Okay, die meisten Fakten waren mir schon bekannt. Manchmal musste ich allerdings schmunzeln - man merkt, dass hier jemand v.a. mit Literatur gearbeitet hat... Aber naja, eine statistische Erhebung gibt es ja auch bei ihr^^
Ich bin mal so frei und kopiere ein paar interessante Dinge aus der Studie hier rein, die mir wichtig erscheinen. Man muss ja nicht das ganze Ding lesen
Dass Veregen/ Grüner Tee so gut verträglich ist, wie die zwei Zulassungsstudien bescheinigen, bezweifle ich zum Beispiel sehr stark^^ Hier wird außerdem davon gesprochen, dass nur 1% der Patienten systemische Nebenwirkungen hatte, also "schlechtes Allgemeinbefinden" etc. (Aber vielleicht sind wir hier alle diese 1% )
ZitatPolyphenon E war insgesamt gut verträglich (Stockfleth et al., 2008).
Witzig finde ich auch dieses Wort hier:
ZitatErscheinungsfreiheit
Darauf kommt es ja schließlich an
Spannend für die Behandlung mit GTV:
ZitatTatti et al. (2010) beschrieben im Rahmen der Zulas sungsstudie von Polyphenon E, dass die aufgetretenen Erytheme, Erosionen und Ulzerationen sogar mit dem Ansprechen auf die Therapie korrelieren, d.h., dass von diesen Nebenwi rkungen insbesondere zwischen der 2. und 4. Behandlungswoche auf die Prognose des Therapieerfol ges geschlossen werden kann.
Auf Deutsch: Je krasser die Haut sich entzündet, je mehr Deckel sich bilden, je heftiger die Haut "arbeitet", desto wahrscheinlicher ist der Therapieerfolg. Man kann die "Nebenwirkungen" eigentlich als "Hauptwirkung" beschreiben...
ZitatDie Bandbreite möglicher Therapien ist groß. Favori siert werden bei den nicht operativen Verfahren gegen Verrucae mit Abstand Salicylsäure ( 46 %), gefolgt von 5-FU (33 %) und der photodynamischen Therapie (23 %). Bei den operative n Therapien wird die Kürettage von 47 % und die Kryobehandlung von 29 % verwendet
Zu den in diesem FOrum bislang noch nicht so richtig bekannten Therapien:
ZitatEine Fallstudie untersuchte das Ansprechen auf die Photodynamische Therapie, wobei 10%ige ALA-Creme unter 4-stündiger Inkubation in 2 Sitzun gen an Tag 1 und 15 zur Anwendung kam. Die Nachbeobachtungszeit betrug 6 Monate, die Abhei lungsrate lag bei 56 %. Insbesondere wurde auf das hervorragende kosmetische Ergebnis hi ngewiesen (Lu et al., 2010). Ohtsuki et al. (2009) verwendeten 20%ige ALA-Creme mit einer 2. Sitzung in Woche 2 bzw. 3. Hier lag die komplette Remissionsrate bei 68,3 %. In einer prospektiv randomisierten Fallkontrollstud ie (n=20) zeigten Salk et al. (2006), dass mit 5-Fluorouracil bei 95 % der Patienten nach 12 Woche n eine Abheilung auftrat. 5-FU wurde als 5%ige Creme okklusiv angewandt und mit einem Tapeve rband verglichen. Die Rezidivrate lag bei 6-monatigem Follow-up bei 15 %. Yazdanfar et al. (2008) führten eine placebokontrol lierte, doppelblinde Studie durch, wobei die Patienten (n=40) zum einen 5-FU intraläsional (plus 2%ige Lidocainemixtur) und zum anderen Placebo (NaCl-Lösung) erhielten, und zwar 4-mal ein mal wöchentlich mit einer Nachbeobachtungszeit von 6 Monaten nach der initial en Injektion. Die Remissionsrate betrug 64,7 % versus Placebo 35,3 %.
Spannend finde ich auch folgende "Strategien" bei Warzenbefall:
ZitatI einmaliger Eingriff und Zerstörung der kompletten Warzen II wiederholte Zerstörung der Warzen I und II besitzen einen kurativen Ansatz. III Aktivierung der eigenen Immunreaktion zur Selbs theilung IV Reduktion der Symptome V Suggestionstherapie bei hoher zu erwartender Spon tanheilungsrate
Zum Höllensteinstift:
ZitatEbrahimi et al. (2007) untersuchten die Wirkung von 10%iger Silbernitratlösung im Rahmen einer placebokontrollierten, randomisierten, klinis chen Studie (n=60). Dabei wurde eine komplette Remission in 63 % der Fälle erreicht. Bis auf die Verfärbung traten keine nennenswerten Nebenwirkungen auf.
Zink bei normalen Warzen:
Zitat45 Zinksulfat kann oral (üblich 10 mg/kg KG in drei Ei nzeldosen), lokal als 10%ige Lösung oder intraläsional 2%ig verabreicht werden. Sharquie et al. (2007) führten eine doppelblinde Studie (n=90) bei Patienten mit planen Warzen durch. Sie w endeten 10%ige Zinksulfatlösung versus 5%iger Lösung versus destilliertem Wasser dreimal t äglich über vier Wochen an. Die Remissionsraten betrugen 85,7 %, 42,8 % und 10 %. Mun et al. (2011) gaben in einer klinischen Studie (n=31) Zinksulfat oral mit 10 mg/kg KG bis zu einer Maximaldosis von 600 mg täglich über insge samt zwei Monate. Eine vollständige Remission der Warzen trat bei der Hälfte der Patien ten ein, die Nachbeobachtungszeit betrug 6 Monate.
Cidofovir:
ZitatCidofovir ist ein Nukleosidphosphonat und für AIDS- Patienten mit CMV-Retinitis zugelassen. Zuerst berichteten Snoeck et al. (1995) über den Re gress von anogenitalen Warzen bei drei an AIDS erkrankten Patienten. 2001 zeigten Snoeck et a l. in einer randomisierten, doppelblinden Studie mit 1%igem Cidofovirgel Abheilungsraten von 47 % versus Placebo (0 %) an HIV- negativen Patienten (n=30). Üblich sind die Anwendung von Creme oder Gel, beide s mit 1%igem Cidofovir (McElhiney, 2006).
ZitatAuf Deutsch: Je krasser die Haut sich entzündet, je mehr Deckel sich bilden, je heftiger die Haut "arbeitet", desto wahrscheinlicher ist der Therapieerfolg. Man kann die "Nebenwirkungen" eigentlich als "Hauptwirkung" beschreiben...
Ich für meinen Teil habe diese Erfahrungen gemacht und würde das unterschreiben.
LG Schweini
http://www.warzenschwein.bplaced.net - "Menschen mit einer neuen Idee gelten solange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat." (Mark Twain)