Meiner Meinung nach super hilfreich und informativ.
Wie infiziert man sich mit HPV?
HPV werden hauptsächlich, aber nicht ausschließlich, durch sexuelle Kontakte übertragen. Studien mit Frauen, die unter einer zervikale HPV-Erkrankung leiden, zeigen, dass 64-70% ihrer Partner HPV-assoziierte Läsionen am Penis aufweisen. Meistens sind diese jedoch so klein, dass keiner der Partner sich deren Existenz bewusst ist. HPV-Infektionen sind in der Regel vergänglich und nach 8-14 Monaten spontan ausheilend. Genitale Warzen können sich nach dem Kontakt mit HPV in einem Zeitraum von 4 Wochen bis 8 Monaten entwickeln. Eine HPV-Infektion kann jedoch bei einem geringen Prozentsatz von Frauen über Jahre und Jahrzehnte hinweg dauerhaft vorliegen, bevor sich Warzen oder eine zervikale Läsion entwickeln. Deshalb ist es meistens nicht möglich genau festzustellen, wann oder von wem HPV übertragen wurde. Wenn einer der Partner HPV-assoziierte Läsionen aufweist, ist es wahrscheinlich, dass sich der andere Partner auch mit HPV infiziert hat, obgleich dies oftmals schwer nachzuweisen ist. Verschiedene Studien zeigen, dass eine "gemeinsame HPV-Infektion" keinen Ping-Pong-Effekt bewirkt. Der fortdauernde Kontakt mit dem gleichen Virus (gleicher HPV-Typ) scheint die Heilung von Läsionen nicht zu verzögern. Grund hierfür ist, dass die Heilung von Warzen oder zervikalen Erkrankungen hauptsächlich durch die eigene Immunabwehr gegen HPV erfolgt und nicht abhängig von dem fortdauernden Kontakt mit dem gleichen HPV-Typ ist. Diese Information ist wichtig für Paare, um ihnen die Angst vor sexuellen Kontakten miteinander zu nehmen. Allerdings besteht bei einem Partnerwechsel ein Infektionsrisiko für den neuen Partner, wenn nicht alle Läsionen abgeheilt sind.
Können HPV durch oralen Sex übertragen werden?
Obwohl heute oraler Sex eine gängige Praktik ist, sind HPV-assoziierte Läsionen im Mund sehr selten. Es wurde zwar behauptet, dass das Risiko, sich eine HPV-Infektion durch oralen Sex mit einer infizierten Person zuzuziehen 1-3% beträgt, ein endgültiger Beweis dieses geringen Risikos steht jedoch noch aus. Wesentlich ist, dass das Risiko einer HPV-Übertragung durch oralen Sex extrem gering, aber nicht Null ist.
Können HPV auf nicht sexuellem Weg übertragen werden?
Es gibt keine Beweise dafür oder dagegen, dass HPV durch kontaminierte Toiletten, Türklinken, Handtücher, Seifen, Schwimmbäder oder Badewannen übertragen werden können. Es treten jedoch manchmal unerklärbare HPV-bedingte Läsionen auf und man sollte die Möglichkeit einer HPV-Infektion, die nicht auf sexuellem Weg erfolgt ist, nicht ausschließen. HPV-Typen, die Hand- und gemeine Warzen hervorrufen sind nicht für die Bildung von genitalen Warzen verantwortlich. Die seltene Ausnahme sind Warzen im Genitalbereich von Kleinkindern, die durch diese "nicht-genitalen" HPV-Typen hervorgerufen werden. Auch werden genitale HPV-Typen nur selten in Warzen außerhalb der Genitalregion gefunden.
Kann ich mein Baby infizieren?
Es ist bekannt, dass eine Übertragung von HPV 6 oder 11 auf das Baby in Ausnahmefällen während der Geburt erfolgen kann. Die meisten Ärzte sind der Ansicht, dass das Risiko für das Baby an Larynxpapillomen (HPV 6- oder 11- induzierte Warzen im Kehlkopf oder in den oberen Luftwegen) zu erkranken nicht groß genug ist, um einen Kaiserschnitt bei Frauen, die bei der Geburt genitalen Warzen haben, zu gerechtfertigen. Wenn keine Warzen mehr vorhanden sind, insbesondere dann, wenn die betroffenen Frauen in den vorangegangenen 6 Monaten oder länger keine nachweisbaren durch HPV hervorgerufene Läsionen hatten, ist das Risiko einer HPV-Übertragung auf das Baby äußerst gering.
