ich bin 29 und seit Oktober 2016 voll dabei mit der Behandlung. Mir ging es wie den meisten hier: Hausarzt hat es klein geredet, Hautarzt etwas widerwillig mit Condylox behandelt ohne große Informationen was ich habe, was man dagegen tun kann usw. Natürlich habe ich nachgelesen und euch schon früh gefunden, jetzt bin ich aber zu dem Entschluss gekommen, das ich auch mitmachen und aktiv beitragen werde.
Ende September/Anfang Oktober, in Kombination mit einer Depression und nach viel anonymen Sex zum Ausgleich (eigentlich mit Kondom, aber was soll man sagen, Pech gehabt), juckt es sein wenig. Ein Jucken am After, wie ich es kenne und schon oft hatte, meistens an Kater-Tagen nach dem Ausgehen (dachte immer ich wäre leicht Weizenunverträglich). Dieses mal aber sah man etwas: Warzen, nicht mal zu klein. Ich hatte von FW schon gehört, da mein Bruder vor Jahren Herpes (allerdings am anderen Ende) bekommen hatte und ich mich damals informiert habe um sicher zu gehen, das mir das mal nicht passiert.
Jetzt hab ich es auch, mehr dazu in meiner Leidensgeschichte. Ich muss das mal loswerden
wünsche euch allen eine gute Besserung bzw. weiterhin kein ComeBack der FW
Mein Leidensweg, beginnend Ende September 2016 Ich habe sicher eine Woche rumgedrückt, dann doch zum Hausarzt. Die war locker lässig, scherzte und meinte alles wird gut. Gewartet einen Termin zu kriegen, dann einfach zu einem Hautarzt der keine Termine vergibt und jeden nach Reihe drann nimmt. Dessen Hauptsorge war das ich offensichtlich schwul bin (in meinem Fall hatte er recht, auch wenn ich bezweifle das FW am After nur Schwule kriegen^^) und ich nicht herumhuren soll ("Verbreiten sie es doch bitte nicht") als würde ich mit einem A* voll Warzen Sex haben wollen.
Einmal die Woche hat er mich eingepinselt (Condy), es kam und ging, nie ganz weg aber immer so als würde es besser werden. Bis Ende November, da waren die äußeren dann besiegt, aber er meinte ich sollte trotzdem zur Sicherheit mal zum Chirurgen, nachsehen ob ich innere auch habe.
Kurz vor Weihnachten, wieder eingeschlagen als wäre nie eine Behandlung gewesen: FW, selbe größe, selbe Stelle. Natürlich: bis Jänner kein Arzt Lust und Zeit gehabt was zu tun. Ich habe beschlossen Sport zu machen und die Ernährung zu ändern (was ich auch getan habe): 2kg hab ich jetzt in 20 Tagen verloren, allerdings die FW noch da.
Der Chirurg hat im Jänner beim Termin nachgesehen: jep auch innen FW, er empfiehlt mir Aldara-SALBE und ich solle damit auch so weit reingehen wie ich kann (obwohl es eigentlich äußerliche Anwendung heißt). Ich noch am selben Tag zu einer neuen Hautärztin, die fing sofort ihren STD-Ordner aus dem Regal um von einer Konferenz wo sie kürzlich war nachzusehen: Infos zur neuen HPV-Impfung, Infos zu Aldara-Zäpfchen. Creme und Zäpfchen im Gepäck heimwärts und begonnen. Das war am 9.1.2017. 9., 11., 13., 16., 18., 20., 23. und 25. geschmiert Seit 10. täglich ein Zäpfchen. Ich hab kein Fieber, keine Migräne, keine Kopfschmerzen. Nur viel Jucken. Also alles wie es soll. Die Altvorderen werden kleiner, eine ganz weg. Erstverschlimmerung ist milde ausgefallen. Ich habe wirklich den Eindruck es passiert jetzt schon etwas, obwohl männlich und erst in der dritten Woche! Genial also! Inzwischen ist zwar das große Geschäft eine Qual, da ich das Gefühl habe als wäre ich Innen ganz offen und ich spüre es auch so ständig jucken und ziehen, aber noch bin ich guter Dinge.
Mein Problem ist jetzt nur... es tut sich nicht mehr so viel wie zu Behandlungsbeginn. Es juckt zwar fleißig aber eine der Altvorderen FW und der Nachwuchs der Erstverschlimmerung sind jetzt seit einer Woche da. Das sind die, die ich sehen kann wenn ich die Backen spreize, mich vorbeuge und eben so weit reinsehe wie ich kann.
Jetzt bin ich Rational und Emotional im Konflikt: Rational: männlich, Aldara seit 3 Wochen, eigentlich sollte es erst so ab 4 Wochen im Durchschnitt das schaffen, was sie jetzt schon geschafft hat. Bei Männern sogar länger. Es juckt und brennt, also arbeitet mein Imunsystem jetzt endlich und kämpft verbissen.
Emotional: ich habe in zwei Wochen am 7.2. einen Termin beim Chirurgen, der dann Destruktiv loslegen möchte. Ich habe das Gefühl das es zu früh ist, Aldara spricht an, arbeitet gut. Ich würde gerne die 8 Wochen einer Behandlung durchführen. Aber ich habe Angst ihn darauf anzusprechen, weil ich verdammt Angst vor Ärzten habe (seit Kindheit an). Ich neige halt zu wulstigen Narben und möchte keine Narbenbildung am After und im Darm haben, die mich dann für Jahre begleitet. Außerdem mache ich mir sorgen das nichts mehr mit Aldara weitergeht, obwohl ich Rational zu wissen glaube das es gut läuft.
Und dazu kommt noch: Seit Ende August 2015 hatte ich verdammt nochmal keinen Sex mehr -.- ich bin single (daher die Depression weil 9 Jahre Beziehung hinüber waren) und ständig laufen mir nette Leute über den Weg, die ich dann abblocken muss, aus Schamgefühl. Ich traue mich mit absolut niemanden darüber reden, obwohl ich mich tagtäglich damit befassen muss. Jeden Tag fragen mich Leute wie es mir geht, natürlich nur als Floskel und immer wenn ich sage "danke gut und dir" schreit diese Stimme in meinem Kopf: ich bin einsam, habe HPV, meinen Job verloren, trauer meiner Beziehung nach und bin an einem Punkt wo ich eigentlich einen Therapeuten haben wollen würde, was ich mir aber nicht leisten kann.
So, das war ganz gut das mal alles "auszusprechen", das nenne ich mal eine Vorstellung was? Sorry für die Wall of Text und herzliches Hallo nochmal an euch alle.
Ich habe Deine Beiträge zusammengeführt. Im Unterforum "Wer bin ich" sollen die Angaben nur nach dem dort vorgegebenen Muster erfolgen. Hier passt das besser.
LG und gute Besserung Schweini
http://www.warzenschwein.bplaced.net - "Menschen mit einer neuen Idee gelten solange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat." (Mark Twain)