ich bin in den letzten Tagen im Laufe meiner üblichen Recherchen auf Natron gestoßen - allerdings zur inneren Anwendung. Es gibt zahlreiche Artikel im Netz, die sogar behaupten, man könne damit jegliche Form von Krebs heilen. Wie das? Das soll gehen, indem Natron als Lauge den PH-Wert des Blutes wieder in den neutralen/leicht basischen Bereich bringen soll. In heutigen Zeiten von schlechter Ernährung (raffinierter Zucker, Auszugsmehle, Nikotin, Koffein, viele tierische Eiweiße, ausgelaugte Ackerböden, Konservierungsstoffe, Glutamat, usw.), Umweltgiften und Stress sollen viele Menschen der westlichen Welt an Übersäuerung leiden - angeblich die Ursache aller nur erdenklichen Krankheiten. Zwar könne der Körper eine gewisse Zeit lang den PH-Wert mittels Puffermaßnahmen in Balance halten, auf lange Sicht jedoch sei die Übersäuerung bei dem heutigen Lebensstil schwer aufzuhalten. Diese vorher genannten Puffermaßnahmen bestünden u.A. darin, Mineralstoffe wie z.B. Magnesium und Calcium vermehrt für die Neutralisierung der überschüssigen Säuren zu verwenden. Da durch unsere Ernährung diese Mineralien nur in schwachem Maße zurückgeführt werden, entziehe der Körper dann die Vorräte den körpereigenen Quellen (Knochen und anderen Organen). Der Körper gerate so in eine Unterversorgung und werde der Übersäuerung über die Jahre hinweg nicht Herr. Neutralisierte Säuren könnten außerdem auf Grund der großen Menge nicht mehr von den zuständigen Ausleitungsorganen (Niere, Darm, Lunge, Haut) aus dem Körper geschafft werden. Die Konsequenz sei, dass sich die Säuren in sog. Schlacken im Körper anlagern. Früher oder später erkranke der Mensch, und da sein ganzer Körper von der Übersäuerung betroffen sei, kämen auch alle möglichen Krankheitsbilder hierbei in Betracht (Energielosigkeit, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Arthritis, Nieren- und Gallensteine, um nur einige zu nennen).
Eine damit verbundene Hypothese: Viren, Bakterien, Pilze, und Co. fühlen sich nur in saurem Milieu wohl und ein Ausgleich im Säure-Basen-Haushalt mache ihnen den Garaus. Neben basenüberschüssiger Ernährung (mit viel Obst, Gemüse, Vollwertgetreide und -reis, zuckerarm und mit moderatem Verzehr tierischer Eiweiße) könne man auch Natron verwenden, um den PH-Wert im Blut anzuheben. Hierfür wird z.B. empfohlen, täglich (1-3x je nach Quelle und Indikation) einen Teelöffel Natron mit einem Glas Wasser zu mischen und auf leerem Magen und in zeitlichem Abstand (1/2- 1Std.) zur nächsten Mahlzeit zu trinken. Kritiker äußern hierbei, dass die Magensäure neutralisiert werde. Außerdem komme es durch die chemische Reaktion im Magen zu unangenehmem Aufstoßen sowie Blähungen. Doch auch die Zugabe von Apfelessig,Ahornsirup oder Melasse zum Natron-Wasser-Gemisch habe ich im Internet gefunden. Dies soll den o.g. Nebenwirkungen des reinen Natrons entgegenwirken und dennoch zu einer Entsäuerung des Körpers führen. In einem Forum schrieb ein Mann, der von Hyperhidrose (extremem Schwitzen) und Warzen geplagt war, er habe von seinem Arzt gesagt bekommen, er solle abends einen TL Natron mit Wasser trinken. Nach kurzer Zeit sei der Betroffene von beiden Problemen befreit gewesen.
Weiterhin stößt man bei der Internetrecherche von innerer Anwendung von Natron zwangsläufig auf die Geschichte von Vernon Johnston, der seinen metastasierenden Postatakrebs im Endstadium innerhalb einiger Wochen mit der täglichen Einnahme von Natron und schwarzer Melasse (sirupartiges "Abfallprodukt" bei der Rohrzuckerherstellung, voller guter Vitalstoffe) komplett geheilt haben soll. Die Hypothese hierbei: Krebs bilde sich nur in einem übersäuerten Körper; der Zucker der Melasse leite das Natron direkt in den Tumor (darauf basierend, dass Tumore extrem viel Glucose verbrauchen). Das Natron zerstöre durch den HP-Anstieg dann den Tumor. Hierbei habe Johnston seinen PH-Wert im Speichel und Urin regelmäßig mittels Teststreifen kontrolliert, um einer Alkalisierung des Körpers (gefährlich) vorzubeugen.