Bin ich nach einer Behandlung noch ansteckend?
Dies ist von 2 Faktoren abhängig: wie erfolgreich die Behandlung zur Heilung von HPV-bedingten Erkrankungen ist und wie erfolgreich das körpereigene Immunsystem die noch vorhandenen HPV beseitigt. Einmalige und häufig auch mehrmalige Behandlungen von externen Genitalwarzen führen bei manchen Menschen nicht zur vollständigen Lösung des Problems. Grund hierfür ist, dass die meisten Therapien zwar die HPV-assoziierte Läsionen heilen, aber nicht die HPV in den umgebenden Hautbereichen beseitigen. Neue Läsionen treten so lange auf, bis die restlichen HPV durch das Immunsystem unterdrückt werden. Da niemand mit 100%iger Sicherheit sagen kann, dass keine Ansteckungsgefahr mehr besteht, sollte man zu Beginn einer neuen Beziehung immer Kondome verwenden.
Wie kann ich das Risiko verringern, mich mit HPV anzustecken?
Der einzige Weg eine HPV-Infektion vollständig auszuschließen ist Abstinenz. Kondome bieten einen gewissen Schutz vor HPV und einen sehr guten Schutz vor anderen Geschlechtskrankheiten, die durch Körperflüssigkeiten übertragen werden. Bitte benutzen Sie Kondome zu Ihrem Schutz. Eine Anti-HPV-Wirkung von spermiziden Schaumzäpfchen, Gelen und Cremes ist weder bewiesen noch widerlegt worden.
Infektionsverlauf
Warum verläuft die HPV - Infektion bei manchen Menschen nahezu symptomlos, während bei anderen Warzen und Krebserkrankungen entstehen?
Diese Frage kann zwar derzeit nicht vollständig beantwortet werden, aber die Wissenschaft macht ständig Fortschritte in Bezug auf die Aufklärung der Mechanismen, wie HPV Warzen und Krebserkrankungen verursacht. HPV infiziert die Haut und Schleimhaut, wenn Zellen aus HPV-assoziierten Läsionen des Partners durch kleine Hautverletzungen, die oftmals während des Geschlechtsverkehrs entstehen, übertreten können. HPV infiziert weder Gewebe, das unter der Haut (Epithel) liegt, noch Blut oder andere Körperflüssigkeiten. Nach durchschnittlich 2 bis 8 Monaten (manchmal jedoch auch erst nach Jahren oder Jahrzehnten) können HPV-infizierte Zellen anfangen, abnormal zu wachsen. Ob und wie sich dies klinisch manifestiert ist abhängig von einer komplexen Wechselwirkung zwischen Virus und Immunsystem. Bei den meisten Menschen wird eine HPV-Infektion durch die körpereigene Abwehr unterdrückt und Läsionen entwickeln sich nicht, oder Läsionen entstehen und werden durch eine Immunantwort unterdrückt, bevor die betroffenen Person die HPV-Infektion bemerkt. Selbst wenn HPV-bedingte Läsionen unbehandelt bleiben verschwinden sie in den meisten Fällen durch die Aktivierung des Immunsystems. Eine sehr langfristige dauerhafte Infektion mit HPV ist zwar nicht die Regel, aber erforderlich für das komplexe Zusammenspiel von HPV, dem Immunsystem des Wirts, verschiedenen Co-Faktoren und möglicherweise spontanen Mutationen der Wirtszelle, die zur Entwicklung von Krebserkrankungen von Gebärmutterhals, Vagina, Vulva oder Penis führen können. Für die meisten Menschen besteht kein großes Risiko an einer dieser Krebsarten zu erkranken, da das Immunsystem in den meisten Fällen HPV über Jahre oder Jahrzehnte unterdrücken und möglicherweise sogar beseitigen kann, bevor durch dieses komplexe Zusammenspiel eine Krebserkrankung entsteht.
Wie lange werde ich mit HPV infiziert sein?
