mehr und mehr ist mir in letzter Zeit aufgefallen, dass es sehr viele Menschen gibt, die einfach nach dem Verschwinden der Feigwarzen "nicht loslassen können". Anstatt sich zu freuen und sich endlich wieder ins Leben zu stürzen, wird der Intimbereich täglich (oder sogar mehrmals täglich) kritisch beäugt und jede kleinste Veränderung sorgt für größte Aufregung. Die Feigwarzen sind sozusagen noch da - nämlich im Kopf.
Die Gründe, warum man mit dem Thema nicht abschließen kann, mögen sehr unterschiedlich sein. Aber allesamt können sie niemals gut sein. Niemals!
Ich möchte an dieser Stelle einmal ein kleines Plädoyer halten. Zusammengefasst will ich euch gerne eins auf den Weg mitgeben: Freut euch, dass ihr eure lästigen Begleiter los seit! Lebt! Niemand kann euch garantieren, dass ihr für den Rest eures Lebens feigwarzenfrei seit. Aber ihr wisst doch nun, dass sie behandelbar sind und zum Verschwinden gebracht werden können. Für mich persönlich war das immer eine wirkliche Beruhigung. "Wenn die nochmal kommen", dachte ich mir, "werden sie ihr blaues Wunder erleben."
Macht nicht den Fehler und klammert euch an die Feigwarzen. Überlegt mal ob die Behandlung nicht zu so einem festen Ritual geworden ist, das ihr einfach nicht damit aufhören möchtet. Die Feigwarzen haben eure Aufmerksamkeit auf sich gelenkt, wie vermutlich vorher nur selten etwas anderes... denkt mal darüber nach! Lasst sie los...
Es spricht überhaupt nichts dagegen ab und an mal den Intimbereich zu inspizieren. Ich halte auch eine kurze Nachbehandlung für sinnvoll, wenn die letzte Feigwarze verschwunden ist. Aber bitte wirklich mit gemäßigtem Aufwand und nicht über Wochen!
Gerade wenn die Feigwarzen erst seit kurzer Zeit verschwunden sind, ist man noch sehr skeptisch... ich kenne das noch allzu gut! Aber macht nicht den Fehler Feigwarzen in der Entstehung zu sehen, wo überhaupt keine Feigwarzen sind.
Und behandelt bloß nicht sofort jeden kleinsten Verdachtsfall. Ist noch ein Restvirus da, wird er durch einige Behandlungsmethoden wieder herausgelockt. Dann geht alles wieder von vorne los - und das, obwohl euer Immunsystem die ganze Sache im Griff hatte und vielleicht sogar dabei war, das Virus dauerhaft und restlos zu tilgen...
Diese, meine Gedanken musste ich einfach mal los werden. Das brannte mir schon etwas länger unter den Fingernägeln...
Liebe Grüße und allen Betroffenen eine gute Besserung! Schweini
http://www.warzenschwein.bplaced.net - "Menschen mit einer neuen Idee gelten solange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat." (Mark Twain)
Danke für diesen aufbauenden Text, Schweini. Ich habe meine Geschichte hier ja auch schon ausführlich im Forum erzählt. Ich bin nun seit etwas mehr als 3 Jahren Warzenfrei. Es ist absolut nichts mehr zu sehen, kein Juckreiz oder sonstige Auffälligkeiten. Nichts! Trotzdem bestimmt diese Infektion weiterhin sehr mein Leben. Um ehrlich zu sein ist seit der Infektion, oder besser gesagt seit meine ehemalige Freundin sich vermutlich bei mir infiziert hat, obwohl ich die Warzen da schon seit mind. einem Jahr los war, an unbeschwerten Sex, einen one night stand oder ähnliches, natürlich auch mit Kondom, gar nicht mehr zu denken. die Unsicherheit, Zweifel und Schuldgefühle sind immer noch sehr stark und ich habe zu große Angst nochmals jemanden anzustecken. Ich bin im Moment auch wieder recht depressiv, sorry.
ZitatUm ehrlich zu sein ist seit der Infektion, oder besser gesagt seit meine ehemalige Freundin sich vermutlich bei mir infiziert hat, obwohl ich die Warzen da schon seit mind. einem Jahr los war, an unbeschwerten Sex, einen one night stand oder ähnliches, natürlich auch mit Kondom, gar nicht mehr zu denken. die Unsicherheit, Zweifel und Schuldgefühle sind immer noch sehr stark und ich habe zu große Angst nochmals jemanden anzustecken.
Ich kann gut verstehen, dass das sehr schwierig ist, aber es ist nicht sicher, ob sie sich bei Dir angesteckt hat, oder? Vielleicht kam einfach genau da der Ausbruch? Es hängt ja von sehr vielen Faktoren ab, ob etwas ausbricht oder nicht. Mein Mann hat keine Warzen bekommen. Obwohl wir auch während den Warzen Sex hatten. Dies hängt wohl damit zusammen, dass es ihm psychisch gut geht (meistens) und er wohl nicht zu Warzen neigt (und dies sind nur 2 von vielen Faktoren). Ein Risiko besteht nun mal immer, aber nach 3 warzenfreien Jahren hat Dein Körper vermutlich den Virus besiegt. So sehe ich das zumindest.
ZitatIch bin im Moment auch wieder recht depressiv, sorry.
