nachdem ich nun schon eine Weile mitgelesen habe, nutze ich die Auszeit nach der OP, um mich ins Forum einzubringen. Da meine Geschichte irgendwo zwischen Leidens- und Erfolgsgeschichte, Therapie- und OP-Bericht liegt, nutze ich die "Das bin ich"-Rubrik, um meine kleine Fallstudie aufzuschreiben. Vielleicht ist sie ja für euch hilfreich.
Ausgangspunkt war wohl die Trennung von meiner Freundin im Winter. In der darauffolgenden Zeit habe ich mich intensiv in meine Arbeit gestürzt, viel Sport gemacht (4-5x pro Woche), gleichzeitig aber auch viel gefeiert. War sicherlich nicht das Beste für mein Immunsystem. Im Frühjahr dann 2-3 kleine, weisse Pünktchen unter der Vorhaut entdeckt. Gleich geahnt, dass das Warzen sein könnten, also schnell Termin beim Hautarzt besorgt. Diagnose nach Sichtinspektion: Feigwarzen. Allerdings wurde der restliche Genitalbereich nicht weiter untersucht. Mit einem Veregen-Rezept nach Hause und angefangen zu schmieren. Nach ca. 2 Wochen starke Schwellungen, Entzündungen usw., nach einer kurzen Pause die Therapie dann fortgesetzt. Daraufhin haben sich viele Schläfer gezeigt, Eichel und Vorhautbereich waren extrem befallen, z.T. recht schmerzhaft. Allerdings haben sich die Warzen auch recht zügig verabschiedet.
Da ich sicher gehen wollte, auch gleich einen Termin beim Proktologen vereinbart. Beim ersten Termin war am After noch alles in Ordnung, vier Wochen später jedoch Veränderungen ertastet, die sich als Feigwarzen herausgestellt haben. Innerlich war bei beiden Untersuchungen aber alles ok. Veregen hat auch hier sehr gut angeschlagen. Vorn ist zwischenzeitlich auch alles gut abgeheilt bis auf ein paar winzige Warzen im Schamhaarbereich und auf dem Hodensack. Auch nach mehreren Woche brachte Veregen an diesen Stellen nichts. Diese Warzen wurden eimalig vom Hautarzt mit einer Podophyllotoxin-Lösung behandelt, auf eigenen Wunsch dann zu Hause mit Condylox behandelt, was wie die Lösung zuvor auch gut angeschlagen hat. Bei der dritten proktologischen Untersuchung allerdings wurden dann intraanale Warzen festgestellt mit der Empfehlung einer OP mit der Elektroschlinge.
Am Dienstag dann ambulante OP mit Vollnarkose. Da das Angebot unterbreitet wurde, Warzen an anderen Stellen zu entfernen, habe ich auf 2-3 Stellen am Hodensack hingewiesen. Die OP verlief sehr entspannt. Von der Ärztin kurz in ein Gespräch verwickelt, Gute Nacht gesagt und wieder wach geworden. Keine Schmerzen, keine Übelkeit, nichts. Im Nachgespräch mit dem Proktologen erfahren, dass die Stellen am Hoden keine Feigwarzen seien. Auch zwei Tage nach der OP keine sonderlichen Schmerzen, Stuhlgang zwickt ein wenig, aber außer ein bisschen Müdigkeit und nerviger Wundversorgung ist alles in Ordnung.
Nun bleibt zu hoffen, dass auch am Hintern nichts mehr wiederkommt, da ich den Bereich nun gut 3 Monate mit Veregen behandelt habe und mit der OP der Rest abgetragen wurde. Vorne sieht es bis auf ein paar Narben auf der Eichel auch recht gut aus. Da ich jedoch davon überzeugt bin, dass die 2-3 Stellen am Hoden - trotz der Verneinung des Proktologen - Feigwarzen darstellen, werde ich sie noch mit Condylox behandeln.
Insgesamt sehe ich die ganze Sache überraschend entspannt. Ein wenig nevig ist lediglich, dass ich potenzielle weibliche Bekanntschaften präventiv meide Ansonsten schränkt mich die Infektion nicht ein, abgesehen von Trainingsausfall, weil der Intimbereich zwickte.
Was mich darüber hinaus interessiert: Gibt es Erfahrungen, ob die HP Viren durch proktologischen Untersuchungen erst nach innen getragen werden? Und an die Leute mit OP Erfahrung am HIntern: Wie lange hat es bei euch etwa gedauert, bis die Wunde trocken war und ihr wieder arbeiten, Sport machen usw. konntet?
Bringe mich demnächst mal in die anderen Diskussion hier im Forum ein.