Eine klare Antwort auf diese Frage steht noch aus. Bei den meisten Personen (60-85%), die bei der Durchführung von hochempfindlichen HPV-Tests (Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR) und Hybrid Capture II ein positives HPV-Testergebnis haben, fällt das HPV-Testergebnis 8-14 Monate später negativ aus. Dies lässt sich auf eine effektive Antwort des Immunsystems zurückführen. Es ist nicht bekannt ob dies heißt, dass das Virus tatsächlich durch das Immunsystem vollständig beseitigt wird oder ob die Virus-Anzahl (wie bei latenter Infektion) unter der Nachweisgrenze selbst hochempfindlicher Tests liegt. Es ist aber nicht ausschlaggebend ob die HPV-Infektion vollständig beseitigt oder lediglich unterdrückt wird, da die meisten Menschen mit einem funktionierenden Immunsystem auch zukünftig keine HPV-bedingten Läsionen basierend auf dieser HPV-Infektion entwickeln. Nur für wenige Menschen besteht das Risiko, dass zu einem späteren Zeitpunkt erneut Warzen oder anderen HPV-bedingte Läsionen auftreten, gewöhnlich nur dann, wenn das Immunsystem ernsthaft geschädigt ist.
Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen
Was sind Humane Papillomviren (HPV)?
• Eine Gruppe kleiner DNA-Viren, die Warzen und Krebsvorstufen bis hin zu Krebs im Anogenitalbereich verursachen können. • 83 HPV-Typen sind bisher vollständig beschrieben. Mindestens weitere 30 "neue" Arten sind zwar identifiziert, aber in ihrer genetischen Struktur noch nicht vollständig aufgeklärt worden. Alle HPV-Typen unterscheiden sich leicht in ihrer genetischen Struktur. • Mindestens 30 HPV-Typen infizieren fast ausschließlich die Haut oder Schleimhaut im Bereich des Anogenitaltraktes. Die restlichen Typen infizieren die Haut außerhalb des Anogenitaltraktes (z.B. Hände, Füße, Gesicht). • HPV verursachen nur lokale Infektionen und breiten sich nicht auf weiter entfernte Organe/Gewebe aus.
Was sind Gering- und Hochrisiko- HPV-Typen?
• Die genitalen HPV-Arten können in zwei Gruppen eingeteilt werden: Gering- und Hochrisiko-Humane Papillomviren. Die Einteilung erfolgt aufgrund der Assoziierung (oder fehlenden Verbindung) mit Krebsarten des unteren Genitaltrakts. • Geringrisiko-HPV-Typen (z. B. 6, 11, 42, 43, 44) werden praktisch nie bei Krebserkrankungen gefunden. • Hochrisiko-HPV-Typen (z. B. 16, 18, 31, 33, 35, 39, 45, 51, 52, 56, 58) sind bei 99,7% aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs identifiziert worden. • Die Geringrisiko-Typen HPV 6 und weniger häufig HPV 11 sind die Hauptverursacher von genitalen Warzen. • Die Mehrheit der malignen Gebärmutterhalskrebserkrankungen (ca. 70%) wird durch lediglich 2 Hochrisiko-HPV-Typen (16, 18) hervorgerufen.
Wie ist der natürliche Verlauf einer HPV-Infektion?
• Eine Infektion mit HPV ist in der Regel vorübergehender Natur und heilt in den meisten Fällen spontan innerhalb von 8-14 Monaten aus. Ein Risiko zur Entstehung von Gebärmutterhalskrebsvorstufen bzw. Gebärmutterhalskrebs besteht nur bei lang andauernder Infektion mit demselben Hochrisiko-HPV-Typ.
Wie verbreitet sind HPV?
• Genitale HPV-Erkrankungen sind weit verbreitet. Es handelt sich hier um die häufigste sexuell übertragbare virale Erkrankung und wahrscheinlich die häufigste Geschlechtskrankheit überhaupt. • Viele Schätzungen haben ergeben, dass die Wahrscheinlichkeit, sich im Laufe des Lebens mindestens einmal mit genitalen HPV zu infizieren, im Bereich von 75-90% liegt. • Bei Frauen unter 30 Jahren beträgt die Infektionsrate mit HPV 10 - 25% und bei Frauen über 30 Jahren 5-8%. • Das Risiko, einer HPV-Infektion ausgesetzt zu sein, wird auf ungefähr 15% pro Partner geschätzt. • Die meisten Menschen, die sich mit HPV infizieren, bemerken dies nicht, da sie keine genitale Warzen, verdächtige Pap´s oder andere Anzeichen einer HPV-Infektion entwickeln. • Ca. 1-2% der Bevölkerung leiden unter genitalen Warzen. • Ca. 2-5% der Frauen weisen Pap-Abstriche mit Zellveränderungen auf, die durch eine HPV-Infektion verursacht wurden.