Ähnliches bestätigt ein sog. Dr. Sircus, der sogar ein Buch über die Anwendung von Natron bei Krebs geschrieben hat. Dies heißt "Baking Soda. Rich man's poor man's cancer treatment" (~Natron. Die Krebsbehandlung für Arme und Reiche).
Zwar leiden wir hier Glücklicherweise nur an HPV, dennoch gibt es hierbei ja auch einige kleine Parallelen zu Krebs. Beide Fälle sind Gewebewucherungen, die gut- oder bösartig ausfallen können. Bei beiden Erkrankungen gibt es Befürworter der Theorie, dass eine Übersäuerung die Ursache ist bzw. die Entstehung begünstigt. Und Fakt ist, dass Natron auch bei äußerer Anwendung von Warzen empfohlen wird (und auch hier im WS-Forum, soweit ich gelesen habe, schon zu Erfolgen geführt hatte). Durch welchen Wirkmechanismus wenn nicht durch die Veränderung des PH-Wertes?
Ich würde euch jetzt gerne mit Quellen versorgen, allerdings habe ich nur alles zusammengeschrieben, was ich von meiner gestrigen Recherche behalten habe. Mir fehlt momentan die Zeit, die zugehörigen Seiten wiederzufinden. Aber ich denke, ich habe ausreichend geschrieben, um ggf. das Interesse Einzelner zu wecken und zu eigenen Recherchen zu bringen.
Ich selbst weiß noch nicht so recht, was ich von der ganzen Sache halten soll. Ich muss aber schon sagen, dass viele Erläuterungen zum Thema Azidose (Übersäuerung) für mich Sinn ergeben. Ich habe mich in den letzten Jahren viel mit gesunder Ernährung befasst (z.T. auch dank der Feigwarzen) und weiß nun, dass wir uns mit den heutzutage gängigen Ernährungsweisen selbst zu Grunde richten. Ein Mensch kann meines Wissens nur gesund sein, wenn er sich auch dementsprechend ernährt. Und das heute allgegenwärtige weiße Weizenmehl, der überall versteckte Haushaltszucker, das tägliche Stück Fleisch auf dem Teller sowie die Unmengen von Käse, Milch und Co. sowie die fehlenden Antioxidantien, Ballaststoffe und Vitalstoffe entsprechen überhaupt nicht dem, was unser Körper zum richtigen Funktionieren braucht. Ob nun Natron das Mittel der Wahl ist, kann ich nicht sagen. Und das werde ich wohl auch nicht ermitteln können. Wie so oft, muss man selbst auf sein Bauchgefühl hören. Denn soviele Befürworter einer Theorie es auch geben mag, es gibt immer auch Gegenargumente. Es gibt demnach auch viele Leute, die die ganze Säure-Basen-Haushalts-Debatte für einen großen Mythos halten. Genauso gibt es abertausende Menschen, die auf Homöopathie schwören, obwohl deren Wirksamkeit mehr als umstritten ist (und hier schreibt einer, dessen Asthma mit Hilfe von Globuli komplett verschwunden ist). Es gibt Anhänger der Paleo-Ernährungsweise, die dies für das Nonplusultra halten, während Andere davor warnen. Ich könnte an dieser Stelle ewig weitermachen. Es gibt heute in Sachen Gesundheit keine Gewissheit mehr, weil jede neue Erkenntnis von irgendwem (zum Teil auch mit guten Argumenten) in der Luft zerrissen werden kann. Ebenso wurden die ersten Wissenschaftler, die die Erde für eine Kugel hielten, mehr als für verrückt gehalten... Und wenn ich nur an die Pharmaindustrie denke, die sicherlich in erster Linie an ihre Wettbewerbsfähigkeit anstatt an das Wohl der Kranken zu denken, finde ich diese simple Backsoda-Idee eigentlich ganz interessant. Zumal ich mich frage, aus welchem Interesse jemand die Anwendung von Natron und einer Zuckerart gegen Krebs proklamieren sollte, wenn er nicht gute Erfahrungen damit gemacht hat.
Um es kurz zu machen... Ich wollte hier nur einen Anlass zur Diskussion bieten. Ich finde den Ansatz interessant und würde gerne eure Meinungen dazu hören. Und betonen möchte ich an dieser Stelle, dass ich hier niemanden dazu anstiften möchte, womöglich seine Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Jede Supplementierung kann je nach Mensch und seiner Disposition Risiken bergen. Auch mit Vitaminen, Mineralstoffen und Dingen wie Natriumhydrogencarbonat, welches sogar eine Substanz ist, die unser Körper selbst herstellt.
Zitat von Warzenonkel Es gibt zahlreiche Artikel im Netz, die sogar behaupten, man könne damit jegliche Form von Krebs heilen.
