ich freue mich sehr, dass es dieses Forum gibt. Ich habe hier schon viel lesen können. Teilweise erfreuliche Dinge und teilweise nicht so erfreuliche Dinge, die mich etwas beunruhigten, da ich mit dem Thema noch recht neu bin und gar nicht wusste, was das für Auswirkungen haben könnte. Aber von vorne.
Ich bin männlich 30 Jahre alt und seit einem dreiviertel Jahr in einer festen Partnerschaft mit meinem Freund. Grundsätzlich habe ich schon immer eine relativ empfindliche Magen / Darm Gegend, daher bin ich recht viel Leid gewöhnt. Seit ca. 10 Jahren leide ich am Reflux Syndrom (besserte sich über die Jahre) und auch sonst an einem recht nervösen Magen / Darm. Insbesondere seit 2 Jahren habe ich einige Lebensmittelunverträglichkeiten entwickelt. Ich kann kaum rohes Gemüse / Obst essen, da dann mein Rachen / Hals entweder juckt oder auch schon mal komplett zugeht. Zu fettiges Essen oder zu viel Milch(produkte) führen zum "flotten Otto", Magenschmerzen oder Bauchgrummeln. Die Winde wehen auch recht regelmäßig... Also wie ihr lest, es ist schon ordentlich was los bei mir. Ich habe leider hier noch nicht den richtigen Mittelweg für mich gefunden um zu wissen, was geht und was nicht geht. Wenn jemand Tipps hat...
Ende Juni diesen Jahres habe ich beim Waschen unter der Dusche einen "Knubbel" in der Gesäßfalte gespürt. Ich habe mir nicht viel dabei gedacht. Vielleicht ein Pickel oder ähnliches. Zwei Tage später merkte ich, dass es irgendwie "mehr" wurde um den After. Ab dem Tag konnte ich fast täglich merken wie immer mehr dazu kam. Teilweise waren es richtige Wucherungen und vereinzelt ziemlich große Knoten zu spüren. Ich bekam nach ca. einer Woche richtig Panik was dies sein könnte. Das kam alles von 0 auf 100. Bin dann in der kommenden Woche sofort zu meinem Proktologen um dies abklären zu lassen. Dieser diagnostizierte Feigwarzen. Bis zu dem Augenblick hatte ich noch nicht wirklich etwas davon gehört. Der Arzt klärte mich ganz gut auf. Wir praktizieren keinen Analsex, so dass ich verwundert war, dass ich eine solche Diagnose gestellt bekam. Bei ihm ist nichts zu sehen. Der Arzt sagte sofort, dass die FW operativ entfernt werden mussten, was ein neuer Schock für mich war.
Für den 20.7. wurde der OP Termin (lokal) mit Vollnarkose vereinbart.
An diesem Tag war ich recht aufgeregt aber es ging soweit. Am Tag der OP fühlte ich mich hinterher viel besser als gedacht. Dies Gefühl hielt auch zwei Tage an. Es wurde recht viel entfernt um den After aber leider (so stellte man bei der OP fest) auch recht viel IM After. Beschwerden um dem After herum habe ich kaum welche. Habe auch das Gefühl, dass dies inzwischen schon so gut wie komplett verheilt ist. Ich dusche mich dort regelmäßig aus, nehme Sitzbäder mit warmen klaren Wasser und schmiere ab und zu Bepanthen in den Bereich und habe immer eine Kompresse zwischen der Pofalte.
Mein größtes Problem sind leider die höllischen Schmerzen insbesondere beim/nach dem Stuhlgang auf Grund der Entfernung der intraanalen FW. Ich bin ein 2 Meter Kerl und wie oben beschrieben auch einiges gewohnt, jedoch dies haut mich wirklich von den Socken. Ich leide höllen Qualen und habe unglaubliche Schmerzen. Die ersten zwei Tage war es fast noch "ok", da nach dem Stuhlgang die Schmerzen nach 30 min wieder im normalen Level angekommen sind. An Tag 3 und 4 war es ganz schlimm. Mein Kreislauf sackte vor Schmerz zusammen, mir wurde schwarz vor Augen, Zittern, Schweißausbrüche... Es fühlt sich an, als wenn jemand ein 20cm langes Messer in den Po steckt und einmal rum dreht. Anfangs halfen auch noch warme Bäder direkt danach; die haben alles beruhigt. Dies hilft inzwischen nicht mehr viel aber ich mache es trotzdem regelmäßig. Habe die Schmerzen bei der Nachkontrolle am 24.7. angesprochen und zusätzlich zu den Ibu 600 noch Novalgin Tropfen bekommen. Heute war einer der schlimmsten Tage. Wahrscheinlich habe ich mich auch deswegen hier angemeldet um zu lesen und mir Hoffnung auf Besserung zu holen. Ich musste gegen 12 Uhr (gestern hatte ich keinen Stuhlgang) und gegen 14 Uhr nochmal auf Toilette. Seitdem habe ich Schmerzen, die nicht mehr aufhören. Erst seit ca. einer Stunde ist es halbwegs erträglich. Habe an Medikation jeweils die Höchstmengen schon intus über den Tag verteilt. Habe heute 4 Ibu 600 genommen (2400mg gesamt) und 4x 30 Tropfen Novalgin (3000mg gesamt). Möchte gar nicht wissen, wie es mir sonst gehen würde.