Was sind die Symptome von HPV-Infektionen?
• HPV verursacht nur selten Symptome. • Eventuell entstandene externe genitale Warzen werden meistens als Erhebungen ertastet, können aber unbemerkt bleiben, wenn sie sehr klein sind. • Manchmal können neugebildetete Warzen und hochgradige intraepitheliale Neoplasien der Vulva (VIN 3) etwas jucken, aber die meisten HPV-Infektionen verursachen weder Juckreiz noch Wundsein, Brennen oder andere Symptome. Wenn solche Symptome auftreten, sollte nach anderen Ursachen, wie z. B. einer Hefeinfektion oder Reizung durch die Anwendung von Seife oder Spermiziden gesucht werden, die bei der Existenz von Warzen für diese Symptome verantwortlich sind. • Obwohl folgende Symptome meistens andere Ursachen haben, können sie bei einer Gebärmutterhalskrebserkrankung auftreten: Blutungen während des Geschlechtsverkehrs, unregelmäßige vaginale Blutungen zwischen den Perioden und dauerhafter außergewöhnlicher Ausfluß ohne Jucken oder Brennen.
Was sind die häufigsten klinischen Erscheinungsbilder von HPV-Infektionen?
• Genitalwarzen Condyloma accuminata: wenn eine Warze erhoben und "blumenkohlförmig" (papillär) geformt ist, wird sie als Condyloma acuminata bezeichnet. Die meisten "blumenkohlförmig" geformten Warzen werden durch die Geringrisiko-HPV-Typen 6 und 11 hervorgerufen. Sie sind die häufigsten (65%) aller externen Warzen an Vulva und Penis. Sie können auch in der Vagina und am Anus auftreten. Nur 3% aller zervikalen Läsionen zählen zu diesem Typ. • Präkanzerosen des Gebärmutterhalses (zervikale Dysplasien 1-3, CIN I-III) bis hin zum Zervixkarzinom • Vulväre intraepitheliale Neoplasien (VIN, Bowenoide Papulose, Morbus Bowen) bis hin zum Vulvakarzinom und verrukösem Karzinom (Buschke-Löwenstein). • Perianale (PAIN) und anale intraepitheliale Neoplasien (AIN) bis hin zum invasiven Karzinom.
Wie infiziert man sich mit HPV?
• HPV werden hauptsächlich, aber nicht ausschließlich, durch sexuelle Kontakte übertragen. • Studien mit Frauen, die unter einer zervikalen HPV-Erkrankung leiden, zeigen, dass 64-70% ihrer Partner HPV-assoziierte Läsionen am Penis aufweisen. Meistens sind diese jedoch so klein, dass keiner der Partner sich deren Existenz bewusst ist. • HPV-Infektionen sind in der Regel vergänglich und nach 8-14 Monaten spontan ausheilend. • Genitale Warzen können sich nach dem Kontakt mit HPV in einem Zeitraum von 4 Wochen bis 8 Monaten entwickeln. Eine HPV-Infektion kann jedoch bei einem geringen Prozentsatz von Frauen über Jahre und Jahrzehnte hinweg dauerhaft vorliegen, bevor sich Warzen oder eine zervikale Läsion entwickeln. Deshalb ist es meistens nicht möglich genau festzustellen, wann oder von wem HPV übertragen wurde. • Wenn einer der Partner HPV-assoziierte Läsionen aufweist, ist es wahrscheinlich, dass sich der andere Partner auch mit HPV infiziert hat, obgleich dies oftmals schwer nachzuweisen ist. Verschiedene Studien zeigen, dass eine "gemeinsame HPV-Infektion" keinen Ping-Pong-Effekt bewirkt. Der fortdauernde Kontakt mit dem gleichen Virus (gleicher HPV-Typ) scheint die Heilung von Läsionen nicht zu verzögern. Grund hierfür ist, dass die Heilung von Warzen oder zervikalen Erkrankungen hauptsächlich durch die eigene Immunabwehr gegen HPV erfolgt und nicht abhängig von dem fortdauernden Kontakt mit dem gleichen HPV-Typ ist. Diese Information ist wichtig für Paare, um ihnen die Angst vor sexuellen Kontakten miteinander zu nehmen. Allerdings besteht bei einem Partnerwechsel ein Infektionsrisiko für den neuen Partner, wenn nicht alle Läsionen abgeheilt sind.