Dafür musst Du Dich doch nicht entschuldigen. Ich denke jedoch, dass dies ein anderes Problem ist. Die Warzen sind aus meiner Sicht oft "ein guter Aufhänger" für psychische Probleme. Ich möchte damit nicht sagen, dass sie nicht psychisch belastend sind. Aber man kann damit auf verschiedene Arten umgehen. Mir haben die Warzen auch aufgezeigt, dass ich an meinem Umgang mit schwierigen Situationen arbeiten und meine Einstellung zu solchen ändern muss. Und das ist echt schwierig, aber die Einstellung macht es nun mal aus, wie wir uns fühlen und nicht die Warzen.
danke für deinen Kommentar! ich weiß das sie kurzzeitig vor mir, noch mit jemand anderem zusammen war. Aber das sie 2 Monate nach unserem ersten Sex selber Warzen bekam, ist dann schon ein komischer Zufall.... und das ich selber keine neuen Warzen dann von ihr bekam, wenn sie es schon gehabt hätte. Sein kann es natürlich das sie es schon hatte und ich mittlerweile mehr oder weniger immun bin, ich weiß es nicht und so drehen sich die Gedanken seit einem Jahr im Kreis! Jedenfalls bin ich für sie schuld und sie will nichts mehr mit mir zu tun haben. Das ist immer noch sehr bitter für mich.
Du hast sicher recht, ich weiß wie die Psyche da auch einen großen Anteil am Behandlungserfolg und Krankheitsverlauf hat. Seine innere Einstellung mal eben zu ändern ist nicht so einfach, ich neige eh etwas zur Schwermütigkeit. Das und Stress mag die Erkrankung bei mir sicher begünstigt haben. Aber ich versuche daran zu arbeiten.....
Übrigens, ich war vor ein paar Monaten bei einem Urologen, weil ich ein paar Fragen zu dem Thema und meiner jetzigen Situation hatte. Er sprach auch nur von einer Immunlücke für die es noch keine Erklärung gibt, die anfällig für HPV macht und beim Thema Psyche und Feigwarzen hat er gleich abgewiegelt und gesagt, das der Zusammenhang reine Spekulation ist. Das ist jedoch eine Meinung, die ich nicht teile. Ich glaube mit dem Zusammenhang von Krankheiten und Psyche, haben viele Ärzte immer noch so ihre Schwierigkeiten. Die sehen nicht das große Ganze.
Ohhh nein... falsche Taste gedrückt und schon war alles weg...also nochmals:
Hallo Testbild (zum Zweiten)
ZitatSein kann es natürlich das sie es schon hatte und ich mittlerweile mehr oder weniger immun bin, ich weiß es nicht und so drehen sich die Gedanken seit einem Jahr im Kreis! Jedenfalls bin ich für sie schuld und sie will nichts mehr mit mir zu tun haben. Das ist immer noch sehr bitter für mich.
Ich kann mir gut vorstllen, dass es für Dich hart ist. Aber ich finde, diese Frau sollte auch dringend an ihrer Einstellung arbeiten. Klar, es ist immer einfach, einen Schuldigen zu suchen... Jedoch nützt das in den allermeisten Fällen nichts. Wir alle wurden doch von jemandem angesteckt, so ist das halt bei Krankheiten. Warum solltest Du schuld sein? Du hast das doch nicht bewusst und nicht mit Absicht getan! Sie will nichts mehr mit Dir zu tun haben? Dann lass sie ihre Wege gehen und schliess die Geschichte ab für Dich. Es nützt auch Dir nichts, wenn Du die Schuld auf Dich nimmst (welche Schuld eigentlich).
ZitatDu hast sicher recht, ich weiß wie die Psyche da auch einen großen Anteil am Behandlungserfolg und Krankheitsverlauf hat. Seine innere Einstellung mal eben zu ändern ist nicht so einfach, ich neige eh etwas zur Schwermütigkeit. Das und Stress mag die Erkrankung bei mir sicher begünstigt haben. Aber ich versuche daran zu arbeiten.....
Das ist doch die richtige Einstellung! Ich weiss, ich bin nun 7 Monate warzenfrei und habe 1,5 Jahre Warzen gehabt und ich arbeite immer noch daran. Aber versuche doch, Dich über die kleinen Erfolge, also Verhalten und Einstellungen, die bei Dir schon in die richtige Richtung gehen, zu freuen (anstatt die Rückfälle und Misserfolge zu beachten). Verhalten und Einstellungen zu verändern ist etwas vom Schwersten. Deshalb sei grosszügig und geduldig mit Dir. Auch die kleinen Schritte sind wichtige Schritte!
ZitatÜbrigens, ich war vor ein paar Monaten bei einem Urologen, weil ich ein paar Fragen zu dem Thema und meiner jetzigen Situation hatte. Er sprach auch nur von einer Immunlücke für die es noch keine Erklärung gibt, die anfällig für HPV macht und beim Thema Psyche und Feigwarzen hat er gleich abgewiegelt und gesagt, das der Zusammenhang reine Spekulation ist. Das ist jedoch eine Meinung, die ich nicht teile. Ich glaube mit dem Zusammenhang von Krankheiten und Psyche, haben viele Ärzte immer noch so ihre Schwierigkeiten. Die sehen nicht das große Ganze.
Danke Schweini für diesen Text, denn genauso gehts mir gerade! Ich bin schon wieder täglich dabei, mich zu inspizieren und bei jedem unbekannten Hubbel krieg ich gleich wieder Panik.
Ich will versuchen, da mal etwas entspannter zu werden.