seit einiger Zeit beschäftigt mich die Frage, was genau denn dieser Wirkstoff "Imiquimod" in der Salbe Aldara wirklich ist. Handelt es sich um chemische Bestandteile (vermutlich?) oder ist es eher etwas pflanzliches?
Vielleicht können wir hier im Forum ja etwas Licht ins Dunkle bringen? Gibt es (Hobby-) Chemiker hier?
Ein paar einführende Infos bekomme ich hin. Zumindest versuche ich es...
Wikipedia zu Imiquimod:
ZitatImiquimod ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Virostatika
ZitatEin Virostatikum (oder Virustatikum, vom lat. virus und griech. ?????? „Stillstand“) ist ein Stoff, der die Vermehrung von Viren hemmt. Virostatika werden vielfach als Arzneistoffe in der Behandlung von durch Viren verursachten Infektionskrankheiten verwendet.
"N" steht für Stickstoff. Die Summenformel sagt dir aber auch nur, dass soundsoviele Kohlenstoff-, Stickstoff und Wasserstoff-Moleküle diesen Stoff bilden.
Die "anderen Namen" für Imiquimod, also etwa das "4-Amino-1-isobutyl-1H-imidazo[4,5-c]chinolin (IUPAC)" stehen für die Anordnung der Moleküle zueinander - das isobutyl müsste bspw. die CH3-Gruppen "unten rechts" bezeichnen, das "4-Amino" steht dafür, dass die Verbindung mindest COOH und NH2 beinhaltet usw. usf.
Es ist also kein pflanzlicher Stoff, sondern wird aller Wahrscheinlichkeit nach aus einzelnen chemischen Grundstoffen "zusammengebaut". Im Gegensatz dazu wird etwa bei Veregen der Hauptwirkstoff aus der Natur gewonnen, also nicht "hergestellt" im eigentlichen Sinne. ICh kann mir auch kaum vorstellen, dass man beim Grünen Tee so genau über die Zusammensetzung bescheid weiß... aber ich bin kein Chemiker^^
ZitatEs ist also kein pflanzlicher Stoff, sondern wird aller Wahrscheinlichkeit nach aus einzelnen chemischen Grundstoffen "zusammengebaut".
Davon gehe ich auch aus. Und mich würde brennend interessieren, welche Stoffe dies sind und ob man sie irgendwie grob aufschlüsseln kann. Oder zumindest einen der Grundstoffe ausmachen könnte. Denn auch Chemie ist ja bekanntlich kein Hexenwerk. Vielleicht ist dieses "Imiquimod" ja banaler als der Name vermuten lässt?
Aber da sind wohl wirklich eher die Chemiker gefragt. Vielleicht findet sich ja einer, der das hier liest und etwas mehr Licht ins Dunkle bringen kann? Wäre echt toll!
LG Schweini
http://www.warzenschwein.bplaced.net - "Menschen mit einer neuen Idee gelten solange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat." (Mark Twain)
naja, die Stoffe, aus denen es zusammengebaut wird, sind eben 14 Kohlenstoff-, 16 Wasserstoff- und vier Stickstoff-Moleküle... Die genauen Verfahrensweisen unterliegen vermutlich dem Patent der Salbe und die Produzenten werden so etwas natürlich unter Verschluss halten. Warum interessiert dich die Herstellung von aldara eigentlich so?
Das ist doch schon mehr als beispielsweise beim Grünen Tee Du weißt so ganz genau, wie Imiquimod aufgebaut ist. Mehr Wissen über den Stoff an sich gibt es nicht - über dessen Synthese schon, das ist ja klar... aber das Herstellungsverfahren ist für den Stoff an sich uninteressant. Es ist ja nicht so wie etwa bei der HPV-Impfung, dass hier mit irgendwelchem Hilfsstoffen gearbeitet wird.
ZitatVor allem will ich einfach mal ganz gerne wissen, welche Stoffe die Wirkung erzeugen.