Können HPV durch oralen Sex übertragen werden?
• Obwohl heute oraler Sex eine gängige Praktik ist, sind HPV-assoziierte Läsionen im Mund sehr selten. Es wurde zwar behauptet, dass das Risiko, sich eine HPV-Infektion durch oralen Sex mit einer infizierten Person zuzuziehen 1-3% beträgt, ein endgültiger Beweis dieses geringen Risikos steht jedoch noch aus. Wesentlich ist, dass das Risiko einer HPV-Übertragung durch oralen Sex extrem gering, aber nicht Null ist.
Können HPV auf nicht sexuellem Weg übertragen werden?
• Es gibt keine Beweise dafür oder dagegen, dass HPV durch kontaminierte Toiletten, Türklinken, Handtücher, Seifen, Schwimmbäder oder Badewannen übertragen werden können. Es treten jedoch manchmal unerklärbare HPV-bedingte Läsionen auf und man sollte die Möglichkeit einer HPV-Infektion, die nicht auf sexuellem Weg erfolgt ist, nicht ausschließen. • HPV-Typen, die Hand- und gemeine Warzen hervorrufen sind nicht für die Bildung von genitalen Warzen verantwortlich. Die seltene Ausnahme sind Warzen im Genitalbereich von Kleinkindern, die durch diese "nicht-genitalen" HPV-Typen hervorgerufen werden. Auch werden genitale HPV-Typen nur selten in Warzen außerhalb der Genitalregion gefunden.
Kann ich mein Baby infizieren?
• Es ist bekannt, dass eine Übertragung von HPV 6 oder 11 auf das Baby in Ausnahmefällen während der Geburt erfolgen kann. Die meisten Ärzte sind der Ansicht, dass das Risiko für das Baby an Larynxpapillomen (HPV 6- oder 11- induzierte Warzen im Kehlkopf oder in den oberen Luftwegen) zu erkranken nicht groß genug ist, um einen Kaiserschnitt bei Frauen, die bei der Geburt genitalen Warzen haben, zu rechtfertigen. • Wenn keine Warzen mehr vorhanden sind, insbesondere dann, wenn die betroffenen Frauen in den vorangegangenen 6 Monaten oder länger keine nachweisbaren durch HPV hervorgerufene Läsionen hatten, ist das Risiko einer HPV-Übertragung auf das Baby äußerst gering.
Bin ich nach einer Behandlung noch ansteckend?
• Dies ist von 2 Faktoren abhängig: wie erfolgreich die Behandlung zur Heilung von HPV-bedingten Erkrankungen ist und wie erfolgreich das körpereigene Immunsystem die noch vorhandenen HPV beseitigt. • Einmalige und häufig auch mehrmalige Behandlungen von externen Genitalwarzen führen bei manchen Menschen nicht zur vollständigen Lösung des Problems. Grund hierfür ist, dass die meisten Therapien zwar die HPV-assoziierte Läsionen heilen, aber nicht die HPV in den umgebenden Hautbereichen beseitigen. Neue Läsionen treten so lange auf, bis die restlichen HPV durch das Immunsystem unterdrückt werden. • Da niemand mit 100%iger Sicherheit sagen kann, dass keine Ansteckungsgefahr mehr besteht, sollte man zu Beginn einer neuen Beziehung immer Kondome verwenden.
Wie kann ich das Risiko verringern, mich mit HPV anzustecken?
• Der einzige Weg eine HPV-Infektion vollständig auszuschließen ist Abstinenz. • Kondome bieten einen gewissen Schutz vor HPV und einen sehr guten Schutz vor anderen Geschlechtskrankheiten, die durch Körperflüssigkeiten übertragen werden. Bitte benutzen Sie Kondome zu Ihrem Schutz. • Eine Anti-HPV-Wirkung von spermiziden Schaumzäpfchen, Gelen und Cremes ist weder bewiesen noch widerlegt worden.
Infektionsverlauf
Warum verläuft die HPV - Infektion bei manchen Menschen nahezu symptomlos, während bei anderen Warzen und Krebserkrankungen entstehen?