Ich habe mir das mal rausgegriffen. Und da sollten alle Alarmglocken schlagen.
Nicht daß ich der Säure/Basen-These abgeneigt wäre. Dazu gibt es auch verschiedene wissenschaftliche Abhandlungen. Allerdings ist es eine arg romantische Vorstellung Krankheiten so einfach den Gar auszumachen können. Das kann vielleicht Teil der Unterstützung des eigenen Systems sein, jedoch kein Allheilmittel. Wäre es so einfach hätten schon Millionen von Menschen von ihren Spontanhelungen berichtet.
Zur Geschichte mit dem geheilten Prostatakrebs: Da könnte ich genauso behaupten daß die Vitalpilze Krebs heilen aufgrund der langkettigen Polysaccharide. Schon alleine deshalb weil ich es glauben möchte.
Es wird gewiss nicht schaden den Körper zu entsäuern. Andererseits früstückt Warren Buffet Schokolade und trinkt Cola dazu, ist alt,reich und gesund. Ich persönlich sage auch ja zum entsäuern,kann unterstützend sein, als Allheilmittel taugt es alledings so gar nicht.
Zitat von HastaPaVistaNicht daß ich der Säure/Basen-These abgeneigt wäre. Dazu gibt es auch verschiedene wissenschaftliche Abhandlungen. Allerdings ist es eine arg romantische Vorstellung Krankheiten so einfach den Gar auszumachen können. Das kann vielleicht Teil der Unterstützung des eigenen Systems sein, jedoch kein Allheilmittel. Wäre es so einfach hätten schon Millionen von Menschen von ihren Spontanhelungen berichtet.
Vielleicht ist es ja genau diese Einfachheit, die die Menschen (so wie auch dich und mich) zweifeln lassen. Bei einer ernsthaften Erkrankung glaubt man eben nicht daran, dass so etwas Profanes wie Backsoda effektiv sein kann, und man will verständlicherweise auch keine wertvolle Zeit damit vergeuden. Außerdem kriegt man ja von klein auf eingebläut, dass nur die teuren, von Ärzten verschriebenen Chemiekeulen mit reichlichen Nebenwirkungen die Heilung bringen können. Diejenigen, die einer solchen alternativen Methode eine Chance einräumen, sind sicherlich sehr, sehr wenige Menschen
Immerhin sind so viele Hausmittel und natürliche Heilmittel schon "ausgestorben", und die, die wir noch kennen, verlieren auch immer mehr an Wichtigkeit. Die WSM ist doch ein super Beispiel hierfür: Sie ist günstig, einfach in der Anwendung, auf natürlichen Bestandteilen basierend und - das wissen wir nun alle - sehr effektiv. Dennoch schlagen die Ärzte die Hände über dem Kopf zusammen, wenn man ihnen davon berichtet. Sie werden eben so ausgebildet, dass nur Brennen, Ätzen, Vereisen und Co. effektiv gegen Feigwarzen sind. Bei Krebs kann es da, weiß Gott, nicht anders sein
Zitat Zur Geschichte mit dem geheilten Prostatakrebs: Da könnte ich genauso behaupten daß die Vitalpilze Krebs heilen aufgrund der langkettigen Polysaccharide. Schon alleine deshalb weil ich es glauben möchte.
.
Klar, behaupten kann natürlich jeder. Ich frage mich jedoch, was hierbei das Interesse sein soll. Er vermarktet seine Geschichte ja nicht wirklich, wie mir scheint.
Ich bin jedenfalls nach wie vor sehr offen für alternative Behandlungsformen. Und ich muss zugeben, dass ich nun schon ab und zu ein Glas Wasser mit etwas Natron getrunken habe
Also an Offenheit fehlt es mir glaube ich auch nicht. Sonst hätte ich in meiner FW-Zeit nicht so viel Neues ausprobiert. Dennoch verfüge ich über eine gewisse Skepsis und das ist gesund. Grundsätzlich kann ich mir auch vorstellen, dass der Körper übersäuert ist und ihm das einfach nicht gut tut. Allerdings bin ich mir nicht so sicher, ob die Einnahme von Natron nicht auch gefährlich werden kann. Ich verwende Natron v.a. zum Putzen und Waschen, da es viel Umweltschonender ist als Putzmittel und das funktioniert sehr gut. Wenn ich mir nun aber vorstelle, dass es die Wäsche weiss macht und Flecken entfernt, bekomme ich den Eindruck, dass es doch ziemlich stark wirkt. Von daher bin ich skeptisch, ob ich es auch einnehmen würde. Dass es die Magenschleimhaut angreifen könnte, erscheint mir doch ziemlich gut möglich.