Der Stoff, der die Wirkung erzeugt, ist Imiquimod. Durch seine besondere Form und seinen Aufbau können bestimmte Körperzellen da "andocken" und lösen dann eine Reaktion im Körper aus.
ich habe noch mal ein wenig recherchiert und bin auch auf "humanes Interferon" gestoßen, das auch gegen Feigwarzen eingesetzt wird/wurde. Dem Anschein nach ist es seit Aldara wohl in Vergessenheit geraten. Bewusst auf´s Abstellgleis geschoben, vielleicht sogar?
Die Beschreibung macht mich etwas nachdenklich. Ist Aldara etwa einfach ein besser (und vermutlich auch teurer) vermarktetes Interferon?
ZitatInterferone gehören zur Arzneimittelgruppe der Immunmodulatoren. Sie haben antivirale, wachstumshemmende, antitumorale und immunmodulierende Wirkungen und werden bei Krebserkrankungen, Hepatitis B und C, Multipler Sklerose und Granulomatose eingesetzt. Als unerwünschte Wirkungen treten unter anderem grippeartige Symptome, Veränderungen des Blutbildes und Bewusstseinsstörungen auf. Bei Patienten mit Depressionen und vorbestehenden Herzerkrankungen ist Vorsicht geboten.
Diese drei Eigenschaften unterscheiden sich innerhalb der Interferone hinsichtlich Spezifizität, Wirkungsspektrum und Intensität
Interferon alfa: Hemmung der Zellproliferation und Zytolyse Interferon beta: Zytolyse Interferon gamma: Aktivierung von Makrophagen, Hemmung der Proliferation und Zytolyse
ZitatWirkmechanismus
Der Wirkmechanismus der Interferone ist zu Teil noch nicht vollständig abgeklärt. Es ist jedoch bekannt, dass sie die Gentranskription regulieren und somit die folgenden Prozesse beeinflussen:
Antivirale Wirkung: Hemmung der viralen Proteinsynthese bzw. Abbau von Nucleinsäuren Wachstumshemmende Wirkung: Hemmung der Zellproliferation Immunmodulierende Wirkung: Aktivierung von Immunmodulatoren wie zum Beispiel natürliche Killerzellen und T-Lymphozyten
ZitatBei den ursächlichen Verfahren stehen zwei Wirkstoffe zur Verfügung: Imiquimod und Interferon.
ZitatZu Interferon gibt es bisher kaum Zahlen. Interferon-Gel wird angewandt nach einer chirurgischen Entfernung von Feigwarzen. Interferone hemmen die Vermehrung von Viren. Der Betroffene muss das Gel fünfmal am Tag selbst auftragen. Die Dauer der Behandlung beträgt 4 Wochen. Dadurch soll die Rezidivrate gesenkt werden. Über die Langzeiterfolge liegen bisher keine Studien vor.
ZitatImiquimod (C14H16N4, Mr = 240.3 g/mol) ist ein Imidazochinolin-Amin, das strukturell den Nukleosid-Analoga wie zum Beispiel Aciclovir ähnelt. Es liegt als weisses, kristallines Pulver vor, das in Wasser etwas löslich ist.
ZitatAciclovir ist ein Arzneistoff, der zur Behandlung von Infektionskrankheiten durch bestimmte Viren aus der Familie der Herpesviren verwendet wird.
Chemisch ist Aciclovir mit der Nukleinbase Guanin verwandt, einem Bestandteil der DNA und RNA.
ich mag das Thema nochmal nach vorne holen. Interferon und Aldara... die Ähnlichkeiten sind nicht von der Hand zu weisen. Aber nirgendwo findet man Infos.