• Diese Frage kann zwar derzeit nicht vollständig beantwortet werden, aber die Wissenschaft macht ständig Fortschritte in Bezug auf die Aufklärung der Mechanismen, wie humane Papillomviren Warzen und Krebserkrankungen verursachen. • HPV infiziert die Haut und Schleimhaut, wenn Zellen aus HPV-assoziierten Läsionen des Partners durch kleine Hautverletzungen, die oftmals während des Geschlechtsverkehrs entstehen, übertreten können. HPV infiziert weder Gewebe, das unter der Haut (Epithel) liegt, noch Blut oder andere Körperflüssigkeiten. • Nach durchschnittlich 2 bis 8 Monaten (manchmal jedoch auch erst nach Jahren oder Jahrzehnten) können HPV-infizierte Zellen anfangen, abnormal zu wachsen. Ob und wie sich dies klinisch manifestiert ist abhängig von einer komplexen Wechselwirkung zwischen Virus und Immunsystem. • Bei den meisten Menschen wird eine HPV-Infektion durch die körpereigene Abwehr unterdrückt und Läsionen entwickeln sich nicht, oder Läsionen entstehen und werden durch eine Immunantwort unterdrückt, bevor die betroffene Person die HPV-Infektion bemerkt. • Selbst wenn HPV-bedingte Läsionen unbehandelt bleiben verschwinden sie in den meisten Fällen durch die Aktivierung des Immunsystems. • Eine sehr langfristige dauerhafte Infektion mit HPV ist zwar nicht die Regel, aber erforderlich für das komplexe Zusammenspiel von HPV, dem Immunsystem des Wirts, verschiedenen Co-Faktoren und möglicherweise spontanen Mutationen der Wirtszelle, die zur Entwicklung von Krebserkrankungen von Gebärmutterhals, Vagina, Vulva oder Penis führen können. Für die meisten Menschen besteht kein großes Risiko an einer dieser Krebsarten zu erkranken, da das Immunsystem in den meisten Fällen HPV über Jahre oder Jahrzehnte unterdrücken und möglicherweise sogar beseitigen kann, bevor durch dieses komplexe Zusammenspiel eine Krebserkrankung entsteht.
Wie lange werde ich mit HPV infiziert sein?
• Eine klare Antwort auf diese Frage steht noch aus. • Bei den meisten Personen (60-85%), die bei der Durchführung von hochempfindlichen HPV-Tests ein positives HPV-Testergebnis haben, fällt das HPV-Testergebnis 8-14 Monate später negativ aus. Dies lässt sich auf eine effektive Antwort des Immunsystems zurückführen. • Es ist nicht bekannt ob dies heißt, dass das Virus tatsächlich durch das Immunsystem vollständig beseitigt wird oder ob die Virus-Anzahl (wie bei latenter Infektion) unter der Nachweisgrenze selbst hochempfindlicher Tests liegt. • Es ist aber nicht ausschlaggebend ob die HPV-Infektion vollständig beseitigt oder lediglich unterdrückt wird, da die meisten Menschen mit einem funktionierenden Immunsystem auch zukünftig keine HPV-bedingten Läsionen basierend auf dieser HPV-Infektion entwickeln. • Nur für wenige Menschen besteht das Risiko, dass zu einem späteren Zeitpunkt erneut Warzen oder anderen HPV-bedingte Läsionen auftreten, gewöhnlich nur dann, wenn das Immunsystem ernsthaft geschädigt ist.
Wie wird eine HPV-Infektion nachgewiesen?
Der Nachweis von HPV kann erfolgen durch: • Polymerase-Kettenreaktion (PCR) • einen Hybridisierungstest, z.B. Hybrid Capture II
Wann ist die Durchführung eines HPV-Tests sinnvoll?