Ich kann kaum noch liegen. Stehen oder gehen geht aber auch nicht. Ich bin total unruhig und auch langsam etwas runter mit den Nerven.
Ich hoffe inständig, dass insbesondere diese extremen Schmerzen nach dem Stuhlgang bald (sehr bald!) deutlich besser werden.
FALLS ich nochmal operiert werden muss, was ja nicht auszuschließen ist, hoffe ich, dass sie nicht wieder intraanal sind. Verglichen dazu sind die perianalen Condylome und die Wunden wirklich gut erträglich.
HPV ist leider auch durch Schmierinfektionen übertragbar, also kann dein Freund infiziert sein und dich durch eine Berührung anstecken. Du kannst aber auch die Viren schön länger in dir tragen. Auf jeden Fall kann ich dir Hoffnung machen. Ich habe meine Proktologen in Berlin gefragt, ob es Patienten gibt, die die Dinger nie wieder loswerden, dass konnte er nur vernein und meinte, dass bis jetzt jeder befreit wurde (und der Arzt sieht viele Personen mit FW)!!!!
Für deinen Reizdarm kann ich dir INNOVALL Microbiotic RDS "empfehlen" - ich nehme derzeit INNOVALL Microbiotic AAD Pulver, um mein Immunsystem zu boosten.
Für deine Schmerzen: Xylocain Gel 2% um die Schleimhäute vor dem Stuhlgang etwas zu betäuben und Laxatan M um den Stuhl weich zu halten.
ich wollte mich gerne noch einmal bei euch melden und einmal zu berichten.
Die Tipps mit dem Xylocain Gel habe ich gerne angenommen und ich denke dies hat mir auch etwas geholfen. Ich habe mir wahrscheinlich etwas mehr davon erwartet. Es war kaum eine Art "Betäubung" zu vermerken. Ich denke aber, dass es bei den wirklich sehr starken Schmerzen kaum anders zu erwarten war.
Wichtig ist tatsächlich den Stuhl weich zu halten. Also viel, viel trinken und ich habe Flohsamenschalen (1 TL / Tag) genommen. Das hat mir ganz gut geholfen muss ich sagen. Damit hätte ich früher anfangen sollen. Ich denke, dass mir dies einige Schmerzen erspart hätte.
Meine FW OP perianal ist aus meiner Sicht wirklich sehr schnell, problemlos verheilt und ich hatte kaum Schmerzen. Allerdings hat mir die intraanale OP bzw. deren Folgen (Wunden) fast den Verstand geraubt. Ich bin wirklich kein Kind von Traurigkeit und als großer und breit gebauter Typ auch kein Mädchen aber ich habe wirklich einige Tränen (Schmerz / Psyche) vergossen.
Nach 2 Wochen bin ich wieder zur Arbeit gegangen. Sitzen ging irgendwann.
Mein Hauptproblem war bzw. ist immer noch, das Stehen und Gehen. Teilweise schaffte ich es immer noch nicht länger als 5 min zu stehen.
Meine OP ist jetzt gute 3 Wochen her und ganz schmerzfrei bin ich immer noch nicht aber so laaaangsam denke ich, dass ein Licht am Ende des Tunnels ist und ich bald durch bin.
Am 05.09. habe ich noch einen Kontrolltermin. Ich hoffe so sehr, dass keine Rezidive da sind...
Ich drücke dann mal die Daumen daß wenigstens der Nachtermin ohne Befund abläuft.
Und auch wenn das Thema natürlich nicht lustig ist musste ich eben an meine erste Knie OP denken als ich "nach drei Wochen" gelesen habe und ein wenig schmunzeln. Auch wenn nicht alles was hinkt ein Vergleich ist: Die erste Nach-OP Zeit ist meistens recht unschön. Man denkt sich daß solch ein Schmerz doch nicht wirklich möglich sein kann und beginnt zu zweifeln ob sich das jemals wieder gibt. Im Lauf der Zeit wird es besser und irgendwann vergisst man es dann.
Was ich damit sagen will: Auch wenn es dich jetzt noch peinigt hast du die schlimmste Zeit der operativen Entfernung mit den noch akuten Wunden jetzt hinter dir gelassen. Und es wird jeden Tag ein kleines bißchen besser. Auch wenn die Zeit in solchen Momenten natürlich stark zur Relativität neigt.
Tja, was soll ich sagen. Ich bin ziemlich fertig mit den Nerven.
Die OP ist morgen 5 Wochen her und ich war immer noch nicht wirklich schmerzfrei. Nachdem ich letzte Woche auch mal ohne Tabletten klar kam, hatte ich das Gefühl, dass es insgesamt seit dem Wochenende wieder schlimmer geworden ist.
Ich habe von Anfang an auch eine "Schwellung" am After die nicht wegging. Diese ist seit ein paar Tagen extrem schmerzhaft.
Da ich die letzte Nacht kaum geschlafen habe, habe ich mich dazu entschlossen heute spontan zum Arzt zu gehen und nicht mehr bis zum 05.09. zu warten.
Leider war das Ergebnis niederschmetternd. Es sind wieder einige FW im Darm zu sehen. Und die Schwellung ist eine Fissur. Habe jetzt für den 14.09. einen neuen OP Termin zum Abtrag der FW und der Fissur.