LG Schweini
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Was willst Du genau wissen? Habe zwei Chemiker greifbar, aber ich bin mir nicht ganz sicher worauf Du hinauswillst...? Diese Medikamente sind schon ziemliche Hämmer und im Gegensatz zu Veregen ausschließlich im Labor entstanden. Möchtest Du vielleicht, so wie bei der GTV eine Aldara-Alternative selbst basteln? Ich denke das ist zum scheitern verurteilt, Da es nach meinem Verständnis hier keinen "Basiswirkstoff" wie z.B. Grünen Tee gibt.
Mit konkreten Fragen kann ich sicher auf die zwei Jungs zugehen.
Liebe Grüße, Doc
Du bekommst vom Leben eine Lektion so lange, bis Du sie gelernt hast.
Nein, ich will ausnahmsweise einmal nichts selbst basteln. Am Anfang war der Gedanke da, aber mittlerweile habe ich resigniert, da es vermutlich wirklich nicht machbar ist und meine chemischen Kenntnisse da auch nicht ausreichen. Vermutlich sind die Bestandtteile auch gar nicht erst zu bekommen.
Trotzdem würde es mich interessieren, was denn nun genau in Aldar (und/oder Interferon) drin ist. Muss man ja irgendwie aufschlüsseln können?
Mich interessiert aber nun hauptsächlich ob es einen Unterschied zwischen Aldara (Imiquimod) und Interferon gibt. Wenn Du einmal ein wenig recherchierst, wirst Du nur Gemeinsamkeiten feststellen. Das Erstaunliche ist: Aldara wird bei Feigwarzen verwendet, Interferon vor einiger Zeit auch, aber schon seit längerem so gut wie gar nicht mehr.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...
LG Schweini
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Ich werde mal mit meinen Jungs drüber reden, gib mir aber bitte bis Ende Jänner Zeit.
Ich fasse zusammen: was sind die Gemeinsamkeiten von Interferon und Imiquimod bzw. die Unterschiede und wie ist der wirkmechanismus?
Kann Dir aber nicht garantieren, dass da was rauskommt, die beiden sind eher Profis in der anorganischen Chemie. Es gibt hier ja viele Felder und Betätigungsgebiete. Aber schauen wir mal was wir rausfinden. Hilfst nix schadets nix.
Liebe Grüße, Doc
Du bekommst vom Leben eine Lektion so lange, bis Du sie gelernt hast.
super! Lass Dir Zeit... das eilt ja nicht. Und wenn nichts dabei rauskommt ist es auch nicht schlimm. Ein Versuch ist es allemal wert!
Ich bin wirklich mal gespannt, weil ich ganz einfach denke, dass beide Dinge identisch sind. Ich selbst vermute, dass man einfach Imiquimod in Aldara-Tütchen gefüllt hat und teuer verkauft. Vielleicht pro Forma mit einer geringfügigen Änderung.
Aber schauen wir mal...
LG Schweini
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Kein Thema, ich freue mich wenn ich hier auch etwas beitragen kann im Rahmen meiner Möglichkeiten. Schauen wir mal, aber Du kannst mit Deiner Vermutung sicher Recht haben. Wäre nicht die einzige Industrie, Die so arbeitet. Wie überall geht es auch hier um Gewinnmaximierung. Und das meine ich jetzt gar nicht verschwörungstheoretisch. Ist ja in jeder Firma so: nächstes Geschäftsjahr bitte 8% mehr Umsatz, Gewinn, EBIT, was auch immer grade die beliebte Kennzahl ist. Und das muss ja irgendwo herkommen. Und neue, bahnbrechende Erfindungen gibts ja nicht jeden Tag, da muss auch mal das Marketing für Geld sorgen...
Liebe Grüße, Doc
Du bekommst vom Leben eine Lektion so lange, bis Du sie gelernt hast.
Du sprichst da ein Thema an, was die ganze Welt krank macht. Ein Thema, mit dem die Menschheit sich selbst versklavt. Gewinnmaximierung und Wachstum. Das ist schon fast einen eigenen Thread wert...
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