• Bei Patientinnen mit unklaren zytologischen Befunden. Manche Pap-Abstriche enthalten Zellen, die nicht unauffällig erscheinen oder leichtgradige Veränderungen aufweisen (Pap IIk, Pap IIw, Pap III). Bei positivem HPV-Befund sollten weiterführende Untersuchungen der betroffenen Patientinnen erfolgen. • Bei Patientinnen mit leichtgradigen und mittelgradigen Krebsvorstufen (Pap-Gruppe: Pap IIID): zur Bestätigung oder Widerlegung eines auffälligen zytologischen Befundes im medizinisch begründeten Einzelfall. • Bei der Nachuntersuchung des Gebärmutterhalses nach der Behandlung von Zervixerkrankungen, die durch HPV ausgelöst wurden (Dysplasie, CIN): der Therapieerfolg kann durch die Kombination von einem HPV-Test und einem Pap-Abstrich besser kontrolliert werden, als durch einen alleinigen Pap-Abstrich. • Zusätzlich zum Pap-Abstrich im Rahmen der Krebsfrüherkennungs-Untersuchung bei Frauen über 30: Heute ist bekannt, dass eine andauernde Infektion mit HPV-Hochrisiko-Typen der Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs ist. In nationalen und internationalen Studien konnte bewiesen werden, dass die Sensitivität des Nachweises von behandlungsbedürftigen Krebsvorstufen und Gebärmutterhalskrebs durch die Kombination des herkömmlichen zytologischen Abstriches (PAP-Abstrich) mit einem Test auf Hochrisiko-Humane Papillomviren entscheidend verbessert werden kann. Liegt bei einem negativen zytologischen Befund ein negativer HPV-Nachweis vor, kann das Vorliegen einer Krebsvorstufe oder von Gebärmutterhalskrebs mit 99%iger Sicherheit ausgeschlossen werden. Eine generelle Einführung des HPV-Tests in die Früherkennungsuntersuchung kann zur Zeit jedoch noch nicht empfohlen werden.
Wie erfolgt die Gebärmutterhalskrebsfrüherkennung in Deutschland?
• Die Vorsorgeuntersuchung erfolgt derzeit durch die Entnahme eines zytologischen Abstriches (Pap-Abstrich) des Gebärmutterhalses
Wann sollte mit der Krebsfrüherkennung begonnen werden?
• In Deutschland wird die Gebärmutterhalskrebs-Früherkennungsuntersuchung für Frauen ab 20 Jahren empfohlen und von den Krankenkassen bezahlt.
Wie oft sollte die Krebsfrüherkennungsuntersuchung erfolgen?
• Empfohlen wird ein Pap-Abstrich pro Jahr.
Wie aussagekräftig ist ein Pap-Abstrich zum Nachweis von Zervixerkrankungen?
• Bei einem einzigen Pap-Abstrich zum Nachweis von Zervixerkrankungen beträgt die Fehlerquote 20-60%. Die Effektivität des Pap-Abstrichs ist darauf zurückzuführen, dass Zellveränderungen, die Gebärmutterhalskrebs verursachen können, viele Jahre vor der Krebsentwicklung entstehen und mit wiederholten jährlichen Pap-Abstrichen meistens rechtzeitig vor Ausbruch des Krebses entdeckt werden. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass die Frauen regelmäßig an der Krebsfrüherkennung mittels Pap-Abstrich teilnehmen.
Seit der Einführung des Pap-Abstrichs zur Krebsfrüherkennung 1971 ist die Neuerkrankungs- und Sterblichkeitsrate an Gebärmutterhalskrebs weltweit drastisch gesunken. Deutschland führt als eines der wenigen Länder im gesamten europäischen Umfeld eine jährliche Krebsfrüherkennungsuntersuchung für das Gebärmutterhalskarzinom durch. Trotzdem liegt sowohl die Inzidenz (Fälle/100.000 Einwohner) als auch die Mortalitätsrate aufgrund des Gebärmutterhalskarzinoms in Deutschland höher als in vielen europäischen Nachbarländern. Ein Grund dafür könnte die niedrige Teilnahmerate der Frauen an der Früherkennung sein. Eine regelmäßige Teilnahme an der Krebsfrüherkennung mittels Pap-Abstrich ist zur weiteren Reduktion von Krebsvorstufen und Gebärmutterhalskrebserkrankungen unabdingbar.
An für sich ein guter Text aber einem Punkt kann ich so nicht zustimmen. Vielleicht ist es aber auch einfach nur Definitionssache.
Zitat: Nur für wenige Menschen besteht das Risiko, dass zu einem späteren Zeitpunkt erneut Warzen oder anderen HPV-bedingte Läsionen auftreten, gewöhnlich nur dann, wenn das Immunsystem ernsthaft geschädigt ist.
Meine Warzen tauchten in der Phase einer damals bestehenden Allergie auf Gräser wieder auf. Nachvollziehbar wenn das Immunsystem sich mit eigentlich unwichtigem beschäftigt. Unter "ernsthafte Schädigung" verstehe ich allerdings etwas anderes.
Bei mir war es ähnlich. Hatte durch Frühlingsgräser einen extremen Hautausschlag auf der Brust, im gleichen Zeitraum sind dann auch die FW erschienen. Denke da kann u.U. ein Zusammmenhang bestehen...:/