Erst einmal möchte ich ein großes Dankeschön an die Community hier auf warzenschwein.de aussprechen. Gerade in den ersten Tagen nach der Diagnose, wo man doch leicht panisch reagiert, haben mir viele der Einträge hier zur Orientierung und zum Umgang mit FW geholfen. Ein großes Dankeschön an Euch! Ich hab mich nun (ich denke) tiefer in die Materie eingelesen. Mich beruhigt Wissen immer sehr. Wie so oft im Zusammenhang mit Feigwarzen bleiben allerdings einige Fragen offen, die ich so auch bisher noch nicht an anderer Stelle im Forum beantwortet finde.
Kurz zum Hintergrund: Ich wurde Anfang des Jahres von einer Ex-Freundin darüber in Kenntnis gesetzt, dass sie FW habe und ich doch bitte einmal nachgucken lassen sollte, ob ich mich nicht eventuell auch infiziert habe. Ich habe dies zum Anlass genommen bei meiner Urologin einen Rundumschalg an Test machen zu lassen. Feigwarzen konnte sie aber keine entdecken (Blickdiagnose). In der Zwischenzeit hatte ich mir einen schönen 70er Jahre Busch stehen lassen und diesen vor ca. 4 Wochen runtergetrimmt (nicht rasiert!). Dabei waren mir Hautirritationen aufgefallen, die anders aussahen als meine üblichen und vielen Talkdrüsen. Bin daraufhin wieder zu meiner Urologin, die nun meinte, ja, es handle sich um Feigwarzen. Habe dann eine Behandlung mit Aldara begonnen. Das war zwar die Hölle, aber nach nur zwei Wochen sind meine FWs weg. Es waren nur drei, vier kleine. Ich weiß, weg heißt nicht gleich weg und Träger bleibe ich ja nun ein Leben lang; sichtbar ist jedenfalls nichts mehr.
Nun zum Thema Partnerschaft. Ich habe genau in dem Zeitraum der Diagnose und Behandlung meine neue Freundin kennengelernt bzw. wir sind zusammengekommen. Dazu nun einige Fragen.
1.) Hatte ich wirklich FW. Ist ein so schneller Behandlungserfolg realistisch? 2.) Die Aussage der Ärtztin und eines Kollegen bei dem ich zwischendruch war, lauten: Wenn sichtbar, keinen Sex. Wenn nicht sichtbar, Sex mit Kondom. Kann man dies so als allgemeine Regel durchgehen lassen? 3.) Wie lange bin ich noch ansteckend nachdem die FWs abgheilt und nicht mehr sichtbar sind? 4.) Ich würde meiner neuen Freundin raten sich vor dem ersten Sex mit mir zu impfen. Also u.a. gegen die Hochrisikostämme. Haltet ihr das für notwendig? 5.) Ich wollte nun endlich zum Dermatologen wechseln. Kann der jetzt überhaupt noch etwas feststellen? 6.) Thema Oralverkehr. Höre hier so unterschiedliche Meinungen. Mit Gummi, ohne, nie mehr? Aussage meiner Ärtzin "das habe sie noch nie gehört". Laut Literatur gilt es als äußerst selten. 7.) Soll meine Freundin erstmal zu ihrer Frauenärztin und einen Abstrich machen lassen, damit sie sich dann besser entscheiden kann, wie sie damit umgehen will? 8.) Je nach Aussage liegt der Schutz des Kondoms bei 70-80%. Eine Ansteckung ihrerseits, ist in einer langjährigen Partnerschaft also nur eine Frage der Zeit...? 9.) Bei erfolgreicher Behandlung, nach wie viel Tagen, Wochen, Monaten wieder ungeschützten Sex? 10.) Ich bin nun Träger, ist die Ansteckung mit FW (nicht ausgebrochen) bei ungeschütztem GV für sie vorprogrammiert?
1.Klar können die in der Zeit verschwinden. Der Verhandlungsverlauf und ebenso die Dauer sind individuell. 2.Kondom wird gewiss nicht schaden. (Nicht nur wegen HPV) Absoluten Schutz bietet es aber nicht. Vielleicht noch das Bioglide Gel als zusätzliches Mittel? 3. DAS ist das Grundproblem. Sichtkontrolle ist äußerst unzuverlässig. Mit dem bloßen Auge keine zu erkennen bedeteutet nicht zwingend keine Feigwarzen zu haben. Viele Menschen durchlaufen diese Infektion ohne sie überhaupt zu bemerken. 4.Dann müsstet ihr ein paar Monate auf Sex verzichten. Die Entscheidung solltest du ihr überlassen. Ich persönlich würde immer zur Impfung raten, viele hier im Forum sehen das jedoch anders und sind sehr impfkritisch. Also nochmal: Ihre Entscheidung. 5. Frag ihn doch einfach selbst. 6. Orale Feigwarzen sind äußerst selten, das theoretische Risiko besteht jedoch. Was dann wieder irgendwie zum Thema Impfung führt. Diese wirkt aber nicht gegen alle Stämme, ist nicht hunderprozentig und gewiss nicht abhängig vom Thema Oralverkehr. 7. Den sollte sie ohnehin gelegentlich machen lassen. Zudem weißt du nicht ob sie nicht bereits Trägerin einer HPV Variante ist. Dann ist auch die Impfung ziemlich sinnlos. Zumindest kann sie sich dort auch beraten lassen. 8.Wenn du Warzan am Hoden/Damm hast schützt das Kondom exakt zu 0%. Es brauch auch keine langjährige Beziehung, einmaliger Kontakt ist vollkommen ausreichend. 9. Wenn du dich danach fühlst das Verantworten zu können und deine Partnerin ihre Entscheidung für sich getroffen hat. Zudem solltet ihr euch beide auf Krankheiten testen lassen. Gerade zu Beginn einer Beziehung spricht außer überbordener Geilheit absolut nichts gegen Kondome. 10. Ob du Träger bist steht nicht fest. Es gibt keinen wissenschaftlichen Beweis dafür daß das Virus lebenslang in deinem Körper bleibt. Zudem ist sie, sofern sie nicht die holde Jungfrau aus der Burg ist, vielleicht schon längst infiziert.
Natürlich spiegeln all diese Antworten meine persönliche Meinung wieder, gewiss gibt es auch andere Ansichten hier im Forum. Die Entscheidung müsst ihr für euch treffen.