Auch Jungen würden profitieren, doch der Schutz ist teuer
Sollen nicht nur Mädchen und Frauen gegen humane Papillomviren (HPV) geimpft werden, sondern auch Jungen und Männer? Das wird seit Einführung des Impfstoffs diskutiert. Strittig ist vor allem die Frage, ob das Geld dafür gut angelegt wäre.
Von Robert Bublak
Mädchen und Jungen sind gleichermaßen mit humanen Papillomviren (HPV) durchseucht.
Daran, dass die Impfung bei Männern wirkt, besteht nach den Studienergebnissen kein Zweifel (siehe etwa Giuliano A et al. NEJM 2011; 364: 401). Experten auf der 2nd Conference on Controversies in Vaccination in Adults Mitte Februar in München haben das bekräftigt.
Professor Xavier Bosch aus Barcelona verwies bei seinem Impfplädoyer unter anderem auf die hohe Prävalenz von HPV-Infektionen bei Männern. Sie liegt nicht niedriger als bei Frauen und wird je nach Studie auf bis zu 45 Prozent beziffert, mit einem hohen Anteil an Hochrisikotypen.
Im Gegensatz zu Frauen, wo die Prävalenz mit zunehmendem Alter sinkt, bleibt diese Rate bei Männern über die Jahre stabil. Die Daten sprechen dafür, dass die Immunantwort auf natürliche HPV-Infektionen bei Männern schwächer ausfällt als bei Frauen. ...