Hier ein Auszug von einer e-mail, als ich das Institut gefragt habe, ob bei feigwarzen trotzdem kein hpv gefunden werden kann. Hier die Antwort Sehr geehrte Anfragerin Norma,vielen Dank für Ihre E-Mail an den Krebsinformationsdienst (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). Sie wenden sich uns, da Sie gerne wissen möchten, wie kann es sein, dass Sie Genitalwarzen haben, Ihre herausgeschnittenen Warzen im Test jedoch HPV negativ waren.Gerne sind wir Ihnen mit Informationen zu Ihrem Anliegen behilflich. Bitte haben Sie jedoch Verständnis dafür, dass wir als Krebsinformationsdienst nur Hintergründe zusammentragen und nicht die ärztliche Beratung ersetzen.Um auf Ihre Frage einzugehen, müssen wir ein wenig ausholen:Humane Papillomviren (HPV/HP-Viren) sind mikroskopisch kleine Partikel. Sie sind hauptsächlich aus Erbmaterial und einer schützenden Eiweißhülle aufgebaut und haben keinen eigenen Stoffwechsel. Um sich zu vermehren, benötigen sie einen lebenden Organismus, einen Wirt. Die Bezeichnung "human" bedeutet, dass diese Viren den Menschen befallen können.Mehr als 150 verschiedene HPV-Typen sind inzwischen bekannt. Je nach Virustyp kann eine Infektion ganz folgenlos sein. Sie kann von alleine ausheilen, bei manchen Menschen aber auch dauerhaft nachweisbar bleiben. Manche Virustypen führen zu harmlosen Warzen (wie bei Ihnen) - andere dagegen zu mehr oder weniger bösartigen Gewebeveränderungen an Gebärmutterhals, Schamlippen und Scheidenvorhof (Vulva), Scheide, Penis, After oder im Mund-Rachen-Bereich.Etwa 40 HPV-Typen führen vorrangig im Bereich der Geschlechtsorgane und After zu Warzen. Die bekanntesten Niedrigrisikotypen, die solche Warzen im Intimbereich auslösen, sind HPV 6 und HPV 11. Sie führen nach heutigen Kenntnisstand nicht zu Krebs.Dagegen lösen Hochrisiko-HPV-Typen Zellveränderungen aus, die zwar auch ohne Behandlung wieder ausheilen können. Unter Umständen kann sich aus ihnen aber über Krebsvorstufen Krebs entwickeln. Die internationale Krebsforschungsagentur (IARC) ordnet derzeit etwa zwölf genitale HPV-Typen sicher als Hochrisikotypen ein, darunter vor allem HPV 16 und HPV 18. Weitere Hochrisikotypen gelten als möglicherweise krebserregend, zu ihrer Gefährlichkeit sind aber noch Fragen offen.Nun gibt es verschiedene HPV-Tests. Die HPV-DNA-Tests sind am weitesten verbreitet und basieren auf dem Nachweis der viralen DNA (Erbinformation der HP-Viren, DNS). Der wichtigste HPV-DNA-Test, der Hybrid-Capture-2-Test, war der erste für die breite Anwendung zur Verfügung stehende und zugelassene HPV-DNA-Test. Er ist im klinischen Einsatz am weitesten verbreitet und in vielen verschiedenen Patientengruppen mit großen Fallzahlen untersucht worden.Der HC2-Test unterscheidet jedoch nur zwischen zwei Gruppen von HPV-Typen: 5 Niedrigrisikotypen (HPV 6, 11, 42, 43, 44) und 13 Hochrisikotypen (HPV 16, 18, 31, 33, 35, 39, 45, 51, 52, 56, 58, 59, 68). Die genaue Bestimmung einzelner Virustypen ist mit dieser Methode nicht möglich. Ist der Test bei einer Patientin positiv, weiß man nicht, mit welchem einzelnen Virustyp genau die Frau infiziert ist.Daneben gibt es noch weitere Tests, die zum Beispiel nur nach Hochrisiko- HPV-Typen suchen, wie der Cobas HPV-DNA-Test. Wir aus der Ferne können jedoch nicht beurteilen, welcher Test bei Ihrer Untersuchung angewendet wurde und ob damit überhaupt nach Niedrigrisiko-HPV-Erregern getestet wurde. Wir möchten Sie daher ermutigen sich mit dieser Frage nochmals an Ihren behandelnden Gynäkologen zu wenden, der die HPV-Untersuchung angeordnet hat.Anmerken möchten wir in diesem Zusammenhang noch, dass es auch durchaus vorkommen kann, dass ein Test einmal "falsch-negativ" ausfallen kann. Das heißt, dass das Ergebnis fälschlicherweise als "gesund" angezeigt wird. Die eigentlich vorhandenen Erreger aber nicht nachgewiesen werden.Fazit:Es gibt verschiedene HPV-Tests. Nicht alle weisen Niedrigrisikotypen nach. Genitalwarzen werden in der Regel jedoch durch sogenannte Niedrigrisikotypen ausgelöst, diese führen nach heutigen Kenntnisstand nicht zu Krebs. Desweiteren gibt es die Möglichkeit, dass ein Test auch einmal fälschlicherweise als "gesund" angezeigt wird. Ein geeigneter Ansprechpartner für diese Fragen könnte Ihr behandelnder Gynäkologe sein, der all Ihre Befunde vorliegen hat und auch klären kann, welche Art von HPV-Test angewendet wurde.Zum Weiterlesen und Informieren möchten wir Sie gezielt auf Texte unserer Internetseiten verweisen, die Ihnen zusätzlich hilfreich sein könnten:Zum Thema "Humane Papillomviren und Krebs. Krebsrisiko, Ansteckung, Impfung":http://www.krebsinformationsdienst.de/vo...formationsblatt "Humane Papillomviren: Ein Risiko für die Gesundheit?" : http://www.krebsinformationsdienst.de/wegweiser/iblatt/iblatt-hpv-allgemein.pdfInformationsblatt "Impfung zum Schutz vor Humanen Papillomviren":http://www.krebsinformationsdienst.de/we...-impfung.pdfZum Thema "Gebärmutterhalskrebs: Ursachen und Risikofaktoren: Was haben humane Papillomviren mit einem Zervixkarzinom zu tun?": http://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/gebaermutterhalskrebs/risikofaktoren.phpZum Thema "Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs: Untersuchung und Behandlung. Was bedeuten die Befunde des Pap-Tests?": http://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/gebaermutterhalskrebs/vorstufen.php . Unter anderem werden hier die verschiedenen Muttermundveränderungen und medizinische Untersuchungsmethoden erklärt. :