steht: Ich trinke nach wie vor Alkohol. Ich habe Sex (ja, natürlich mit Kondom; und wenn ich das richtig sehe gibt es auch keinen Ping-Pong-Effekt, also...). Ich bin nicht sicher, ob der Bodygroomer funktioniert wie er soll, und nicht doch eher kleine Verletzungen verursacht. Ich war vielleicht gerade zuletzt etwas zu halbherzig.
Warum steht das jetzt unter "Erfolgsgeschichten"? Weil ich beschlossen habe, dass ich meine Erfahrungen damit nun auch niederschreiben muss. Das ist wahrscheinlich nur für mich wichtig, und hat mehr psychotherapeutischen Effekt als sonst was Aber ich werde es keinesfalls in die "Leidensgeschichten"-Ecke schreiben, denn irgendwann ist der Mist hier durch und ich werde nur mehr mit Schrecken daran zurückdenken, aber es wird vorbei sein.
Die Biester bekommen einen Tritt in den Hintern von mir und das doofe Virus gleich mit. Irgendwann wird hier also der letzte Beitrag in diesem Thread von mir stehen, und der wird heißen: Es IST eine Erfolgsgeschichte geworden!